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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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waren als alles, was er mit Murbella geteilt hatte.
    Duncan war es lieber, wenn er die Begleitumstände ihrer Begegnungen organisieren konnte, wobei er immer dafür sorgte, dass andere Personen anwesend waren, dass er ein sicheres Geländer hatte, das ihn vor einem Sturz von der gefährlichen Klippe bewahrte. Es gefiel ihm nicht, wenn er die Kontrolle verlor. Das war schon viel zu oft geschehen.
    Er und Sheeana hatten voreinander kapituliert wie zwei ängstliche Menschen, die sich in einer ausgebombten Kampfzone aneinander drückten. Sie hatte ihm die Schwäche ausgebrannt und ihn von Murbellas Einfluss geheilt, und trotzdem kam er sich wie ein Kriegsopfer vor.
    Als er jetzt sah, wie Sheeanas Gesichtsausdruck unsicher wurde, glaubte er, dass sie die gleichen Gefühle des Schwindels und der Desorientierung empfand. Sie bemühte sich, ihrer Stimme einen reservierten und rationalen Tonfall zu geben. »Es ist besser, wenn wir es nicht tun. Wir haben zu viele Sorgen, es gibt zu viele Gefahren. Soeben ist ein weiteres Regenerationssystem ausgefallen. Der Saboteur ...«
    »Du hast recht. Wir sollten es nicht tun.« Seine Stimme klang heiser, aber sie waren bereits auf einen Weg abgebogen, der immer stärkere Konsequenzen haben würde. Duncan trat zögernd einen Schritt vor. Das gedämpfte Licht im Korridor spiegelte sich an den Metallwänden des Nicht-Schiffes. »Es ist besser, wenn wir es nicht tun«, wiederholte er.
    Das Begehren überschwemmte die beiden wie eine Welle. Als Mentat konnte er beobachten und analysieren. Er konnte die Schlussfolgerung ziehen, dass ihr Tun lediglich eine Bestätigung ihres Menschseins war. Wenn sich ihre Fingerspitzen berührten, ihre Lippen, ihre Haut, würden sie beide sich darin verlieren ...
    Später ruhten sie sich auf den zerwühlten Laken in Sheeanas Quartier aus. In der Luft hing ein feuchter Moschusduft. Duncan lag befriedigt auf dem Rücken und hatte die Finger im dunklen, drahtigen Haar verschränkt. Er war verwirrt und gleichzeitig von sich selbst enttäuscht. »Du hast mir zu viel von meiner Selbstbeherrschung genommen.«
    Sheeana zog im schwachen Licht die Augenbrauen hoch und sah ihn amüsiert an. Er spürte ihren warmen Atem am Ohr. »Aha? Und Murbella hat es nicht getan?« Als Duncan sich abwandte und nicht darauf einging, lachte sie leise. »Du hast ein schlechtes Gewissen! Du glaubst, du hättest sie irgendwie betrogen. Aber wie viele weibliche Prägerinnen hast du auf Ordensburg ausgebildet?«
    Er beantwortete die Frage auf seine eigene Weise. »Murbella und ich saßen gemeinsam in einer Falle, und kein Teil unseres Verhältnisses war freiwillig. Wir waren gegenseitig voneinander abhängig, zwei Menschen, die sich gegenseitig in einem Teufelskreis festhielten. Das hatte nichts mit Liebe oder Zärtlichkeit zu tun. Für Murbella war unser Sex – wie für euch alle – nicht mehr als eine ›sachliche Angelegenheit‹. Aber ich habe trotzdem etwas für sie empfunden, verdammt! Es ging nicht darum, ob das richtig oder falsch war. Doch du warst für mich wie eine heftige Entgiftungskur. Für Murbella erfüllte die Agonie den gleichen Zweck, weil sie damit die Bindung an mich brechen konnte.« Er berührte Sheeanas Kinn. »Das kann nicht noch einmal passieren.«
    Sie reagierte mit noch stärkerer Belustigung. »Ich stimme dir zu, dass es nicht so sein sollte ... aber es wird trotzdem geschehen.«
    »Du bist eine geladene Waffe, eine voll ausgebildete Bene Gesserit. Jedes Mal, wenn wir uns lieben, könntest du dich entscheiden, schwanger zu werden. Ist es nicht genau das, was die Schwesternschaft von dir erwarten würde? Du könntest mein Kind auf die Welt bringen, wenn du nur dazu bereit wärst.«
    »Richtig. Aber ich habe es nicht getan. Wir sind weit von Ordensburg entfernt, und ich treffe jetzt meine eigenen Entscheidungen.« Sheeana zog ihn erneut zu sich heran.

19
     
    Für Wissenschaftler sind die Sandwürmer Untersuchungsobjekte, während die Fremen sie als Gott sehen. Aber die Würmer verschlingen jeden, der versucht, ihnen Informationen zu entreißen. Wie soll ich unter solchen Voraussetzungen arbeiten?
    Pardot Kynes, Imperialer Planetologe,
    uralte Aufzeichnungen
     
     
    Sheeana stand auf der hohen Beobachtungsgalerie, wo sie einst mit Garimi über die Zukunft ihrer Reise diskutiert hatte. Der kilometerlange Frachtraum war groß genug, um die Illusion von Freiheit zu schaffen, auch wenn er viel zu klein für einen Schwarm von Sandwürmern war. Die sieben Geschöpfe

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