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Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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ein.
    Duncan betrachtete das Deck, das vor ihm lag, und stellte fest, dass es kalt, trostlos, kaum beleuchtet und unbewohnt war. Die Metallwände waren lediglich mit weißer Grundierung gestrichen, die die raue Metalloberfläche darunter nicht ganz verdeckte. Er hatte von diesen nicht fertiggestellten Decks gewusst, aber er hatte es nie für nötig gehalten, sie zu erforschen, da er davon ausging, dass sie verlassen oder nie benutzt worden waren.
    Andererseits hatte das Schiff viele Jahre lang den Geehrten Matres gehört, bevor Teg es ihnen unter der Nase weggestohlen hatte. Duncan hätte keine voreiligen Schlüsse ziehen sollen.
    Er verließ den Lift und folgte allein dem erstaunlich langen Korridor. Die Erforschung unbekannter Decks und Räume war wie ein blinder Faltraumsprung: Er hatte nicht die geringste Ahnung, wo er herauskommen würde. Unterwegs öffnete er auf gut Glück einige Türen, die aufglitten und den Blick auf spärlich beleuchtete, leere Räume freigaben. Dem Staub und fehlendem Mobiliar nach zu schließen nahm er an, dass sie nie bewohnt gewesen waren.
    In der Mitte des Decks zog sich ein Gang kreisförmig um einen Bereich mit zwei Türen, auf denen jeweils »Maschinenraum« stand. Die Türen öffneten sich nicht auf seine Berührung.
    Neugierig untersuchte Duncan den Schließmechanismus: Er hatte seine Biosignatur in die Schiffssysteme eingegeben, was ihm eigentlich Zugang zu allen Bereichen hätte verschaffen sollen. Mit einem Vorrangcode setzte er die Verriegelung außer Kraft und stemmte die versiegelten Türen auf.
    Als er eintrat, bemerkte er sofort, dass die Dunkelheit hier von anderer Beschaffenheit war. Ein fast verflogener unangenehmer Geruch lag in der Luft. Der Raum glich keinem anderen, den Duncan jemals an Bord des Schiffes gesehen hatte – die Wände waren in grellem, leuchtendem Rot gestrichen. Die brutale Farbe war wie ein Schock. Duncan unterdrückte sein Unbehagen und machte an einer Wand etwas aus, das wie ein Stück freiliegendes Metall aussah. Er ließ die Hand darübergleiten, und plötzlich setzte sich der gesamte Mittelteil des Raums mit einem metallischen Ächzen in Bewegung. Der Boden klappte wie eine Falltür um.
    Duncan trat zurück und beobachtete, wie bedrohlich aussehende Gerätschaften zum Vorschein kamen – Maschinen, die einzig und allein konstruiert worden waren, Schmerzen zuzufügen.
    Foltergeräte der Geehrten Matres.
    Die Lichter im Raum gingen an, wie in eifriger Erwartung. Zu seiner Rechten sah Duncan einen schlichten Tisch und harte, niedrige Stühle. Auf dem Tisch stand schmutziges Geschirr mit den vertrockneten Überresten einer nicht beendeten Mahlzeit. Die Huren waren wohl beim Essen unterbrochen worden.
    Im Griff eines der Folterwerkzeuge befand sich noch immer ein menschliches Skelett, zusammengehalten von ausgetrockneten Sehnen, Stacheldraht und den Fetzen einer schwarzen Robe.
    Eine Frau. Die Knochen hingen seitlich an einer Art großen, stilisierten Schraubzwinge – der Arm des Opfers steckte noch im Schraubmechanismus.
    Duncan betätigte die seit Langem unbenutzten Kontrollen, um die Schraubzwinge zu öffnen. Behutsam zog er den zerfallenden Körper aus der groben Metallumarmung und legte ihn auf den Boden. Die größtenteils mumifizierte Frau war beinahe gewichtslos.
    Es handelte sich offensichtlich um eine gefangene Bene Gesserit – vielleicht eine Ehrwürdige Mutter von einem der Planeten der Schwesternschaft, die die Huren zerstört hatten. Duncan konnte deutlich erkennen, dass das unglückliche Opfer weder schnell noch schmerzlos gestorben war. Ein Blick auf die eingefallenen, eisenharten Lippen ließ ihn die Flüche erahnen, die diese Frau geflüstert haben musste, während die Geehrten Matres sie unter Qualen getötet hatten.
    Im nun helleren Licht der Leuchtflächen untersuchte Duncan den Rest des großen Raums und der darin befindlichen Maschinen. Neben der Tür, durch die er eingetreten war, entdeckte er eine Kabine aus Transparentplaz, deren grausiger Inhalt deutlich sichtbar war: weitere vier Frauenskelette in einem wirren Haufen, als hätte man sie ohne großes Aufheben hineingeworfen. Getötet und weggeworfen. Sie alle trugen schwarze Roben.
    Ganz gleich, wie viel Schmerzen sie ihren Opfern zugefügt hatten, die Informationen, die die Geehrten Matres suchten, hatten sie nicht erhalten – die Koordinaten von Ordensburg und den Schlüssel zur Körperkontrolle der Bene Gesserit, der Fähigkeit der Ehrwürdigen Mütter, ihre eigene

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