Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten
zwischen den Ringsegmenten vergraben ritt Leto II. mit einem Freudenschrei auf den Lippen dahin. Er blickte mit Augen, die plötzlich blau in blau geworden waren – Augen, die Dinge wahrnahmen, die sonst niemand sah.
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Nachdem ich jetzt auf einem der Sandwürmer geritten bin und die Unermesslichkeit seiner Existenz berührt habe, verstehe ich die Ehrfurcht, die die alten Fremen ihnen entgegengebracht haben, warum die Würmer für sie ein Gott waren, Shai-Hulud.
Tleilaxu-Meister Waff, Brief an den Rat der Meister in Bandalong, unmittelbar vor der Vernichtung von Rakis abgeschickt
Die letzten zwei Sandwürmer in Waffs Terrarium starben.
Als er im Rahmen seines Experiments die ersten Würmer in die Wüste entlassen hatte, hatte er zu Forschungszwecken zwei in seinem Modullabor zurückbehalten, in der Hoffnung, dass er durch seine Erkenntnisse ihre Überlebenschancen verbessern konnte. Es hatte nicht funktioniert.
Waff betete jeden Tag, meditierte über die heiligen Texte, die er mitgebracht hatte, und suchte nach Gottes Rat, wie er dem wiedergeborenen Propheten am besten helfen konnte. Die ersten acht Exemplare lebten nun in Freiheit und gruben sich durch den spröden, verkrusteten Sand und erkundeten die tote Welt. Der Tleilaxu-Meister hoffte, dass sie in der verwüsteten Umwelt überlebt hatten.
In den letzten Tagen waren die zwei kleinen Würmer in seinem Labor träge geworden und konnten die Nährstoffe nicht mehr verarbeiten, die er ihnen gab, obwohl die Mischung chemisch ausgewogen war, um den Sandwürmern alles zu geben, was sie brauchten. Er fragte sich, ob die kleinen Geschöpfe Verzweiflung empfinden konnten. Wenn sie die runden Köpfe über die Sandfläche erhoben, machten sie den Eindruck, als hätten sie ihren Lebenswillen verloren.
Innerhalb der folgenden Woche waren beide gestorben.
Obwohl er diese Geschöpfe und das, wofür sie standen, zutiefst verehrte, suchte Waff fieberhaft nach einer wissenschaftlichen Erklärung, die ihm half, die Überlebenschancen der anderen Würmer zu verbessern. Nach dem Tod der zwei Exemplare hatte er keine Hemmungen, ihre Kadaver zu sezieren, die Ringsegmente zu öffnen und die inneren Organe aufzuschneiden. Gott würde ihn verstehen. Vorausgesetzt, er selbst lebte lange genug, würde Waff die nächste Phase einleiten, wenn Edrik zu ihm zurückkehrte. Falls der Navigator jemals in seinem Heighliner mit den leistungsfähigen Laboreinrichtungen an Bord zurückkam.
Seine Assistenten von der Gilde boten immer wieder hartnäckig ihre Unterstützung an, aber Waff zog es vor, allein zu arbeiten. Nachdem diese Männer ihr eigenes Lager errichtet hatten, hatte der Tleilaxu-Meister keine Verwendung mehr für sie. Seinetwegen hätten sich die Gildenmänner Guriff und seinen Schatzjägern anschließen und mit ihnen in der Einöde nach verborgenen Gewürzlagern suchen können.
Als einer der Gildenmänner mit den nichtssagenden Mienen zu ihm kam und seine Aufmerksamkeit beanspruchte, verlor Waff das empfindliche Gleichgewicht seiner Gedanken. »Was? Was gibt es?«
»Der Heighliner hätte inzwischen zurückkehren müssen. Etwas stimmt nicht. Gildennavigatoren verspäten sich nie.«
»Er hat nicht versprochen, dass er zurückkommen wird. Was hat Guriff gesagt, wann das nächste Schiff der MAFEA eintreffen wird? Ich habe nichts dagegen, wenn Sie damit abfliegen.« Ich würde es sogar begrüßen.
»Es mag sein, dass der Navigator Ihnen nichts versprochen hat, aber uns gegenüber hat er eindeutige Angaben gemacht.«
Waff störte sich nicht an dieser Beleidigung. »Dann wird er eben irgendwann zurückkehren. Wahrscheinlich wird er wissen wollen, wie es meinen neuen Sandwürmern geht.«
Der Gildenmann blickte stirnrunzelnd auf den sezierten Kadaver, der auf dem Untersuchungstisch ausgebreitet lag. »Ihren Haustieren scheint es nicht so gut zu gehen.«
»Heute werde ich hinausfahren und mir die Exemplare ansehen, die ich vor einiger Zeit freigelassen habe. Ich rechne damit, dass sie gesünder und kräftiger als je zuvor sind.«
Nachdem der nervöse Gildenmann gegangen war, zog sich Waff Schutzkleidung über und sprang in den Geländewagen des Lagers. Die Peilsignale zeigten ihm, dass sich die freigelassenen Würmer nicht allzu weit von den Ruinen des Sietch Tabr entfernt hatten. Er bemühte sich, optimistisch zu sein, und dachte sich, dass sie vielleicht eine lebensfreundliche unterirdische Sandzone gefunden hatten, die nun ihr Reich geworden war. Wenn sich die
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