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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Er konnte fast überall von dem leben, was das Land ihm bot, da seine Bedürfnisse bescheiden waren. Für ihn war es das Allerwichtigste, wissenschaftliche Erkenntnisse zu ernten, Steine umzudrehen und nachzusehen, welche Rätsel die natürlichen Vorgänge dort für ihn hinterlassen hatten.
    Doch nun war seine Neugier geweckt. Wodurch hatte er die kaiserliche Aufmerksamkeit erregt? »Wenn ich erneut danach fragen darf, Eure Majestät ... was genau haben Sie mit mir vor?« Hastig fügte er hinzu: »Natürlich ist es mir stets eine Ehre, dem Imperator zu dienen, ganz gleich, wo ich benötigt werde.«
    »Sie sind als großer Weltenleser anerkannt, Kynes, als Mann, der es versteht, komplexe Ökosysteme zu analysieren, um sie für die Bedürfnisse des Imperiums nutzbar zu machen. Wir haben Sie erwählt, sich zum Wüstenplaneten Arrakis zu begeben und dort Ihre Zauberkunst einzusetzen.«
    »Arrakis!« Kynes war nicht in der Lage, sein Erstaunen – und seine Befriedigung – über diese Aussicht zu verbergen. »Ich glaube, die nomadischen Einwohner, die Fremen, bezeichnen ihn als Dune .«
    »Wie auch immer man ihn nennen mag«, erwiderte Elrood mit leichter Ungeduld, »jedenfalls ist es eine der unangenehmsten und gleichzeitig bedeutendsten Welten des Imperiums. Sie wissen natürlich, dass Arrakis die einzige bekannte Quelle für die Gewürzmelange ist.«
    Kynes nickte. »Ich habe mich schon häufig gefragt, warum kein Forscher jemals auf einer anderen Welt Gewürz gefunden hat. Und warum niemand versteht, wie das Gewürz entsteht oder abgelagert wird.«
    »Sie sollen es für Uns verstehen«, sagte der Imperator. »Und zwar schnell, weil die Zeit drängt.«
    Kynes wurde plötzlich bewusst, dass er vielleicht etwas zu weit gegangen war, und er schrak ein wenig zurück. Hier stand er im grandiosen Thronsaal, von dem aus Millionen Welten beherrscht wurden, und führte wahrhaftig ein Gespräch mit Imperator Elrood IX. Die übrigen Mitglieder des Hofes starrten ihn an, manche mit offener Missbilligung, manche mit Entsetzen, andere mit heimlicher Schadenfreude, als würden sie jeden Augenblick eine schwere Bestrafung erwarten.
    Doch Kynes dachte nur noch an weite Landschaften aus glühendem Sand, majestätischen Dünen und monströsen Sandwürmern – Bilder, die er nur aus Filmbüchern kannte. Er vergaß seinen geringfügigen Lapsus, hielt den Atem an und wartete auf weitere Einzelheiten seines Auftrags.
    »Für den künftigen Fortbestand des Imperiums ist es überlebenswichtig, das Geheimnis der Melange zu lüften. Bislang hat niemand Zeit oder Mühe darauf verwendet, dieses Rätsel zu lösen. Die Menschen halten Arrakis für eine unerschöpfliche Quelle des Reichtums; niemand interessiert sich für die Hintergründe oder Details. Eine Nachlässigkeit.« Er hielt einen Moment lang inne. »Dieser Herausforderung werden Sie sich stellen, Pardot Kynes. Wir ernennen Sie zu Unserem offiziellen Imperialen Planetologen auf Arrakis.«
    Während Elrood diese Entscheidung verkündete, blickte er auf den wettergegerbten Mann mittleren Alters herab und versuchte sich ein eigenes Bild von ihm zu machen. Er sah sofort, das Kynes keine sehr komplexe Persönlichkeit war: Seine Gefühle und Neigungen ließen sich mühelos von seinem Gesicht ablesen. Die Hofberater hatten darauf hingewiesen, dass Pardot Kynes ein Mann ohne jeglichen politischen Ehrgeiz war. Seine einzigen Interessen galten seiner Arbeit und der natürlichen Ordnung des Universums. Er entwickelte eine kindliche Faszination für fremde Welten und raue Lebensbedingungen. Er würde die Aufgabe mit grenzenlosem Engagement erfüllen und ehrliche Antworten liefern.
    Elrood hatte den größten Teil seiner politischen Karriere in Gesellschaft von säuselnden Speichelleckern und hirnlosen Jasagern verbracht, die ihm nach dem Mund zu reden versuchten. Doch dieser Mann war ganz anders; er hatte Ecken und Kanten und nahm keine Rücksicht auf höfliche Konventionen.
    Es war immer wichtiger geworden, die Fakten im Zusammenhang mit dem Gewürz zu verstehen, um die Effizienz der Maßnahmen zu verbessern – der lebenswichtigen Maßnahmen. Nachdem Abulurd Harkonnen sieben Jahre lang als unfähiger Gouverneur gewirkt hatte, gefolgt von den jüngsten Unfällen und Fehlern, die auf das Konto des allzu ehrgeizigen Barons Wladimir Harkonnen gingen, sorgte sich der Imperator um einen möglichen Engpass in der Produktion und Distribution der Melange. Das Gewürz musste fließen.
    Die Raumgilde

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