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Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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herangetreten war, um eine Audienz zu fordern – nein, zu erbitten.
    Vor der Schlacht auf Junction hatte nicht einmal die Gilde die Koordinaten von Ordensburg gekannt. Die Schwesternschaft verbarg ihre Heimatwelt hinter einem Schutzwall aus Nicht-Schiffen, und die Positionsdaten fanden sich in keinem einzigen Navigationsprotokoll der Gilde. Doch als die Dämme erst einmal geöffnet worden waren und die Geehrten Matres in Scharen eintrafen, konnte die Position von Ordensburg schließlich kein so wohlbehütetes Geheimnis mehr bleiben. Dennoch kamen nur wenige Außenseiter direkt zur Festung.
    »Es handelt sich um den höchsten menschlichen Administrator der Gilde«, antwortete Doria mit harter, unbewegter Stimme, »und einen Navigator.«
    »Einen Navigator?« Selbst Bellonda schien überrascht. »Hier?«
    Mit einem ärgerlichen Blick zu ihrer Kollegin fuhr Doria fort. »Ich habe Berichte vom Raumhafen erhalten, auf dem das Gildenschiff gelandet ist. Es handelt sich um einen Navigator der Edric-Klasse, der die genetischen Marker einer alten Blutlinie trägt.«
    Murbellas hohe Stirn legte sich in Falten. Sie durchsuchte ihr persönliches Wissen und die Informationen, die aus der langen Kette der Weitergehenden Erinnerungen kamen. »Ein Administrator und ein Navigator?« Sie gestattete sich ein kaltes Lächeln. »Die Gilde muss wahrhaft wichtige Neuigkeiten für uns haben.«
    »Vielleicht wollen sie sich auch nur einschleimen, Mutter Befehlshaberin«, bemerkte Bellonda. »Die Gilde würde jeden Preis für das Gewürz zahlen.«
    »Und so sollte es auch sein!«, zischte Doria. Sie und Bellonda befehdeten sich unentwegt. Obwohl ihre hitzigen Debatten zuweilen interessante Perspektiven eröffneten, empfand Murbella sie im Augenblick nur als kindisch.
    »Genug, ihr beiden. Ich werde nicht zulassen, dass die Gildenleute euch beide beim Streit beobachten. Eine solche Zurschaustellung kindlichen Verhaltens lässt uns schwach erscheinen.« Die Beraterinnen verstummten, als hätte man ihnen den Mund zugeklebt.
    Das große Tor zur Halle schwang auf, und Wächterinnen traten beiseite, um Platz für die Delegation der grau gewandeten Männer zu machen. Die Neuankömmlinge waren von gedrungenem Körperbau, die Köpfe völlig haarlos und die Gesichter leicht missgestaltet und irgendwie nicht richtig. Die Gilde achtete bei ihrer Fortpflanzung nicht auf körperliche Vollkommenheit oder Attraktivität – ihr ging es allein um die Maximierung des menschlichen Geistespotenzials.
    Voran ging ein hochgewachsener Mann in silbernem Gewand, dessen kahler Schädel abgesehen von einem weißen Zopf, der wie ein Kabel in seinem Nacken baumelte, glatt wie eine polierte Murmel war. Der Administrator hielt inne, um den Blick seiner milchigen Augen durch den Raum schweifen zu lassen – blind schien er trotz des getrübten Blicks nicht zu sein. Dann trat er vor, um der wuchtigen Konstruktion, die ihm folgte, Platz zu machen.
    Hinter den Gildenleuten schwebte eine Art großes Aquarium mit verstärkten Wänden, eine transparente Glasblase, die das Innere des mit orangefarbenem Gewürzgas gefüllten Tanks wie eine Linse verzerrte. Schwere, röhrenförmige Metallstreben zogen sich vertikal um die Außenwände des Tanks. Durch das dicke Plaz sah Murbella ein missgestaltetes Wesen, kaum noch menschlich, mit dünnen, geschrumpften Gliedmaßen, die den Eindruck erweckten, als ob der Körper kaum mehr als ein Stängel wäre, an dem der erweiterte Geist hing. Der Navigator.
    Murbella erhob sich von ihrem Thron – nicht als Respektsbekundung, sondern um zu verdeutlichen, dass sie auf die Delegation herabblickte. Sie fragte sich, wie oft wichtige Repräsentanten der Gilde schon vor politische Führer und Herrscher getreten waren und ihnen mit der Macht ihres Monopols auf den Raumflug ihren Willen aufgezwungen hatten. Murbella spürte jedoch, dass die Lage diesmal anders war. Der Navigator, der Administrator und die fünfköpfige Gildeneskorte kamen als demütige Bittsteller.
    Während die Gildenmänner in den grauen Roben den Blick vor Murbella senkten, trat der Repräsentant mit dem Zopf vor den Navigatorentank und verneigte sich. »Ich bin Administrator Rentel Gorus. Wir vertreten die Raumgilde.«
    »Offensichtlich«, gab Murbella kühl zurück.
    Als fürchtete er, übergangen zu werden, ließ der Navigator sich dichter an die gekrümmte Vorderscheibe des Tanks treiben. Seine Stimme klang verzerrt durch die Lautsprecher-Übersetzungseinheiten, die in das

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