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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Niemand würde etwas bemerken.
    Der Tleilaxu-Meister blickte durch die Cockpitkuppel auf die kleiner werdenden Wellen. Er sah keinen Hinweis auf die Anwesenheit der Seewürmer, aber er wusste, dass sie irgendwo da unten waren.
    Er stieß einen tiefen, zufriedenen Seufzer aus und war voller Zuversicht, dass sein Prophet zurückkehren würde.

18
     
    Es ist das Prinzip der tickenden Zeitbombe, eine Strategie der Aggression, die seit langem ein Teil der menschlichen Gewalt ist. Also haben wir unsere eigenen »Zeitbomben« in die Zellen der Gholas geschleust, um ein bestimmtes Verhalten zu einem Zeitpunkt unserer Wahl zu aktivieren.
    Das geheime Handbuch der Tleilaxu-Meister
     
     
    Das Nicht-Schiff hatte seinen eigenen Zeitablauf, seine eigenen Zyklen. Die meisten Menschen schliefen, bis auf zwei Wachen und die Wartungsteams. Auf den Decks war es still, die Leuchtflächen waren gedimmt. In der halbdunklen Kammer, in der die Axolotl-Tanks standen, lief der Rabbi auf und ab und murmelte Gebete aus dem Talmud.
    Sheeana beobachtete den Mann aufmerksam auf einem Überwachungsbildschirm, jederzeit bereit, einen neuen Sabotageakt zu verhindern. Als der Unbekannte drei Gholas und Axolotl-Tanks getötet hatte, hatte er – oder sie – die Überwachungskameras ausgeschaltet, doch Bashar Teg hatte dafür gesorgt, dass das nun nicht mehr möglich war. Alles wurde registriert. Als ehemaliger Suk-Arzt hatte der Rabbi Zugang zur medizinischen Abteilung. Dort hielt er sich häufig in der Nähe dessen auf, was einst eine Frau gewesen war, die er als Rebecca gekannt hatte.
    Obwohl der alte Mann alle Fragen beantwortet hatte, die die Wahrsagerinnen ihm gestellt hatten, schenkte Sheeana ihm immer noch nicht ihr uneingeschränktes Vertrauen. Trotz ihrer Bemühungen lief der Saboteur und Mörder weiter frei herum. Und als vor kurzem das leuchtende Netz erschienen war, war ihnen der Feind viel zu nahe gekommen und hatte den Passagieren bewusst gemacht, wie real die Gefahr war. Jeder an Bord hatte es gesehen. Die Bedrohung war unstrittig.
    Drei relativ neue Axolotl-Tanks standen auf den Podesten. Freiwillige hatten sich auf Sheeanas Aufruf hin gemeldet, wie sie erwartet hatte. Die drei neuen Tanks produzierten gegenwärtig Melange in flüssiger Form, die in kleine Sammelflaschen tropfte, doch sie hatte bereits mit den Vorbereitungen begonnen, Zellen aus Scytales Nullentropie-Behälter in eine Gebärmutter zu verpflanzen. Ein neuer Embryo, der zu einer anderen historischen Gestalt heranwachsen sollte. Sie würde nicht zulassen, dass der Saboteur sie von der Weiterführung ihres Ghola-Projekts abhielt.
    Der Rabbi stand vor den neuen Tanks, und seine Anspannung verriet deutlich, wie sehr er von Verachtung und Abscheu erfüllt war. Er sprach zu einem der unförmigen Fleischklumpen: »Ich hasse dich. Du bist unnatürlich, unheilig.«
    Nachdem sie den alten Mann aufmerksam beobachtet hatte, verließ Sheeana die Überwachungsbildschirme, ging zur medizinischen Abteilung und trat lautlos in den Raum. »Ist es ehrenhaft, die Hilflosen zu hassen, Rabbi? Diese Frauen sind keine bewussten, menschlichen Wesen mehr. Warum verachten Sie sie?«
    Er fuhr herum, und das Licht spiegelte sich auf seinen Brillengläsern. »Hören Sie auf, mir nachzuspionieren! Ich möchte allein sein, wenn ich für Rebeccas Seele bete.« Rebecca war seine Lieblingsschülerin gewesen, jederzeit bereit, ihren Verstand mit seinem zu messen. Der alte Mann hatte ihr nie verziehen, dass sie sich freiwillig zu einem Tank modifizieren ließ.
    »Auch Sie müssen überwacht werden, Rabbi.«
    Seine ledrige Haut rötete sich vor Zorn. »Sie und Ihre Hexen hätten auf die Warnungen hören und Ihre grotesken Experimente einstellen sollen. Ich wünschte, die Geehrten Matres hätten auch Scytale aus dem Weg geschafft, als sie sämtliche Welten der Tleilaxu vernichteten. Dann wäre dieses verfluchte Wissen über Tanks und Gholas endgültig verloren gewesen.«
    »Die Geehrten Matres haben auch Ihr Volk gejagt, Rabbi. Sie und die Tleilaxu haben einen gemeinsamen Feind.«
    »Aber aus völlig unterschiedlichen Gründen. Wir wurden im Lauf der Geschichte immer wieder ungerechtfertigt verfolgt, während die Tleilaxu ihre gerechte Strafe erhalten haben. Ihre eigenen Gestaltwandler haben sich gegen sie gewandt, wie ich gehört habe.« Er trat einen Schritt von der Gebärmutter zurück, um den chemischen und biologischen Ausdünstungen der Tanks zu entgehen. »Ich kann mich kaum noch erinnern, wie

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