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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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zwischen dem Haus Atreides und den Bene Tleilax ausgebrochen wäre. Leto hatte schon einmal alles riskiert, um diese Entwicklung zu verhindern. Im Augenblick war er nicht mehr als ein Stück nutzloses Treibgut.
    Die Miene des Prinzen verfinsterte sich. »Vielleicht sollte ich ein unmissverständliches Zeichen setzen, auf meine Heimatwelt zurückkehren, mit einer offiziellen diplomatischen Fregatte samt Gefolge aufbrechen – äh, ich vermute, ich könnte eine mieten – und in der Raumhafenschlucht von Ix landen. Ich könnte öffentlich meinen Anspruch als Erbe des Hauses Vernius einfordern und verlangen, dass die Tleilaxu die illegale Besetzung unseres Planeten beenden.« Er schnaufte. »Was würden sie dazu sagen – was meinst du?«
    »Sei kein Narr, Rhombur.« Leto schüttelte den Kopf. Er fragte sich, ob sein Freund diesen Vorschlag wirklich ernst meinte. »Sie würden dich gefangen nehmen und deinen Körper für medizinische Experimente missbrauchen. Am Ende wären ein Dutzend Stücke von dir über ein Dutzend verschiedener Axolotl-Tanks verteilt.«
    »Zinnoberrote Hölle – was soll ich denn sonst tun, Leto?« Verärgert erhob sich der Prinz. »Wenn du mich bitte entschuldigen würdest ... Ich muss nachdenken.« Er zog sich in sein privates Schlafzimmer zurück und schloss die Tür. Leto starrte seinem Freund noch einige Zeit nach, nahm einen Schluck Bier und kehrte dann in sein Arbeitszimmer zurück, wo Stapel mit Inventarlisten auf seine Unterschrift warteten ...
    Tessia, die von einer höher gelegenen Galerie zugesehen hatte, eilte die Wendeltreppe hinunter und schob die Schlafzimmertür auf. Rhombur saß auf dem Bett und starrte auf ein Bildnis seiner Eltern an der Wand. Kailea hatte es gemalt, um ihrer Sehnsucht nach den Tagen im Großen Palais Ausdruck zu verleihen. Dominic und Shando Vernius waren in ihrer ganzen ehemaligen Pracht dargestellt, der kahlköpfige Graf in einer weißen Uniform mit dem ixianischen Helixsymbol in Purpur- und Kupferrot am Kragen, sie in einem weiten Kleid aus lavendelfarbener Merh-Seide.
    Tessia massierte ihm die Schultern. »Es war falsch von mir, dich vor dem Herzog so in Verlegenheit zu bringen. Es tut mir Leid.«
    In ihren braunen Augen sah er Zärtlichkeit und Mitgefühl. »Wofür solltest du dich entschuldigen? Du hast Recht, Tessia, auch wenn es mir schwer fällt, es zuzugeben. Vielleicht sollte ich mich wirklich schämen. Ich hätte längst etwas tun müssen, um die Ehre meiner Eltern wiederherzustellen.«
    »Die Ehre deines ganzen Volkes – und seine Freiheit.« Sie seufzte schwer. »Rhombur, mein wahrer Prinz, möchtest du auf ewig ein passiver, genügsamer Verlierer bleiben ... oder zu einem Sieger werden? Ich würde versuchen, dir dabei zu helfen.«
    Rhombur spürte, wie ihre erstaunlich kräftigen Finger versiert seine verkrampften Muskeln bearbeiteten, sie lockerten und wärmten. Ihre Berührung war wie eine tröstende Droge, und er war in Versuchung, einfach einzuschlafen, damit er seine Sorgen vergessen konnte.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe mich kampflos geschlagen gegeben, stimmt's?«
    Die Finger der Konkubine wanderten über sein Rückgrat zu den Hüften und erregten ihn. »Das bedeutet nicht, dass du den Kampf nicht erneut aufnehmen kannst.«
     
    * * *
     
    Kailea Vernius wirkte sehr verwirrt, als sie ihrem Bruder ein schwarzes Paket brachte. »Es ist mit unserem Familienwappen versiegelt, Rhombur. Es ist gerade per Kurier aus Cala City gekommen.«
    Seine Schwester hatte grüne Augen und dunkles, kupferrotes Haar, das mit Perlmuttkämmen hochgesteckt war. Ihr Gesicht war in den letzten Jahren zur vollen Schönheit einer erwachsenen Frau erblüht, ohne ganz die weichen Linien der Jugend zu verlieren. Sie erinnerte Rhombur an ihre Mutter Shando, die einst eine Konkubine des Imperators Elrood gewesen war.
    Verdutzt starrte der Prinz auf die Helix, die das Paket zierte, doch es gab keine weiteren Hinweise. Tessia, die einfache, bequeme Kleidung trug, trat hinter Rhombur, als er das Paket mit einem kleinen Fischmesser öffnete. Seine Stirn umwölkte sich, als er darin ein Blatt aus ridulianischem Kristall fand, das mit Linien, Dreiecken und Punkten übersät war. Dann hielt er den Atem an.
    »Es sieht wie eine Geheimbotschaft aus, ein Militärcode der Ixianer, der mit geometrischen Zeichen arbeitet.«
    Kailea schürzte die Lippen. »Vater hat mich in geschäftlichen Angelegenheiten ausgebildet, aber nur wenig in militärischen Dingen. Ich hielt es für

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