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Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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eigene Bürde.« Als alle fünf mumifizierten Körper voll Ehrerbietung in der Luftschleuse platziert worden waren, verschloss Sheeana das Innenschott und setzte das System in Gang.
    Die Versammelten lauschten schweigend dem Zischen der durch das Pumpsystem entweichenden Luft. Schließlich öffnete sich das Außenschott, und die fünf Leichen trieben, umgeben von dünnen Wölkchen Restatmosphäre, hinaus. Trieben fort ... heimatlos wie die Menschen an Bord der Ithaka. Die verhüllten Leichname begleiteten das Schiff eine Weile wie Satelliten, bevor sie sich langsam weiter entfernten und schließlich in der Nacht des Alls verschwanden.
    Duncan Idaho blickte den sich langsam drehenden Gestalten durch das Schleusenfenster nach. Teg spürte deutlich, wie sehr ihn die Entdeckung der Folterkammer und der Leichen mitgenommen hatte. Plötzlich erschrak Duncan sichtlich und trat angespannt näher an das Plaz. Der junge Bashar konnte in der Leere nichts außer entfernten Sternen erkennen.
    Teg kannte Duncan besser als sonst jemand an Bord. »Duncan, was ist ...?«
    »Das Netz! Siehst du es nicht?« Er fuhr herum. »Das Netz des alten Mannes und der alten Frau. Sie haben uns wiedergefunden – und die Navigationsbrücke ist unbemannt!« Duncan drängte sich zwischen den Bene Gesserit und den jüdischen Gemeindemitgliedern hindurch und stürmte zur Tür. »Ich muss den Holtzman-Antrieb aktivieren und in den Faltraum gehen, bevor es sich um uns schließt!«
    Aufgrund seiner besonderen Empfänglichkeit – die möglicherweise von genetischen Markern herrührte, die seine Tleilaxu-Schöpfer dem Ghola-Körper eingepflanzt hatten – konnte nur Duncan das feine Gewebe des Universums durchschauen. Jetzt, nach drei Jahren, hatte das Netz des alten Paares ihr Nicht-Schiff ein weiteres Mal entdeckt.
    Teg rannte ihm nach, aber er wusste bereits, dass der Lift viel zu langsam sein würde. Er wusste auch, dass er in all dem Durcheinander und der plötzlichen Verwirrung etwas tun konnte, vor dem er sonst zurückschrak. Vorbei an denjenigen, die sich zur Weltraumbestattung eingefunden hatten, und am Aufzug, eilte er in einen leeren Gang. Dort, abseits allzu neugieriger Augen, beschleunigte er sich.
    Niemand hier wusste von seiner Fähigkeit, obwohl Andeutungen und Gerüchte über unmögliche Taten des alten Bashar vielleicht leisen Verdacht erregt hatten. Während die Geehrten Matres ihn gefoltert hatten, hatte er herausgefunden, dass er seine Körpervorgänge so stark beschleunigen konnte, dass er sich mit unglaublicher Geschwindigkeit bewegte. Irgendwie hatten die geistzerfetzenden Qualen einer ixianischen T-Sonde diese unbekannte Gabe in Tegs Atreides-Genen freigesetzt. Wenn er seinen Körper beschleunigte, schien der Rest des Universums einfach langsamer zu werden. Er hatte sich so schnell bewegt, dass eine einfache Berührung genügte, um seine Wärter zu töten. Auf diese Weise hatte er Geehrte Matres und ihre Gefolgsleute zu Hunderten in einer ihrer Festungen auf Gammu erschlagen. Auch sein neuer Ghola-Körper verfügte über diese Fähigkeit.
    Nun lief er den leeren Korridor entlang, spürte die Hitze seines Metabolismus und die Luft, die über sein Gesicht strich. Er kletterte die Sprossen der Wartungsleitern weit schneller hinauf, als jeder Expresslift die Strecke hätte zurücklegen können.
    Teg wusste nicht, wie lange er seine Gabe noch für sich behalten konnte, aber er wusste, dass er keine andere Wahl hatte. In der Vergangenheit hatte die Schwesternschaft aufgrund einer ganz bestimmten Sorge wenig Toleranz für Männer mit besonderen Fähigkeiten gezeigt. Teg war überzeugt, dass die Bene Gesserit für den Tod einer ganzen Reihe solcher »männlicher Missgeburten« verantwortlich waren. Aus Angst, einen neuen Kwisatz Haderach zu erschaffen, verzichteten sie auf etliche mögliche Vorteile.
    Teg fühlte sich daran erinnert, wie sich die menschliche Zivilisation nach Butlers Djihad aller Elemente computerisierter Technik entledigt hatte, weil sie die bösen Denkmaschinen hasste. Er kannte das alte Sprichwort vom Kind, das mit dem Bade ausgeschüttet wurde, und fürchtete, dass ihm das gleiche Schicksal blühen würde, wenn die Schwesternschaft von seiner außergewöhnlichen Begabung erfuhr.
    Teg stürmte auf die Navigationsbrücke und eilte zur Antriebskonsole. Er blickte aus dem großen Aussichtsfenster. Der Weltraum schien ruhig und friedlich, aber obwohl er keine Spur eines enger werdenden tödlichen Netzes sah, zweifelte er

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