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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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wurden zwar größer, blieben aber hinter ihrem natürlichen Wachstum zurück, während sie auf das versprochene Trockenland warteten. Sie hatten schon sehr lange gewartet – vielleicht zu lange.
    Vor über zwei Jahrzehnten hatte Sheeana sie als kleine Würmer in das Nicht-Schiff gebracht, nachdem sie sie aus dem Wüstenstreifen von Ordensburg gestohlen hatte. Es war von Anfang an ihre Absicht gewesen, sie auf eine andere Welt zu bringen, weit von den Geehrten Matres und dem Feind entfernt. Seit Jahren waren die Würmer endlos in der sandigen Enge des Frachtraums umhergeirrt, genauso verloren wie jeder andere an Bord der Ithaka ...
    Sie fragte sich, ob das Nicht-Schiff jemals einen Planeten finden würde, wo sie ihre Reise beenden konnten, wo die Schwestern einen neuen und orthodoxen Stammsitz errichten konnten, im Gegensatz zur gemischten Organisation, die zu viele Zugeständnisse an die Geehrten Matres erforderte. Wenn das Schiff die Flucht einfach über mehrere Generationen fortsetzte, würde es unmöglich sein, eine geeignete Welt für die Sandwürmer, für Garimi und ihre konservativen Bene Gesserit, für den Rabbi und die Juden zu finden.
    Sie dachte daran, wie sie am Vorabend ihre Weitergehenden Erinnerungen um Rat gebeten hatte. Zunächst hatte es keine Antwort gegeben. Dann war Serena Butler, die uralte Anführerin des Djihad, zu ihr gekommen, als Sheeana in ihrem Quartier fast schon eingeschlafen war. Serena hatte ihr von der Erfahrung erzählt, sich in einem endlosen Krieg verloren zu fühlen, gezwungen zu sein, viele Menschen zu führen, obwohl sie selbst nicht wusste, welcher Weg der richtige war.
    »Aber du hast deinen Weg gefunden, Serena. Du hast getan, was du tun musstest. Du hast getan, was für die Menschheit notwendig war.«
    Auch du wirst den Weg finden, Sheeana.
    Als sie nun sah, wie die Würmer tief unter ihr wellenförmige Bewegungen im Sand erzeugten, konnte Sheeana ihre Empfindungen auf unbestimmbare Weise spüren, wie sie auch ihre Empfindungen spürten. Träumten sie von endlosen, trockenen Dünen, zwischen denen sie ihre Reviere abstecken konnten? Der größte der Würmer mit fast vierzig Metern Länge und einem Maul, das mühelos drei aufrecht stehende Menschen auf einmal verschlingen konnte, war offensichtlich das dominante Exemplar. Diesem Individuum hatte Sheeana einen Namen gegeben: Monarch.
    Die sieben Würmer wandten Sheeana die augenlosen Gesichter zu und zeigten ihre kristallinen Zähne. Die kleineren gruben sich in den flachen Sand, bis nur noch Monarch übrig war, der Sheeana zu rufen schien. Sie blickte auf den dominanten Wurm und versuchte zu verstehen, was er von ihr wollte. Die Verbindung zwischen ihnen fühlte sich wie ein Brennen in ihr an, das an ihr zerrte.
    Sheeana stieg zum sandgefüllten Frachtraum hinab. Sie trat auf die aufgewühlten Dünen hinaus und schritt furchtlos auf den Wurm zu. Sie hatte den Geschöpfen schon häufig von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden und wusste, dass sie von ihnen nichts zu befürchten hatte.
    Monarch ragte gewaltig über ihr auf. Sheeana legte die Hände an die Hüften, blickte nach oben und wartete. In den berauschenden Tagen auf Rakis hatte sie gelernt, auf dem Sand zu tanzen und die Giganten zu beherrschen, aber sie hatte schon damals gewusst, dass sie zu mehr imstande war. Wenn sie dazu bereit war.
    Der Wurm schien mit ihrem Bedürfnis nach Verständnis zu spielen. Sie war das Mädchen, das mit den Tieren kommunizieren konnte. Und nun musste sie einen Schritt weiter gehen, wenn sie ihre eigene Zukunft erkennen wollte – sowohl buchstäblich als auch metaphorisch. Das war es, was Monarch von ihr wollte. Das gefährliche und furchterregende Geschöpf dünstete den Gestank eines Glutofens und den von reiner Melange aus.
    »So, und was machen wir jetzt, du und ich? Bist du Shaitan oder nur ein Hochstapler?«
    Der rastlose Wurm schien genau zu wissen, was ihr durch den Kopf ging. Statt sich herumzurollen, damit sie ein Körpersegment erklettern und auf ihm reiten konnte, wandte Monarch ihr sein offenes Maul zu. Jeder milchweiße Zahn im Mund, der die Größe eines Höhleneingangs hatte, konnte als Crysmesser benutzt werden. Sheeana zeigte nicht die leiseste Furcht.
    Der Sandwurm legte den Kopf auf die weichen Dünen genau vor ihr. Wollte er sie zu einer symbolischen Reise auffordern, wie Jonas im Wal? Sheeana rang einen Moment lang mit ihren Bedenken, aber sie wusste genau, was sie tun musste – nicht um ein Kunststück

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