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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Persönlichkeit, und jeder Arbeiter auf Ordensburg war ein Soldat, der im Kampf gegen den Feind gefallen war. Sie wollte sie alle nicht entehren, in dem sie sie auf bloße Zahlen und Summen reduzierte. Duncan Idaho hätte ein solches Vorgehen niemals geduldet.
    »Vier weitere haben sich als Gestaltwandler erwiesen«, sagte die Botin.
    Murbella presste die Lippen zusammen. »Wer?« Als die junge Frau ihr die Namen nannte, wurde Murbella bewusst, dass sie sie kaum gekannt hatte, unauffällige Schwestern, die keine Aufmerksamkeit auf sich lenkten ... wie es Spione der Gestaltwandler für gewöhnlich taten. Bislang waren insgesamt sechzehn von ihnen unter den Seuchenopfern aufgetaucht. Murbella hatte schon immer den Verdacht gehabt, dass die Neue Schwesternschaft infiltriert war, und nun hatte sie den Beweis. Die Ironie daran war – etwas, das die Denkmaschinen vermutlich nie begreifen würden –, dass auch die Gestaltwandler der schrecklichen Epidemie zum Opfer gefallen waren. Sie waren genauso gestorben wie jeder andere.
    »Bewahrt die Leichen zur Autopsie und Analyse auf, zusammen mit den anderen. Vielleicht finden wir eine Möglichkeit, wie sie sich im lebenden Zustand aufspüren lassen.«
    Die junge Frau wartete, während Murbella die lange Namensliste durchging. Dann spürte sie, wie ihr ein kalter Schauder über den Rücken lief, als ihre Blick auf einen Eintrag in der dritten Tabelle fiel. Es fühlte sich an, als hätte man ihr einen fürchterlichen Schlag versetzt.
    Gianne.
    Ihre eigene Tochter, ihr jüngstes Kind von Duncan Idaho. Jahrelang hatte das Mädchen die Prüfung der Gewürzagonie hinausgezögert, weil sie sich nie dazu bereit gefühlt hatte. Gianne war eine vielversprechende Kandidatin gewesen, aber das hatte nicht genügt. Obwohl sie noch nicht bereit gewesen war, hatte man das Mädchen – wie auch viele Tausend andere – gezwungen, das Gift vorzeitig zu nehmen, weil es ihre einzige Überlebenschance darstellte.
    Murbella stand unter Schock. Sie hätte an Giannes Seite sein sollen, doch im Chaos hatte niemand der Mutter Befehlshaberin Bescheid gegeben, dass ihre Tochter das Wasser des Lebens erhalten sollte. Die meisten Schwestern wussten nicht einmal, dass Gianne ihre Tochter war. Die gehetzten, erschöpften Helferinnen konnten es am wenigsten gewusst haben. Als wahre Bene Gesserit hatte sich Murbella ganz ihren offiziellen Pflichten gewidmet und mehrere Tage in Folge ohne Schlaf verbracht.
    Ich hätte bei ihr sein sollen, um ihr zu helfen, selbst wenn ich ihr nur beim Sterben hätte zusehen können.
    Doch niemand hatte sie informiert. Niemand hatte gewusst, dass Gianne etwas Besonderes war.
    Ich hätte daran denken müssen, mich nach ihr zu erkundigen, aber ich habe es vor mir hergeschoben und mich vertröstet.
    Während sie von so vielen Ereignissen gleichzeitig bestürmt wurde, hatte Murbella die Sorge um ihre eigene Tochter vernachlässigt. Zuerst Rinya und nun Gianne, beide Opfer der gefahrvollen Agonie. Nun waren nur noch zwei weitere Töchter übrig: Janess, die an der Front gegen die Denkmaschinen kämpfte, und ihre Schwester Tanidia, die die Identität ihrer Eltern nicht kannte und hinausgeschickt worden war, um für die Missionaria zu arbeiten. Obwohl beide großen Gefahren ausgesetzt waren, konnten sie vielleicht den schrecklichen Seuchen entgehen.
    »Zwei meiner Kinder tot«, sagte sie laut, obwohl die Botin die Bedeutung ihrer Worte nicht verstehen würde. »Ach, was würde Duncan von mir denken?« Murbella legte den Bericht beiseite. Sie schloss für einen Moment die Augen, atmete tief durch und richtete sich auf. Dann zeigte sie auf den Namen auf der Liste der Toten. »Bring mich zu ihr.«
    Die Botin blickte auf das Blatt und musste kurz überlegen. »Die Leichen in dieser Tabelle hat man zum Raumhafen gebracht. Sie werden gerade mit Thoptern abtransportiert.«
    »Dann ist Eile geboten. Ich muss sie noch einmal sehen.« Murbella eilte aus dem Zimmer und überzeugte sich mit einem Blick über die Schulter, dass die junge Frau ihr folgte. Obwohl sich die Mutter Befehlshaberin wie betäubt fühlte, musste sie es tun.
    Sie fuhren mit einem Bodenfahrzeug zum Raumhafen, wo Thopter flatternd dröhnten. Unterwegs benutzte die junge Ehrwürdige Mutter ein Funkgerät und forderte mit leiser Stimme Informationen an. Dann dirigierte sie den Fahrer des Wagens zu einer der Zugangsstraßen.
    Auf allen Landeplätzen des Raumhafens wurden große Frachtthopter mit Toten beladen und hoben ab, sobald

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