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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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über die Hauptwelt zu lernen, obwohl er niemals zuvor seine fachlichen Fähigkeiten auf einen so zivilisierten Planeten angewendet hatte. Kaitain war vorbildlich geplant und angelegt worden – mit Bäumen entlang der Prachtstraßen, hervorragender Architektur, gut gewässerten Gärten, Blumenrabatten ... und so vielem mehr.
    In den offiziellen Berichten des Imperiums hieß es, dass es stets warm war, dass ständig ein gemäßigtes Klima herrschte. Stürme waren unbekannt. Keine Wolken verunzierten den Himmel. Zuerst hatte er gedacht, die Berichte wären vielleicht nur touristische Propaganda, doch als das prachtvolle Eskortschiff niedergegangen war, hatte er die Flotte der Wettersatelliten bemerkt, die – mit brutaler Gewalt – das Klima kontrollierten und Kaitain zu einem friedlichen Ort machten.
    Klima-Ingenieure konnten das Wetter zweifellos so verändern, dass es dem entsprach, was irgendjemand als optimal betrachtete, doch sie gingen immer ein großes Risiko ein, wenn sie eine Umwelt schufen, die letztlich den Geist, den Körper und die Seele krank machte. Diese Tatsache würde die kaiserliche Familie niemals verstehen. Sie entspannte sich weiterhin unter ihrem sonnigen Himmel und spazierte durch ihre gut gewässerten Parks, ohne etwas von der ökologischen Katastrophe zu bemerken, die sich unmittelbar vor ihren verschlossenen Augen anbahnte. Es wäre interessant, auf diesem Planeten zu bleiben und die Auswirkungen zu studieren – aber irgendwie bezweifelte Kynes, dass das der Grund war, warum Imperator Elrood IX. ihn hatte rufen lassen ...
    Die Eskorte führte ihn immer tiefer in den hallenden Palast, an Statuen und klassischen Gemälden vorbei. Der weitläufige Audienzsaal hätte als Arena für altertümliche Gladiatorenkämpfe dienen können. Der Boden erstreckte sich wie eine in vielen Farben glänzende Ebene aus Steinquadraten – jeder einzelne Stein stammte von einem anderen Planeten des Imperiums. Im Zuge der Erweiterung des Imperiums waren Nischen und Flügel angebaut worden.
    Hofbeamte in prächtigen Gewändern mit farbenfrohen Dekorationen stolzierten herum und protzten mit Textilien, in die Fäden aus wertvollen Metallen eingewoben waren. Sie trugen Dokumente hin und her und gingen ihren undefinierbaren Geschäften nach, eilten zu Konferenzen und sprachen sich im Flüsterton an, als würden nur sie selbst verstehen, worin ihre wahre Funktion bestand.
    Kynes war ein Fremder in dieser Welt der Politik; in der Wildnis fühlte er sich eindeutig wohler. Obwohl ihn die Pracht faszinierte, sehnte er sich nach Einsamkeit, unerforschten Landschaften und den Geheimnissen fremdartiger Flora und Fauna. Von der hier herrschenden Hektik würde er bald Kopfschmerzen bekommen.
    Die Sardaukar-Wachen dirigierten ihn über eine lange Promenade, die von einem Prismensystem beleuchtet wurde. Ihre knappen, rhythmischen Schritte klangen wie Feuersalven; Kynes' Gestolper war die einzige Dissonanz.
    Auf einem erhöhten Podium aus blaugrünem Kristall stand der strahlende Goldene Löwenthron, der aus einem einzigen Stück Hagal-Quarz gehauen war. Und auf diesem prachtvollen Sitz hockte der alte Mann höchstpersönlich – Elrood Corrino IX., der Imperator und Herrscher des Bekannten Universums.
    Kynes starrte ihn an. Der Imperator war ein beunruhigend magerer Mann, vom Alter skelettiert, mit einem unförmig großen Kopf auf dünnem Hals. Inmitten dieses unglaublichen Luxus und des inszenierten Reichtums wirkte der gealterte Herrscher beinahe unbedeutend. Dennoch konnte der Imperator mit einem Schnippen seiner knochigen Finger ganze Planeten zur Auslöschung und Milliarden Menschen zum Tod verurteilen. Elrood hatte fast anderthalb Jahrhunderte lang auf dem Goldenen Löwenthron gesessen. Wie viele Planeten umfasste das Imperium? Über wie viele Menschen herrschte dieser Mann? Kynes fragte sich, wie irgendjemand über solch schwindelerregende Informationsmengen Buch führen konnte.
    Als er zur Basis des Podiums geführt wurde, lächelte Kynes den Herrscher unsicher an, dann schluckte er, wandte den Blick ab und verbeugte sich tief. Niemand hatte es für nötig erachtet, ihn in das angemessene Protokoll einzuweihen, und ihm lag nicht viel an artigen Umgangsformen und Höflichkeiten. Seine Nase registrierte den schwachen Zimtduft von Melange, der aus einem Krug mit Gewürzbier stieg, welcher in Griffweite auf einem kleinen Tisch neben dem Thron des Imperators stand.
    Ein Page trat vor, nickte dem Anführer des Wachtrupps der

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