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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Erinnerungen des Gholas von Dr. Yueh wiederhergestellt waren, wusste Paul Atreides, dass er zu etwas innovativeren Maßnahmen greifen musste, um sich zu erwecken. Paul war von den Ghola-Kindern das älteste, derjenige mit dem (mutmaßlich) größten Potenzial, aber Sheeana und die Beobachterinnen der Bene Gesserit hatten Yueh als Testfall ausgesucht. Doch im Gegensatz zum Suk-Arzt wollte Paul wieder Zugang zu seiner Vergangenheit erhalten. Er sehnte sich nach den Erinnerungen an sein Leben mit und seine Liebe zu Chani, seine Kindheit mit Herzog Leto und Lady Jessica, seine Freundschaften mit Gurney Halleck und Duncan Idaho.
    Stattdessen wurde Paul von seinen Visionen der Zukunft geplagt, in denen er seinen eigenen zweifachen Tod sah. Und er wurde zunehmend ungeduldiger.
    Wie konnten die Passagiere des Nicht-Schiffes glauben, dass der nächste Angriff mit ausreichend Vorwarnzeit erfolgen würde? Erst vor einigen Monaten waren sie dem Netz des Feindes nur knapp entronnen, und es war heller und stärker als je zuvor gewesen. Eine weitere große Sorge war, dass der Saboteur immer noch nicht gefasst war. Obwohl er nichts mehr getan hatte, das so dramatisch wie der Mord an den Axolotl-Tanks und ungeborenen Ghola-Kindern gewesen war, blieb die Gefahr präsent.
    Paul wusste, dass die Ithaka ihn brauchte, und er hatte es satt, nur ein Ghola zu sein. Er wollte eine Idee ausprobieren, die gleichzeitig verzweifelt und gefährlich war, aber er schrak nicht davor zurück. Seine wahren Erinnerungen hingen wie eine Fata Morgana knapp hinter dem Hitzeflimmern des Horizonts.
    Mit der treuen Chani an seiner Seite stand er vor der Luke, die in den großen, mit Sand gefüllten Frachtraum führte. Er hatte niemandem erzählt, was er zu tun beabsichtigte. Während der vergangenen zwei Jahre hatten sich der Bashar und der eifrige Thufir Hawat alle Mühe gegeben, die Sicherheitsvorkehrungen zu verschärfen, aber niemand bewachte den Eingang zum Frachtraum. Die sieben Sandwürmer wurden als hinreichend gefährlich erachtet, um die Rolle ihrer eigenen Wachhunde übernehmen zu können. Nur Sheeana durfte sich gefahrlos zu den großen Geschöpfen wagen, und als sie es das letzte Mal getan hatte, war selbst sie vorübergehend verschluckt worden.
    Paul betrachtete Chanis wunderschönes elfenhaftes Gesicht und ihr dichtes dunkelrotes Haar. Auch ohne Wissen über sein früheres Leben, über seine Bestimmung, mit ihr zusammen zu sein, hätte er das Fremenmädchen als atemberaubend anziehend empfunden. Sie wiederum musterte systematisch seinen neuen Spezialanzug mit dem Werkzeug. »Du siehst wie ein echter Fremenkrieger aus, Usul.«
    Nachdem sie die Aufzeichnungen studiert und mit einer Fabrikationsanlage in der technischen Abteilung gearbeitet hatte, war es Chani gelungen, einen authentischen Destillanzug für ihn herzustellen – vermutlich das erste Exemplar seit Jahrhunderten –, und hatte ihn mit einem Seil, Bringerhaken und Klammern ausgestattet. Die ungewöhnlichen Werkzeuge fühlten sich in seinen Händen seltsam vertraut an. Nach der Legende hatte Muad'dib ein gefährliches Monstrum herbeigerufen und war zum ersten Mal auf einem Wurm geritten. Obwohl diese Geschöpfe in der Gefangenschaft des Frachtraums nicht zur vollen Größe heranwachsen konnten, waren sie dennoch Giganten.
    Die Luke ging auf, und Chani und er traten in die künstliche Wüste. Als ihm der Feuersteingeruch und die trockene Hitze entgegenschlugen, sagte er: »Bleib hier, wo es sicher ist. Ich muss diesen Weg allein gehen, sonst hat es keinen Sinn. Wenn ich mich dem Wurm stelle und ihn reite, könnte das mein Gedächtnis aktivieren.«
    Chani versuchte nicht, ihn aufzuhalten. Sie verstand die Notwendigkeit genauso gut wie er.
    Er stieg die erste Düne empor, hinterließ seine Fußspuren im Sand und hob beide Hände. »Shai-Hulud!«, rief er. »Ich bin zu dir gekommen!« In diesem begrenzten Raum brauchte er keinen Klopfer, um die Würmer zu rufen.
    Etwas in der Luft veränderte sich. Er spürte, wie sich in den flachen Dünen etwas bewegte, und sah sieben schlangengleiche Gestalten auf sich zukommen. Statt zu fliehen, lief er ihnen entgegen und suchte eine Stelle, wo er einen von ihnen besteigen konnte. Sein Herz pochte. Seine Kehle war trotz der Destillmaske, die seinen Mund und die Nase bedeckte, völlig trocken.
    Paul hatte sich Holofilme angesehen, um die Technik der fremenitischen Sandreiter zu studieren. Theoretisch wusste er, was zu tun war, genauso wie er –

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