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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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können!«
    Es war eine exakte Wiederholung seiner Visionen. Er lag am Boden und spürte, wie sein Körper starb.
    Im Hintergrund hörte er das ausgelassene Gelächter des Barons Harkonnen. Es war ein grausames Geräusch, aber Paul konnte nichts tun, um ihm Einhalt zu gebieten.

74
     
    Wenn sie alle gleichzeitig zurückkehren, werden meine Erinnerungen wie ein Sandsturm sein – und genauso zerstörerisch. Wer kann den Wind beherrschen? Wenn ich wahrlich der Gottkaiser bin, dann kann ich es.
    Der Ghola Letos II.,
    letzter Bericht an Bashar Miles Teg
     
     
    Der Sand und die Würmer ergossen sich aus dem Frachtraum des Nicht-Schiffes in die sorgfältige Ordnung der Maschinenmetropole. Die sich windenden Geschöpfe stürmten durch die offenen Straßen wie wilde salusanische Stiere aus ihren Pferchen. Neben Leto stand Sheeana und beobachtete, wie sich der Frachtraum mit ohrenbetäubendem Getöse leerte. Sie öffnete den Mund und riss die Augen vor Überraschung auf.
    Über seine seltsame Verbindung mit den Würmern folgte Letos Geist ihnen nach draußen in die metallglänzende Stadt. Am Tor zum riesigen Frachtraum spürte er deutlich die Gefühle der Erleichterung und Befreiung. Ohne ein Wort zu Sheeana sprang er in den fließenden Sand und folgte den Würmern. Er ließ sich von den Sandkörnern tragen, wie ein Schwimmer, der in eine Unterströmung geriet und schnell aufs Meer hinausgetrieben wurde.
    »Leto! Was tust du da? Halt!«
    Doch er hätte gar nicht anhalten können, selbst wenn er es gewollt hätte. Die Sandströmung riss ihn hinunter – genau dorthin, wo er sein wollte. Leto tauchte im Sand ein, und irgendwie passten sich seine Lungen an, genauso wie alle seine Sinne. Wie ein Sandwurm sah er ohne Augen und nahm die Geschöpfe vor sich war, als würde er sie durch klares Wasser betrachten. Das war es, wozu er geboren war, wonach er sich schon immer gesehnt hatte.
    Erinnerungen hallten in ihm wider wie Echos aus der Vergangenheit. Sie fühlten sich viel tiefer und intensiver an als das Wissen, das er sich durch die Lektüre der Bibliothek an Bord der Ithaka angeeignet hatte. Diese Texte hatten von einem anderen jungen Mann berichtet, von einem anderen Leto II., der dennoch er war. Ein Gedanke drang an die Oberfläche: Meine Haut ist nicht meine eigene. In jenen Tagen war sein Körper mit einer Schicht aus Sandforellen bedeckt gewesen, die sich mit seinem Fleisch und seinen Nerven verbunden hatten. Sie hatten ihm Kraft gegeben und ihm ermöglicht, schnell wie der Wind zu laufen.
    Obwohl er noch menschliche Gestalt besaß, erinnerte sich Leto an einen Teil dieser phantastischen Macht, nicht aus dem Ghola-Gedächtnis, sondern durch die Bewusstseinsperle, die der ursprüngliche Gottkaiser in jedem Wurm zurückgelassen hatte. Sie erinnerten sich, und Leto erinnerte sich mit ihnen.
    Historische Abhandlungen waren von vielen Menschen geschrieben worden, die ihn verabscheuten, die nicht verstanden hatten, warum er die Dinge hatte tun müssen, die er getan hatte. Sie verurteilten den Tyrannen wegen seiner angeblichen Grausamkeit und Unmenschlichkeit, wegen seiner Bereitschaft, alles für seinen außergewöhnlichen Goldenen Pfad zu opfern. Doch in keinem dieser Texte – nicht einmal in seinen eigenen testamentarischen Journalen – war die überschwängliche Freude eines jungen Mannes beschrieben worden, der eine so unerwartete und wunderbare Macht erlebte. Jetzt erinnerte sich Leto wieder an alles.
    Er schwamm durch den Sandstrom zu den sieben Würmern und brach dann durch die Oberfläche. Leto wusste instinktiv, was zu tun war, und bewegte sich auf Monarch, den größten Wurm, zu. Er bekam die Spitze seines Schwanzendes zu fassen, sprang auf die harten Ringsegmente und kletterte wie ein barfüßiger Caladaner die raue Rinde einer Palme hinauf.
    Als Leto den größten der sieben Würmer berührte, schienen seine Hände und Füße eine unnatürliche Haftfähigkeit zu entwickeln. Er konnte sich mühelos festhalten, als wäre er ein Teil des Geschöpfes. Und in gewisser Weise war er das auch. Auf einer tieferen Ebene waren er und die Sandwürmer eins.
    Die Würmer hielten inne, wie gigantische Soldaten, die Haltung annahmen, als sie Letos Anwesenheit spürten. Der Junge ließ sich an einer Stelle auf Monarchs rundem Kopf nieder und betrachtete die weitläufigen Komplexe aus lebenden Metallstrukturen und roch den intensiven Duft nach Zimt.
    Von seinem Aussichtspunkt aus sah er, wie die Stadt Synchronia ihre Gebäude in

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