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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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überlegen zu fühlen, und dem autonomen Roboter war es möglich, sich der Illusion hinzugeben, auf irgendeine Weise der Menschheit anzugehören.
    »Schaut mal, er hat etwas mitgebracht«, sagte Paolo und zeigte auf das Päckchen. »Ein Geschenk für uns?«
    Khrone ging direkt auf den alten Mann und die alte Frau zu. Als die Frau sich ihm zuwandte, hatte ihr Gesicht einen wilden und hungrigen Ausdruck. »Ich glaube, du hast uns mehr als nur ein Päckchen mitgebracht, Khrone. Dein letzter Besuch in Synchronia liegt schon einige Zeit zurück. Zeig uns die Persönlichkeiten, die du angenommen hast. Jede noch so winzige Information macht uns größer.«
    »Ich habe genug davon gesehen«, sagte der alte Mann und wandte sich ab. »Allmählich empfinde ich diese Persönlichkeiten als widerwärtig. Sie sind alle gleich.«
    »Wie kannst du so etwas behaupten, Daniel? Jeder Mensch ist einzigartig, auf wunderbare Weise chaotisch und unberechenbar.«
    »Genau das meinte ich. Sie alle sind äußerst verwirrend. Und ich bin nicht Daniel, sondern Omnius. Wir stehen kurz vor dem Kralizec, und wir haben keine Zeit für weitere solche Spielchen.«
    »Manchmal gefällt mir immer noch die Rolle der Martha. In vielerlei Hinsicht ist sie wesentlich reizvoller als der Name oder die äußere Erscheinung von Erasmus.« Die alte Frau trat einen Schritt auf Khrone zu. Der Gestaltwandler wagte es nicht, zurückzuzucken, obwohl er verabscheute, was nun geschehen würde. Ihre Hand war knorrig und hatte lange, dünne Finger. Sie fühlten sich wie Klauen an, als die Frau seine Stirn berührte. Sie drückte fester zu, und Khrone erschauderte, als er sich nicht gegen diese Aufdringlichkeit wehren konnte.
    Jedes Mal, wenn ein Gestaltwandler einen Menschen imitierte, übernahm er das genetische Muster des Vorbilds und prägte sich auf die Erinnerungen und die Persönlichkeit dieses Menschen. Die Denkmaschinen hatten die Gestaltwandler auf das Alte Imperium losgelassen. Sie unterwanderten die Menschheit und sammelten immer neue Leben, indem sie nützliche Personen ersetzten und ihre Rollen spielten. Wenn ein Gestaltwandler dann zum Maschinenimperium zurückkehrte, war vor allem Erasmus daran interessiert, diese Leben in sein riesiges Archiv an Daten und Erfahrungen aufzunehmen.
    Da sie zur Unterwürfigkeit gezwungen waren, gaben Khrone und seine Artgenossen diese Informationen weiter. Obwohl die Denkmaschinen auf die Lebensdaten zugreifen konnten, die die Gestaltwandler kopiert hatten, war es ihnen nicht möglich, an ihre eigentlichen Persönlichkeiten zu gelangen. Khrone wahrte seine Geheimnisse, auch während er all die Menschen preisgab, deren Rollen er in den vergangenen Jahren übernommen hatte – ein ixianischer Ingenieur, ein MAFEA-Vertreter, ein Besatzungsmitglied eines Gildenschiffs, ein Dockarbeiter auf Caladan und viele andere.
    Als der Vorgang abgeschlossen war, zog die alte Frau die Hand zurück. Ihr runzliges Gesicht zeigte ein zufriedenes Lächeln. »Oh, das waren sehr interessante Personen! Auch Omnius will sie sich bestimmt gerne ansehen.«
    »Das bleibt fraglich«, sagte der alte Mann.
    Khrone fühlte sich ausgelaugt. Er holte tief Luft und richtete sich wieder auf. »Das ist nicht der Grund, aus dem ich gekommen bin.« Er schämte sich, weil seine Stimme schwach und zittrig klang. »Ich habe eine besondere Substanz an mich gebracht, die für euer Kwisatz-Haderach-Projekt von unschätzbarem Wert sein wird.« Er hob das Päckchen mit der Ultramelange, als würde er einem König ein Geschenk anbieten – genau das Verhalten, das Omnius von ihm erwartete. Der alte Mann nahm das Päckchen in die Hand und musterte es.
    Der Gestaltwandler warf Paolo einen herablassenden Blick zu. »Diese äußerst wirksame Form der Melange wird zweifellos in jedem Atreides prophetische Gaben wecken. Damit bekommt ihr euren Kwisatz Haderach, wie ich schon immer versprochen habe. Es besteht keine Notwendigkeit, das Nicht-Schiff weiter zu verfolgen.«
    Omnius reagierte amüsiert auf diese Bemerkung. »Seltsam, dass du das ausgerechnet jetzt sagst.«
    »Wie meinst du das?«
    Die alte Frau grinste. »Heute ist ein besonderer Tag, weil unsere zwei Pläne gleichzeitig Früchte tragen. Unsere Geduld und Voraussicht haben sich gelohnt. Damit stellt sich nur die Frage, was wir jetzt mit zwei Kwisatz Haderachs machen sollen?«
    Khrone hielt überrascht inne. »Zwei?«
    »Nach so vielen Jahren ist uns das Nicht-Schiff endlich in die Falle gegangen.«
    Khrone nahm seine

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