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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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sich von der Windseite der Öffnung eines steilwandigen Kraters. Stellenweise drangen Rauch und Asche aus dem Boden und machten die schwüle Luft noch unerträglicher. Der Pilot flog eine Schleife, damit alle den glänzenden Thopter sahen, der auf dem Kraterrand gelandet war. Zweifellos würde er im Verlauf ihrer Ausbildung in irgendeiner Weise zum Einsatz kommen. Doch Duncan hatte keine Ahnung, was sie hier erwarten könnte.
    Der Thopter kehrte zur Basis des Vulkans zurück, wo ein Lager auf zerklüftetem Riffgestein und dampfenden Erdspalten vorbereitet worden war. Bunte Zelte, die sich selbst aufbauten, bildeten die einzigen geraden und farbigen Flächen auf der Lava. Sonst gab es keine Annehmlichkeiten. Als sie landeten, stürmten viele Schüler nach draußen, um sich ein Zelt auszusuchen, doch Duncan wusste nicht, in welcher Hinsicht eines besser als die anderen sein sollte.
    Der große Schwertmeister, der hier auf sie wartete, hatte ledrige Haut, eine Mähne aus dichtem grauem Haar, das bis zur Mitte seines Rückens herabhing, und unheimliche Augen, die tief in den Höhlen lagen. Voller Ehrfurcht erkannte Duncan in ihm dem legendären Krieger Mord Cour. Als Kind war Cour der einzige Überlebende eines Massakers in seinem heimatlichen Bergwerksdorf auf Hagal gewesen. Danach hatte er sich ganz allein in den Bergwäldern durchgeschlagen, sich selbst im Kampf ausgebildet und sich dann inkognito den Banditen angeschlossen, die sein Dorf zerstört hatten. Nachdem er ihr Vertrauen gewonnen hatte, war für ihn der Tag der Rache gekommen, an dem er den Anführer und sämtliche Banditen erschlagen hatte. Danach war er weitergezogen und hatte sich als Sardaukar des Imperators rekrutieren lassen. Jahrelang hatte er als Elroods persönlicher Schwertmeister gedient, bis er sich in die Akademie von Ginaz zurückgezogen hatte.
    Nachdem die Schüler im Chor den Treueschwur der Schwertmeister geleistet hatten, sagte der legendäre Krieger: »Ich habe mehr Menschen getötet, als ihr in eurem kurzen Leben bisher begegnet seid. Betet, dass ihr nicht eines Tages zu ihnen gehört. Wenn ihr von mir lernt, habe ich keinen Grund, euch zu töten.«
    »Ich brauche keinen zusätzlichen Anreiz, um von ihm zu lernen«, sagte Resser aus dem Mundwinkel zu Duncan. Der alte Mann hörte es und fasste den rothaarigen Schüler ins Auge. Trin Kronos, der sich im Hintergrund der Gruppe hielt – ebenfalls ein Grummaner, wenn auch nicht so freundlich gesinnt –, kicherte und riss sich schnell wieder zusammen.
    Während Mord Cour seinen stechenden Blick auf Resser gerichtet hielt und abwartete, räusperte sich Duncan und trat einen Schritt vor. »Schwertmeister Cour, er sagte, dass keiner von uns einen zusätzlichen Anreiz benötigt, um von einem großen Mann wie Ihnen etwas zu lernen.« Er packte fest den Griff des Schwertes des alten Herzogs.
    »Niemand braucht einen Vorwand, um von großen Männern zu lernen.« Cour fuhr herum und blickte sämtliche Schüler an. »Ihr wisst, warum ihr hier seid? Hier auf Ginaz, meine ich?«
    »Weil hier der Ort ist, wo Jool-Noret alles in die Wege geleitet hat«, sagte der dunkelhäutige Schüler von Al-Dhanab ohne Zögern.
    »Jool-Noret hat überhaupt nichts getan«, erwiderte Cour zum Entsetzen aller. »Er war ein ausgezeichneter Schwertmeister und beherrschte dreiundneunzig Kampfmethoden. Er wusste alles über Waffen, Schilde, Taktik und Nahkampf. Eine Handvoll weiterer guter Kämpfer folgte ihm und flehte ihn an, sie in fortgeschrittenen Techniken zu unterrichten, aber der große Kämpfer weigerte sich, es zu tun. Er versprach ihnen immer wieder, dass er zur rechten Zeit ihr Lehrer werden würde. Aber er hat es niemals getan!
    Eines Nachts schlug ein Meteor in den Ozean und erzeugte eine Flutwelle, die über die Insel schwappte, auf der Jool-Noret lebte. Das Wasser vernichtete seine Hütte und tötete ihn im Schlaf. Seine Anhänger hatten Mühe, seine Leiche zu bergen – die mumifizierten Überreste, die man euch voller Stolz auf der Verwaltungsinsel zeigen wird.«
    »Aber wenn Jool-Noret niemals unterrichtet hat, Herr, warum wurde die Ginaz-Schule dann in seinem Namen gegründet?«, fragte Resser.
    »Weil seine Schüler schworen, nicht denselben Fehler zu begehen. Sie vergegenwärtigten sich alle Fähigkeiten, die sie von Noret lernen wollten, und schufen eine Akademie, an der sie die besten Kandidaten in allen Kampftechniken unterrichten konnten, die sie benötigten.« Eine Brise wehte Asche heran und

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