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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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dir?«
    »C'tair?« Der gerade erst flügge gewordene Navigator spürte, wie sein Geist wieder auf die Ausmaße seines trägen Zustands vor dem Beitritt zur Gilde schrumpfte. Wie er versuchte, wieder menschlich zu sein, nur für einen Moment. War das wichtig?
    Es war schmerzhaft und beengend, wie bei einem Menschen, der sich Scheuklappen aufsetzte, aber die Information war eindeutig: Ja, es war sein Zwillingsbruder. C'tair Pilru. Ein Mensch. In seiner Erinnerung blitzten Bilder auf: sein Vater im Gewand des Botschafters, seine Mutter in der Uniform der Gildebank, sein Bruder (genauso wie er selbst) mit dunklem Haar und dunklen Augen, wie sie gemeinsam spielten und erkundeten. Diese Bilder hatte er verdrängt, wie fast alles, das aus diesem Bereich stammte ... aber sie waren noch nicht vollständig verschwunden.
    »Ja«, sagte D'murr. »Ich kenne dich. Ich erinnere mich.«
     
    * * *
     
    In einer düsteren Nische irgendwo auf Ix hockte C'tair vor seinem zusammengebastelten Übertragungsgerät und hoffte verzweifelt, nicht entdeckt zu werden – aber das hier war in jedem Fall ein gewisses Risiko wert. Tränen liefen ihm über die Wangen, und er musste schlucken. Die Tleilaxu und die Suboiden setzten ihre Raubzüge und Plünderungen fort und zerstörten jeden technischen Überrest, der ihnen suspekt vorkam.
    »Sie haben mich von dir getrennt, in den Prüfungsräumen der Gilde«, sagte C'tair in heiserem Flüstern. »Sie wollten mich nicht mehr zu dir lassen, um mich von dir zu verabschieden. Jetzt habe ich erkannt, dass du das bessere Los gezogen hast, D'murr, wenn man bedenkt, was seitdem hier auf Ix geschehen ist. Es würde dir das Herz brechen, wenn du unsere Welt wiedersehen könntest.« Er nahm zitternd einen tiefen Atemzug. »Nicht lange, nachdem die Gilde dich von hier fortgebracht hat, wurde unsere Stadt zerstört. Hunderttausende Menschen sind tot. Jetzt herrschen die Bene Tleilax.«
    D'murr brauchte eine Weile, um sich wieder an die eingeschränkte Kommunikationsweise zwischen zwei Personen zu gewöhnen. »Ich habe einen Heighliner durch den Warpraum geführt, Bruder. Ich habe die ganze Galaxis in meinen Gedanken, ich sehe die Mathematik.« Seine Worte kamen träge und gurgelnd. »Jetzt weiß ich, warum ... ich weiß ... uhh, deine Verbindung macht mir Schmerzen. C'tair, warum?«
    »Diese Kommunikation schmerzt dich?« Er zog sich besorgt vom Sender zurück und hielt den Atem an, weil er befürchtete, von einem Tleilaxu-Spion belauscht zu werden. »Es tut mir Leid, D'murr. Vielleicht sollte ich ...«
    »Unwichtig. Schmerzen verschieben sich, wie Kopfschmerzen ... aber anders. Schwimmen durch meinen Geist ... und darüber hinaus.« D'murr klang geistesabwesend, seine Stimme war fern und ätherisch. »Was für eine Verbindung ist das? Welches Gerät?«
    »D'murr, hast du mich nicht verstanden? Ix ist zerstört – unsere Welt, unsere Stadt ist jetzt ein Gefangenenlager. Mutter kam bei einer Explosion ums Leben! Ich konnte ihr nicht helfen. Ich habe mich hier versteckt, und ich gehe mit dieser Kommunikation ein hohes Risiko ein. Unser Vater ist irgendwo im Exil ... ich glaube, auf Kaitain. Das Haus Vernius ist geflohen. Ich sitze hier fest, ganz allein!«
    D'murr blieb auf die seiner Ansicht nach wichtigste Frage konzentriert. »Kommunikation direkt durch den Warpraum? Unmöglich. Erkläre es mir.«
    C'tair war entsetzt, weil sein Zwillingsbruder so wenig Interesse an den schrecklichen Neuigkeiten zeigte, aber er verzichtete darauf, ihn deswegen zu schelten. D'murr hatte schließlich extreme mentale Veränderungen hinter sich, die er ihm nicht zum Vorwurf machen konnte. C'tair würde niemals verstehen, was sein Bruder erlebt hatte. Er selbst hatte die Prüfung der Gilde nicht bestanden, weil er zu ängstlich und unflexibel war. Andernfalls wäre er jetzt vielleicht ebenfalls ein Navigator.
    Er hielt den Atem an und horchte auf ein Knarren, das aus dem Tunnel über ihm kam – Schritte, die sich entfernten. Flüsternde Stimmen. Dann kehrte wieder Stille ein, so dass C'tair das Gespräch fortsetzen konnte.
    »Erkläre es mir«, wiederholte D'murr.
    Dankbar für jedes Gesprächsthema erzählte C'tair seinem Bruder von den technischen Elementen, die er geborgen hatte. »Erinnerst du dich an Davee Rogo? Den alten Erfinder, der uns immer in sein Labor mitgenommen und gezeigt hat, woran er gerade arbeitet?«
    »Krüppel ... Suspensorkrücken. Zu schwach zum Gehen.«
    »Ja. Er hat davon gesprochen, die Wellenlänge der

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