Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten
verwandelt.
Bevor die überraschten Huren rund um den Palast versuchen konnten, die Schiffe ihrer Eskorte abzuschießen, brüllte Murbella in die Sprechverbindung: »Walküren, den Angriff starten!«
Ihre Schiffe begannen mit der Bombardierung und löschten die Schutztruppen aus, die den Machtsitz der Mater Superior umgaben. Aus Zweckmäßigkeitsüberlegungen hatte Murbella entschieden, dass Bandalong entbehrlich war. Hellica und ihre Rebellinnen waren ein gefährlicher Flächenbrand, der gelöscht werden musste. Punkt. Die Huren in der Stadt rannten wütend herum, wie Hornissen, die aus einem brennenden Nest flüchteten.
Dann startete Bashar Wikki Aztin aus dem Orbit eine zweite, erheblich mächtigere Welle von Kriegsschiffen. Das zweite unsichtbare Gildenschiff deaktivierte das Nicht-Feld neben Edriks riesigem Heighliner. Plötzlich fielen zweihundert weitere Angriffseinheiten der Walküren aus der offenen Schleuse und dem Schlachtfeld entgegen.
Bis zur bedauernswerten Vernichtung hatte Richese regelmäßig Rüstungsgüter und Sonderanfertigungen von Kriegsschiffen geliefert. Obwohl der größte Teil der Flotte zusammen mit den Fabriken zu Schlacke verbrannt war, verfügte Ordensburg über ausreichend Feuerkraft, um dieser letzten Bastion der Geehrten Matres den Todesstoß zu versetzen.
Bashar Aztin lenkte die Schiffe gezielt auf strategisch wichtige Ziele und Schlüsselzentren, von denen die Spione in ihren Geheimübertragungen berichtet hatten. Aus ihrem Versteck aktivierte Janess ihre eigenen Kommunikationsverbindungen und koordinierte die Schachzüge ihrer Saboteure mit den Bewegungen der gelandeten Schiffe.
Während andere Kämpferinnen der Schwesternschaft über die Stadt und das umgebende Land ausschwärmten, bemühten sich die Geehrten Matres um eine sinnvolle Verteidigungsstrategie gegen einen so umfassenden Angriff.
Die Mutter Befehlshaberin und ihre Walküren landeten vor dem Palast. Murbella brachte die Militärtransporter so in Stellung, dass das Gelände vollständig abgeriegelt war. Ihre schwarz uniformierten Kämpferinnen strömten nach draußen und umstellten das protzige Gebäude.
Still lächelnd ging Murbella hinein, um die Mater Superior zu töten. Keine Gefangenen. Diesmal war kein anderes Ende denkbar.
Begleitet von ihrem Gefolge aus Walküren schritt die Mutter Befehlshaberin durch den Haupteingang. Wachen der Geehrten Matres in purpurfarbenen Kampfanzügen und Umhängen stürmten herbei, um sich den Invasoren entgegenzustellen, aber die Schwestern konnten den Widerstand schnell brechen.
Im Innern des Palasts kam ihre Gruppe an einem sprudelnden Springbrunnen voll roter Flüssigkeit vorbei, die wie Blut aussah und roch. Statuen von Geehrten Matres durchbohrten erstarrte Bene-Gesserit-Schwestern mit Schwertern, und aus den Wunden der Opfer ergoss sich purpurroter Lebenssaft in das Becken des Springbrunnens. Murbella ignorierte bewusst die geschmacklose Szene.
Zielstrebig fand die Mutter Befehlshaberin den Weg zum großen Thronsaal und schritt mit ihrem kompletten Gefolge hinein, als würde ihr ganz Tleilax gehören. Trotz der angeborenen Gewalttätigkeit der Geehrten Matres konnte es keinen Zweifel am Sieg der weitaus überlegenen Schwestern geben. Murbella hatte jedoch aus dem Studium der Schlacht auf Junction gelernt, bei der sich selbst Bashar Miles Teg durch einen Triumph hatte verlocken lassen, der viel zu einfach erschienen war. Sie hielt Geist und Körper im Zustand höchster Wachsamkeit. Den Geehrten Matres war es schon häufiger gelungen, eine Niederlage in einen Sieg zu verwandeln.
Auf ihrem hohen Thron saß grotesk herausgeputzt Hellica und wartete auf sie, als hätte sie noch immer die absolute Kontrolle über die Situation. »Nett, dass Sie meinem Ruf gefolgt sind, Hexe.« Die selbsternannte Königin trug ein Kostüm in Rot, Gelb und Blau, das einer Zirkusartistin besser zu Gesicht gestanden hätte als der Herrscherin über einen Planeten. Ihr fest zusammengebundener Haarknoten war mit kostbaren Edelsteinen und spitzen Ziernadeln besetzt. »Es war sehr tapfer von Ihnen, sich hierher zu wagen. Und sehr dumm.«
Kühn näherte sich Murbella dem Thron. »Ich habe den Eindruck, dass Ihre Stadt in Flammen steht, Hellica. Sie hätten sich mit uns gegen den anrückenden Feind verbünden sollen. Sie werden in jedem Fall sterben. Warum wollen sie nicht im Kampf gegen einen wirklichen Gegner den Tod finden?«
Hellica lachte ausgelassen. »Gegen den Feind kann man nicht
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