Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
war.
    Nachts kam Uxtal nur selten mehr als ein paar Stunden lang zur Ruhe, und selbst dann machten seine Sorgen einen erholsamen Schlaf unmöglich. Er musste die Huren ebenso zum Narren halten wie die Gestaltwandler. Er würde den neuen Ghola erschaffen, den Khrone unbedingt haben wollte – ja, er würde es schaffen! –, und er würde auch versuchen, den auf Adrenalin basierenden Gewürzersatz zu erzeugen, den die Geehrten Matres brauchten, und dazu ihre eigene Formel nutzen. Die Herstellung echter Melange jedoch ging weit über seine Fähigkeiten hinaus.
    In einer großmütigen Geste hatte ihm Hellica zahlreiche weibliche Leichen überlassen, die er als Axolotl-Tanks nutzen konnte, und er hatte bereits eine konvertiert (nachdem es ihm zuvor bei dreien misslungen war). So weit, so gut. Zusammen mit der übrigen Ausrüstung im primitiven Labor musste der Tank eigentlich ausreichen, um einen Erfolg zu erzielen. Nun musste er nur noch den Ghola erschaffen und abliefern, und dann würde Khrone ihn belohnen (so hoffte er).
    Das bedeutete leider, dass sich dieses Martyrium mindestens neun Monate lang hinziehen würde. Er wusste nicht, ob er das ertragen konnte.
    Während er überall Gestaltwandler vermutete, begann er, aus den geheimnisvollen Zellen, die aus der beschädigten Nullentropie-Kapsel eines Tleilaxu-Meisters stammten, ein Kind heranzuzüchten. Unterdessen brachte die Mater Superior täglich ihre Ungeduld zum Ausdruck, was ihren Vorrat an Melange-Ersatz anging. Sie war neidisch auf jede Sekunde, die er sich nicht ihren Bedürfnissen widmete. In panischer Angst und völlig erschöpft war Uxtal gezwungen, beide Verpflichtungen zu erfüllen, obwohl er bei keiner über Erfahrungen verfügte.
    Sobald das unidentifizierte Ghola-Baby in den ersten funktionierenden Axolotl-Tank eingepflanzt war, richtete Uxtal seine Anstrengungen darauf, den Gewürzersatz herzustellen. Da die Huren bereits wussten, wie man diese Substanz herstellte, musste Uxtal auf diesem Gebiet nichts Bahnbrechendes oder Geniales mehr leisten. Er musste die Substanz lediglich in großen Mengen herstellen. Die Geehrten Matres gaben sich nicht damit ab, es selbst zu tun.
    Als er durch ein Fenster aus einseitig verspiegeltem Sicherheitsglas auf den grauen Himmel hinausschaute, kam es Uxtal vor, als gliche die Landschaft seiner Seele den verkohlten, leblosen Hügeln, die er in der Ferne sah. Er wollte nicht hierbleiben. Eines Tages würde er eine Möglichkeit finden, von hier wegzukommen.
    Als jemand, der in einem strengen religiösen Zirkel aufgewachsen war, fühlte sich Uxtal in Gegenwart dominanter Frauen äußerst unwohl. Bei den Tleilaxu wurden die weiblichen Wesen aufgezogen, bis sie die Fortpflanzungsfähigkeit erlangt hatten, dann wurden sie in hirnlose Gebärmaschinen verwandelt. Das war ihr einziger Lebenszweck. Die Geehrten Matres waren das genaue Gegenteil dessen, was Uxtal für richtig und anständig hielt. Niemand wusste um die Herkunft der Huren, aber eine Neigung zur Gewalttätigkeit war ihnen offenbar in die Wiege gelegt.
    Er fragte sich, ob vielleicht irgendwelche verrückten, abtrünnigen Tleilaxu-Meister die Geehrten Matres erschaffen hatten, um die Bene Gesserit zur Strecke zu bringen, ebenso wie die Futar angeblich erschaffen worden waren, um die Geehrten Matres zu jagen. Was war, wenn diese Monsterfrauen außer Kontrolle geraten waren, was die Zerstörung sämtlicher heiligen Welten und die Versklavung einer Handvoll Verlorener Tleilaxu zur Folge gehabt hatte?
    Uxtal schritt durch das Labor und bemühte sich, wie ein gebieterischer Vorgesetzter zu wirken, als er zwei Laborassistenten in weißen Kitteln dabei zusah, wie sie sich um den speziellen Ghola-Tank kümmerten.
    Ein neues Gebäudemodul war soeben auf einem Suspensorheber gebracht worden. Der neue Labortrakt war dreimal so groß wie die ursprüngliche Einrichtung und machte es erforderlich, die Zäune des benachbarten Schwurmfarmers abzureißen und einen Teil seines Grundstücks zu beschlagnahmen. Uxtal hatte erwartet, dass sich der Farmer dagegen wehren und so den Zorn der Geehrten Matres auf sich ziehen würde, aber dann hatte er gesehen, wie der Mann – hieß er nicht Gaxhar? – widerstandslos mit seinen Schwürmern auf einen anderen Abschnitt seines Landes umgezogen war. Die Frauen hatten außerdem verlangt, dass ihnen der Farmer stets frisches Schwurmfleisch lieferte, und auch das tat er. Uxtal fand insgeheim Vergnügen daran, zu sehen, wie noch jemand derart

Weitere Kostenlose Bücher