Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
gesprochen und die kryptische Warnung wegen der Gholas erhalten hatte. Sei vorsichtig mit dem, was du erschaffst. Sheeana hatte die Worte sehr ernst genommen. Als Ehrwürdige Mutter blieb ihr gar nichts anderes übrig.
    Vorsicht walten zu lassen war jedoch nicht das Gleiche wie eine vollständige Einstellung des Projekt. Was hatte Ramallo gemeint? Obwohl sie in ihrem Geist nach ihr suchte, war sie nicht in der Lage, die uralte Fremen-Sayyadina wiederzufinden. Der Lärm der Stimmen war zu laut. Allerdings begegnete sie erneut der noch viel älteren Stimme von Serena Butler. Die legendäre Djihadführerin gab ihr manchen weisen Ratschlag.
    Innerhalb des kilometerlangen Frachtraums des Nicht-Schiffes stapfte Sheeana über den aufgewühlten Sand, ohne sich die Mühe zu machen, mit den unregelmäßigen Schritten der Fremen des Wüstenplaneten zu gehen. Die gefangenen Würmer wussten instinktiv, dass sie ihr Reich betreten hatte, und Sheeana nahm ihre Annäherung wahr.
    Während Sheeana darauf wartete, dass die Würmer auf dem Weg zu ihr die Dünen durchpflügten, legte sie sich in den Sand. Sie trug keinen Destillanzug, wie sie es als kleines Mädchen getan hatte. Ihre Arme und Beine waren bloß. Frei. Sie spürte, wie sich die Sandkörner in ihre Haut drückten und mit der ausgeschwitzten Flüssigkeit ihrer Poren verklebte. Von Sand umgeben stellte sie sich vor, wie es wäre, ein Sandwurm zu sein und wie ein Fisch in einem großen trockenen Meer unter die Oberfläche zu tauchen.
    Sheeana erhob sich wieder, als die ersten drei Würmer eintrafen. Sie hob den leeren Gewürzsammelkorb auf, den sie abgestellt hatte, und wandte sich den Geschöpfen zu. Sie reckten die runden Köpfe, die Kristallzähne glitzerten in den Mäulern, und kleine Flammen wurden von der Hitze innerer Reibung gespeist.
    Die ursprünglichen Würmer von Arrakis hatten ein aggressives Revierverhalten an den Tag gelegt. Nachdem der Gottkaiser »in den Sand zurückgekehrt« war, hatte jeder neue Wurm, den er gezeugt hatte, einen Tropfen seines Bewusstseins enthalten, und sie waren zur Zusammenarbeit imstande, wenn sie es wünschten.
    Sheeana neigte den Kopf und zeigte ihnen den versiegelten Korb. »Ich bin gekommen, um Gewürz zu sammeln, Shaitan.« Vor langer Zeit wären die Priester von Rakis entsetzt gewesen, hätte jemand so zu ihrem Zerlegten Gott gesprochen.
    Ohne Furcht lief Sheeana zwischen ihre segmentierten Körper, als wären sie nicht mehr als riesige Bäume. Sie und die Sandwürmer hatten sich schon immer gut miteinander verstanden. Wenige andere aus dem Nicht-Schiff wagten es noch, den Frachtraum zu betreten, nachdem die Tiere so groß geworden waren. Sheeana war der einzige Mensch, der natürliches Gewürz aus dem Sand ernten konnte, und einen Teil davon fügte sie dem viel größeren Vorrat an frischer Melange hinzu, die in den Axolotl-Tanks des Schiffes erzeugt wurde.
    Schnuppernd folgte sie dem Geruch zu einer Stelle, wo sich vielleicht eine frische Zimtblüte befand. Die Kinder aus ihrem Dorf hatten vor langer Zeit dasselbe getan. Die kleinen Mengen verwehten Gewürzes, die sie in den Dünen gefunden hatte, waren zum Kauf von Lebensmitteln und Werkzeug genutzt worden. Nun war dieses Leben verschwunden, genau wie Rakis selbst ...
    In ihrem Kopf stieg erneut die faszinierende und uralte Stimme von Serena Butler aus den Tiefen der Weitergehenden Erinnerungen auf. Sheeana sprach ihre Frage laut aus. »Sag mir eins: Wie kann Serena Butler unter meinen Vorfahren sein?«
    Wenn du tief genug gräbst, bin ich da. Vorfahr um Vorfahr, Generation um Generation ...
    So leicht ließ sich Sheeana nicht überzeugen. »Aber Serena Butlers einziges Kind wurde von Denkmaschinen ermordet. Dieses Ereignis war der Auslöser für den Djihad. Du hattest keinen Erben, keine anderen Nachfahren. Wie kannst du in meinen Weitergehenden Erinnerungen sein, ganz gleich, wie weit ich zurückgehe?«
    Sie blickte zu den seltsamen Gestalten der Sandwürmer auf, als würde sich zwischen ihnen das Gesicht der Märtyrerin verbergen.
    Weil, sagte Serena, ich da bin. Mehr sagte die uralte Stimme nicht, und Sheeana wusste, dass sie keine weiteren Antworten erhalten würde.
    Sheeana schob sich am nächsten Wurm vorbei und strich über ein hartes, verkrustetes Ringsegment. Sie spürte, dass auch diese Würmer von der Freiheit träumten. Sie sehnten sich nach einer offenen Landschaft, durch die sie sich graben konnten, wo sie ihre Reviere abstecken, um die Vorherrschaft kämpfen und

Weitere Kostenlose Bücher