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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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ihn in den Thronsaal mit der gewaltigen Kuppel zu geleiten, und zwar ohne Verzögerung. Man durfte den Imperator des Bekannten Universums nicht wegen irgendwelcher Sehenswürdigkeiten warten lassen.
    Die Mitglieder von Kynes' Eskorte trugen grau-schwarze Uniformen, die tadellos sauber und mit Tressen und Orden geschmückt waren; jeder Knopf und jeder Flitter war poliert, jedes Band gestrafft und geglättet. Fünfzehn Männer aus dem handverlesenen Stab des Imperators – die Sardaukar – umzingelten ihn wie eine Armee.
    Trotz allem war Kynes vom Glanz der Hauptwelt überwältigt. Er wandte sich an einen Wachmann in der Nähe. »Normalerweise halte ich mich draußen im Dreck auf oder stapfe durch die Sümpfe eines Planeten, den sonst niemand freiwillig betreten würde«, sagte er. Einen Anblick wie diesen hatte er nie zuvor gesehen – und ihn sich nicht einmal vorstellen können, wenn er all die zerklüfteten und abgelegenen Landschaften studiert hatte.
    Der Wachmann gab dem großen, schlanken Fremdweltler keine Antwort. Sardaukar waren ausgebildet, als Kampfmaschinen zu funktionieren, nicht um Konversation zu treiben.
    »Und jetzt bin ich bis hinunter zur dritten Hautschicht saubergeschrubbt und wie ein Aristokrat gewandet.« Kynes zerrte am dicken Cordstoff seiner dunkelblauen Jacke und nahm den Geruch der Seife auf seiner Haut wahr. Über seiner hohen Stirn wuchs schütteres, rotblondes Haar, das streng nach hinten gekämmt war.
    Die Eskorte näherte sich zügig einem scheinbar endlosen Wasserfall aus polierten steinernen Stufen, die kunstvoll mit goldenen Filigranarbeiten und cremefarben funkelnden Soosteinen verziert waren.
    Kynes wandte sich an den Wachmann zu seiner Linken. »Dies ist mein erster Besuch auf Kaitain. Ich wette, Sie nehmen die Sehenswürdigkeiten überhaupt nicht mehr wahr, wenn sie ständig hier arbeiten.« Seine Worte riefen ein wehmütiges Lächeln hervor, doch ansonsten stießen sie erneut auf taube Ohren.
    Kynes war ein fähiger und allgemein anerkannter Ökologe, Geologe und Meteorologe mit zusätzlichen Qualifikationen in Botanik und Mikrobiologie. Er genoss es, die Geheimnisse ganzer Welten zu atmen, doch die Menschen blieben ihm häufig ein Rätsel – genauso wie diese Wachen.
    »Kaitain ist wesentlich ... angenehmer als Salusa Secundus. – Dort bin ich aufgewachsen, müssen Sie wissen«, fuhr er fort. »Ich war auch auf Bela Tegeuse, wo es unter den zwei Zwergsonnen fast genauso schlimm, düster und trostlos ist.«
    Schließlich wandte Kynes den Blick wieder geradeaus und begnügte sich damit, leise vor sich hinzumurmeln. »Der Padischah-Imperator hat mich durch die halbe Galaxis zu sich gerufen. Wenn ich nur wüsste, warum.« Keiner seiner Begleiter machte Anstalten, ihm darauf eine Antwort zu geben.
    Das Gefolge marschierte unter einem pockennarbigen Bogen aus rotem Lavagestein hindurch, der aus einer uralten Epoche zu stammen schien. Kynes blickte auf, und sein geologischer Sachverstand konnte das harte und seltene Gestein sofort einordnen: Dieser Bogen stammte von der verwüsteten Welt Salusa Secundus.
    Es verblüffte ihn, dass man ein solches Relikt zu bewahren versuchte, das vom Planeten stammte, auf dem Kynes so viele Jahre verbracht hatte, einer isolierten Gefängniswelt mit ruiniertem Ökosystem. Doch dann erinnerte er sich – wobei er sich einen Narren schalt, weil er es vergessen hatte –, dass Salusa einst die Hauptwelt des Imperiums gewesen war, vor vielen Jahrtausenden ... bevor die Katastrophe alles verändert hatte. Zweifellos hatte das Haus Corrino diesen Bogen als Denkmal der Vergangenheit herschaffen lassen – oder als eine Art Trophäe, um zu demonstrieren, wie die kaiserliche Familie die Widrigkeiten überwunden hatte, denen ein ganzer Planet zum Opfer gefallen war.
    Als die Sardaukar-Eskorte durch den Bogen aus Lavagestein schritt und in die hallende Pracht des eigentlichen Palasts trat, ertönte eine Fanfare aus Blasinstrumenten, die Kynes unbekannt waren. Er hatte sich nie besonders für Musik oder andere Künste interessiert, nicht einmal als Kind. Wozu auch, wenn es doch so viel Naturwissenschaft zu lernen gab?
    Kurz bevor sie unter das mit funkelnden Juwelen besetzte Dach des gewaltigen imperialen Palasts traten, reckte Kynes noch einmal den Hals, um einen letzten Blick auf den klaren Himmel in vollkommenem Blau zu werfen.
    Während der Reise hierher hatte Kynes in einer abgeriegelten Sektion des Gilde-Heighliners die Zeit genutzt, so viel wie möglich

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