Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten
der Besucher in Stücke gerissen worden war. Hrrm und der schwarz gestreifte Futar hatten die letzte der schrecklichen Huren in die Zange genommen und sie dann gemeinsam zu Fall gebracht.
Es war ein schwindelerregender Kampf gewesen, wie die Futar ihre Beute umkreist und immer wieder Vorstöße gewagt hatten, während sie den Händen und Füßen der Frau ausgewichen waren. Als sie zu einem Tritt in die Luft gesprungen war, hatte Hrrm ihren Knöchel mit seinen Krallen gepackt, als hätte er einen Fisch am Haken, und sie auf den Waldboden geworfen. Schwarzstreifen hatte sich auf sie gestürzt und ihr die Kehle aufgerissen. Rote Tropfen hatten den Teppich aus goldenen Blättern benetzt.
Sheeana und Teg entfernten sich von der Beobachtungsplattform und traten mit kalter, misstrauischer Faszination zu den Futar. Hrrm erkannte sie wieder und bedachte sie mit einem blutigen Grinsen, als würde er erwarten, dass Sheeana zu ihm kam und ihm den Rücken rieb. Sie spürte sein Bedürfnis nach Anerkennung – immerhin war sie für viele Jahre die Einzige gewesen, die sie ihm gegeben hatte. Obwohl die Bändiger – ihre wahren Herren – in der Nähe waren, sagte Sheeana: »Ausgezeichnete Arbeit, Hrrm. Ich bin stolz auf dich.«
Ein tiefes Schnurren drang aus seiner Kehle. Dann vergrub er das Gesicht im blassen Fleisch der Geehrten Mater und riss ein weiteres Stück aus ihrem Körper. Sheeana hatte die anderen drei Futar vom Nicht-Schiff noch nicht wiedergesehen, aber auch sie mussten sich an der Jagd beteiligt haben.
Vier der schlaksigen Einwohner einschließlich des Leitenden Bändigers beobachteten die grausige Szene und waren offensichtlich zufrieden, wie sich die Geschöpfe geschlagen hatten. »Jetzt erkennen Sie hoffentlich die wahren Gefühle, die wir für die Geehrten Matres hegen«, sagte Orak Tho.
»Daran haben wir nie gezweifelt«, sagte Sheeana. »Aber ein anderer Feind ist im Anmarsch – einer, den diese Huren provoziert haben. Dieser Feind ist viel schlimmer.«
»Schlimmer? Woher wollen Sie das wissen?«, fragte der Leitende Bändiger. »Was wäre, wenn wir gar nichts von diesem anderen Feind zu befürchten hätten? Vielleicht ist alles nur ein Missverständnis.«
Sheeana bemerkte, wie die anderen Bändiger ihnen ein winziges Stück näher kamen. Teg registrierte es ebenfalls, zeigte aber keine offenkundige Reaktion.
Während sie mitten zwischen den blutigen Überresten der Jagd standen, überraschte Orak Tho sie, indem er das Thema wechselte. »Und nachdem wir Ihnen jetzt unseren guten Willen demonstriert haben, würde ich gerne Ihr Nicht-Schiff besuchen. Ich möchte es mir zusammen mit einer Gruppe von Bändigern ansehen.«
Teg gab ihr ein subtiles Warnsignal.
»Das sollten wir in der Tat in Erwägung ziehen«, sagte sie, »aber zuerst müssen wir das mit unseren Gefährten besprechen. Wir haben viel von Ihrer großzügigen Gastfreundschaft und allem anderen, das Sie uns gezeigt haben, zu berichten.«
Teg versuchte, seine wahren Besorgnisse zu verheimlichen, und fügte hinzu: »Wir haben nur einen kleinen Leichter. Wir müssen Vorbereitungen für den Transport Ihrer Besuchergruppe treffen.«
»Wir haben unsere eigenen Schiffe.« Der Leitende Bändiger kehrte ihnen den Rücken zu, als wäre die Angelegenheit damit beschlossen. Teg und Sheeana tauschten einen schnellen Blick aus. Ihre eigenen Schiffe? Die Bändiger hatten bereits erwähnt, dass sie Sensoren besaßen, die empfindlich genug waren, um die Ithaka im Orbit zu bemerken. Diese Zivilisation war technisch viel weiter fortgeschritten, als es den Anschein hatte.
Der Körpergeruch der Bändiger, das Kupferaroma des vergossenen Blutes und der Moschusduft der Futar vermischten sich mit der Waldluft zu einer verwirrenden und beunruhigenden Mischung. Außerdem entdeckte Sheeana einen schwachen, vertrauten Unterton ungerechtfertigter Anspannung. Neben der halb verzehrten Leiche der Geehrten Mater blickten Hrrm und Schwarzstreifen auf, als sie spürten, dass etwas nicht stimmte. Beide Futar stießen ein tiefes Knurren aus.
»Werden der Rabbi und Thufir Hawat bald wieder zu uns stoßen?«, warf Sheeana ein.
Orak Tho fuhr fort, als hätte er ihre Frage gar nicht gehört. »Ich werde meinen Leuten Anweisungen geben. Ich bin überzeugt, dass Ihre Gefährten allem zustimmen. Wir werden es so effizient wie möglich regeln.«
Die Bändiger in der Nähe versteiften sich. Ihre Bewegungen waren kaum wahrnehmbar, aber Sheeana bemerkte, wie sie unauffällig
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