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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Würmer auf Rakis vermehrten, würden sie den Boden umgraben und die Wüste in ihrer ehemaligen Pracht wiederauferstehen lassen. Sandwürmer, Sandforellen, Sandplankton, Melange. Der große ökologische Zyklus würde wieder in Gang kommen.
    Während er rituelle Gebete rezitierte, fuhr Waff über die unheimliche Wüste aus schwarzem Glas. Seine Muskeln zitterten, und seine Knochen schmerzten. Wie die Produktionsanlagen in einer durch den Krieg beschädigten Fabrik mühten seine degenerierten Organe sich ab, ihn am Leben zu erhalten. Waffs versagender Körper konnte jetzt jeden Tag auseinanderfallen, aber er fürchtete sich nicht. Er war schon gestorben – schon viele Male, um genau zu sein.
    Bislang hatte er sich stets an der Zuversicht festhalten können, dass bereits ein neuer Ghola für ihn herangezüchtet wurde. Obwohl er diesmal davon überzeugt war, dass er nicht mehr ins Leben zurückkehren würde, war Waff zufrieden mit dem, was er geleistet hatte. Sein Vermächtnis. Die bösartigen Geehrten Matres hatten Gottes Boten auf Rakis ausgelöscht, und jetzt würde Waff ihn zurückbringen. Gab es eine größere Leistung, die jemand in seinem Leben erringen konnte? Ganz gleich, in wie vielen Leben?
    Er folgte den Peilsignalen, entfernte sich von den verwitterten Bergen und fuhr auf die Dünen hinaus. Anscheinend waren die Sandwürmer ins offene Gelände abgewandert, auf der Suche nach frischem Sand, in dem sie sich vergraben und ein neues Leben beginnen konnten!
    Doch das, was er sah, entsetzte ihn zutiefst.
    Er konnte die acht jungen Würmer ohne Schwierigkeiten ausfindig machen. Es war viel zu leicht. Waff hielt mit dem Geländewagen an und kletterte hinaus. Die heiße, dünne Luft brannte in seiner Kehle und seinen Lungen. Mit den tränenden Augen konnte er kaum etwas erkennen, als er losrannte.
    Seine kostbaren Sandwürmer lagen auf dem harten Boden und rührten sich kaum noch. Sie waren durch die Schmelzkruste der Dünen gebrochen und hatten sich wieder in den körnigen Staub eingegraben, nur um erneut aufzutauchen. Und nun lagen sie im Sterben.
    Waff ging neben einem der geschwächten Geschöpfe in die Knie. Es wirkte schlaff und gräulich und zuckte nur noch matt. Ein anderes Exemplar hatte sich auf zerbrochene Felsen geworfen, wo es ausgelaugt dalag und sich nicht mehr rühren konnte. Waff berührte den Wurm und drückte auf die harten Ringe. Das Geschöpf zischte und zuckte.
    »Ihr dürft nicht sterben! Ihr seid der Prophet, und dies ist Rakis, eure Heimat, euer Allerheiligstes. Ihr müsst weiterleben!« Sein Körper wurde von schmerzhaften Krämpfen geschüttelt, als wäre sein Leben mit dem der Sandwürmer verbunden. »Ihr dürft nicht sterben, nicht noch einmal!«
    Doch es schien, dass die Verwüstungen, die diese Welt erlitten hatte, einfach zu viel für die Würmer waren. Wenn selbst der große Prophet hier nicht überleben konnte, war zweifellos die Endzeit angebrochen.
    Er hatte in den uralten Prophezeiungen davon gelesen, vom Kralizec, von der großen Schlacht am Ende des Universums. Der Angelpunkt, der alles verändern würde. Ohne Gottes Boten war die Menschheit verloren. Die letzten Tage standen unmittelbar bevor.
    Waff drückte die Stirn gegen die nachgiebige Haut der sterbenden Kreatur. Er hatte alles getan, was er konnte. Vielleicht würden die riesigen Würmer nie wieder auf Rakis gedeihen. Vielleicht war dies tatsächlich das Ende.
    Was er sah, überzeugte ihn davon, dass es für den Propheten keine Chance mehr gab.

76
     
    Die Menschen streben nach Vollkommenheit – vorgeblich ein ehrenwertes Ziel –, doch die Erlangung der Vollkommenheit ist gefährlich. Unvollkommen, aber menschlich zu sein, ist wesentlich erstrebenswerter.
    Mutter Oberin Darwi Odrade,
    Verteidigung vor dem Bene-Gesserit-Rat
     
     
    Als der ältere und unterlegene Ghola von Paul Atreides sterbend am Boden lag, wandte sich Paolo von ihm ab, befriedigt über seinen Sieg, aber viel mehr an seinen anderen Zielen interessiert. Er hatte sich vor Omnius und Erasmus bewiesen. Die Ultramelange, die all seine prophetischen Gaben freisetzen würde, stand ihm jetzt zu. Sie würde ihn auf die nächsthöhere Ebene befördern, seiner großartigen Bestimmung näher bringen, wie es ihn der Baron die ganze Zeit gelehrt hatte. Während dieser Zeit hatte Paolo sich selbst überzeugt, dass er genau das wollte, und alle nagenden Zweifel oder Bedenken zur Seite gewischt.
    Rund um die Kathedralenhalle standen silbrige Roboter bereit und

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