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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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aufzunehmen, sobald ein Wurm erschien. Aber warum dauerte es so lange, bis eins dieser Geschöpfe auftauchte? Die Würmer versuchten sonst immer, die Melange zu schützen.
    Melange. Stumm sprach er das Wort aus und kostete seinen Geschmack.
    Von abergläubischen Vorstellungen umwoben war diese Substanz eine unbekannte Größe, die moderne Entsprechung eines Einhorns. Und die Unbewohnbarkeit von Arrakis hatte bislang verhindert, dass die Herkunft des Gewürzes geklärt werden konnte. In den Weiten des riesigen Imperiums hatte bislang kein Entdecker oder Prospektor auf einem anderen Planeten Melange gefunden, und trotz jahrhundertelanger Versuche war es bisher niemandem gelungen, einen Ersatzstoff zu synthetisieren. Seit das Haus Harkonnen die planetarischen Gouverneure von Arrakis stellte und damit die gesamte Gewürzproduktion beherrschte, war der Baron gar nicht mehr daran interessiert, dass ein Ersatzstoff entwickelt oder eine andere Quelle entdeckt wurde.
    Experten lokalisierten das Gewürz in der Wüste, und das Imperium benutzte es – alles weitere ging ihn nichts mehr an. Die Gewürzarbeiter schwebten ständig in Gefahr, stets konnte ein Wurm zu früh angreifen oder ein Carryall versagen, so dass eine Gewürzfabrik nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden konnte. Sandstürme konnten sich mit unvorhersehbarer Gewalt und Geschwindigkeit bilden. Die Verluste des Hauses Harkonnen an Menschenleben und Maschinen waren erschreckend ... aber die Melange machte fast alle Kosten in Form von Blut oder Geld wieder wett.
    Während der Ornithopter im gleichmäßigen, wummernden Rhythmus am Himmel schwebte, studierte der Baron das arbeitsame Treiben am Boden. Die grelle Sonne spiegelte sich auf der staubigen Verkleidung der Gewürzfabrik. Späher kreisten unablässig, während dazwischen Bodenfahrzeuge verkehrten und Proben nahmen.
    Immer noch keine Anzeichen für einen Wurm. Jeder gewonnene Augenblick erlaubte der Mannschaft, mehr Gewürz zu gewinnen. Die Arbeiter würden eine Prämie erhalten – mit Ausnahme des Hauptmanns – und das Haus Harkonnen würde noch reicher werden. Die Aufzeichnungen konnten später frisiert werden.
    Der Baron wandte sich an den Piloten. »Rufen Sie die nächstgelegene Basis. Ein Carryall soll eine weitere Erntefabrik bringen. Diese Ader scheint unerschöpflich.« Er verstummte für einen Moment. »Wenn sich bis jetzt noch kein Wurm gezeigt hat, könnte vielleicht noch genügend Zeit sein ...«
    Der Hauptmann der Bodenmannschaft rief zurück. Er sendete auf einer allgemeinen Frequenz, da der Baron seinen Empfänger abgeschaltet hatte. »Mylord, unsere Sonden deuten darauf hin, dass die Temperatur im Boden ansteigt – auf dramatische Werte! Da unten geht irgendetwas vor sich, eine chemische Reaktion. Und eins unserer Bodenteams ist gerade auf ein wimmelndes Nest aus Sandforellen gestoßen.«
    Der Baron knurrte verärgert, weil der Mann auf einem unverschlüsselten Kanal kommunizierte. Was war, wenn MAFEA-Spione mithörten? Außerdem waren Sandforellen völlig uninteressant. Die gallertartigen Wesen, die tief im Sand lebten, waren für ihn genauso unwichtig wie Fliegen, die eine längst vergessene Leiche umschwirrten.
    Er nahm sich vor, diesem Schwächling von Hauptmann Schlimmeres anzutun, als ihn nur seines Postens zu entheben und ihm eine Prämie zu verweigern. Dieser saftlose Bastard ist vermutlich von Abulurd persönlich ausgesucht worden.
    Der Baron sah, wie sich die winzigen Gestalten der Kundschafter durch den Sand bewegten. Sie liefen aufgeregt umher, wie Ameisen im Säuretaumel. Sie eilten zur großen Erntefabrik zurück. Ein Mann sprang von seinem verdreckten Geländefahrzeug und hastete in Richtung der offenen Tür der gewaltigen Maschine.
    »Was tun die Männer? Warum verlassen sie ihre Posten? Bringen Sie uns näher heran, damit ich mehr erkennen kann!«
    Der Pilot neigte den Ornithopter und stieß wie ein angreifendes Insekt auf den Sand hinunter. Die Männer am Boden gingen gebeugt, husteten und würgten, während sie versuchten, sich Filter über die Gesichter zu ziehen. Zwei stolperten im Sand, der in Bewegung geraten war. Andere bereiteten hektisch die Fabrik auf den Abtransport vor.
    »Wo bleibt der Carryall? Der Carryall soll kommen!«, schrie jemand.
    Alle Späher machten Meldung. »Ich sehe kein Wurmzeichen.«
    »Immer noch nichts.«
    »Hier ist alles klar«, sagte ein dritter.
    »Warum ziehen sie sich zurück?«, verlangte der Baron zu wissen, als könnte der

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