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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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»Vielen Dank, dass Sie uns auf diesen Punkt aufmerksam gemacht haben. Wir werden die toten Tanginseln verbrennen und vielleicht Nährstoffe ins Wasser geben, um Plankton und Algen wieder ins Gleichgewicht zu bringen.«
    »Tut mir Leid wegen des Geruchs, mein Herzog.« Dem Fischer war es sichtlich unangenehm. Dann nahm ihm eine der Wachen den Korb ab und brachte ihn mit ausgestrecktem Arm vor das Tor, wo der Wind vom Meer den Gestank davontragen würde.
    »Ohne Sie hätte ich vielleicht erst viele Wochen später von diesem Problem erfahren. Ich bin Ihnen sehr dankbar.« Obwohl Caladan von ausgezeichneten Satelliten und Wetterstationen umkreist wurde, gelangten bestimmte Informationen häufig viel schneller und genauer durch die Bevölkerung zu Leto.
    Die nächste Frau wollte ihm ihr preisgekröntes Huhn schenken. Dann stritten zwei Männer über die Grenzen ihrer Pundi-Reisfelder und den Wert eines Obstgartens, der infolge eines Deichbruchs vernichtet worden war. Eine ältere Frau schenkte Leto einen warmen Pullover, den sie selbst gestrickt hatte. Dann bat ein stolzer Vater darum, dass Leto die Stirn seiner neugeborenen Tochter berührte ...
    Leto tat seine Herzogsarbeit.
     
    * * *
     
    Tessia lauschte draußen vor dem Wohnzimmer der Suite, die sie mit Rhombur teilte, während Leto und der Prinz über die Politik des Imperium diskutierten: den peinlichen Vandalismus an Corrino-Denkmälern, den schlechten Gesundheitszustand von Baron Harkonnen, den Konflikt zwischen den Häusern Moritani und Ecaz, der trotz der Sardaukar-Friedenstruppen auf Grumman weiter eskalierte, und die ständigen Bemühungen von Letos diplomatischem Korps, in dieser Situation der Stimme der Vernunft Gehör zu verschaffen.
    Irgendwann kam das Gespräch auf die Tragödie des Hauses Vernius und wie viel Zeit schon seit dem Niedergang von Ix verstrichen war. Sich über diese Dinge zu beklagen war für Rhombur längst zur Routine geworden, doch er hatte niemals den Mut gefunden, weitere Schritte zu unternehmen, um seinen rechtmäßigen Status wiederzuerlangen. Auf Caladan führte er ein sicheres und zufriedenes Leben, sodass er jeden Gedanken an Rache aufgegeben hatte – oder ihn zumindest auf einen fernen, unbestimmten Tag verschoben hatte.
    Tessia hatte genug gehört; es war Zeit, etwas zu unternehmen.
    In der Mütterschule hatte sie umfangreiche Akten über das Haus Vernius studiert. Das Interesse an geschichtlichen und politischen Aspekten der Technik hatte sie mit Rhombur gemeinsam. Obwohl sie die verwickelten Pläne der Schwesternschaft kannte, hatte sie das Gefühl, als wäre sie wie geschaffen für ihn – und somit dazu verpflichtet, ihn anzustoßen, endlich etwas zu unternehmen. Sie konnte es nicht länger ertragen, diese ... Erstarrung.
    Tessias langes, schwarz-gelbes Kattun-Kleid strich über den Boden, als sie ein silbernes Tablett mit Krügen voll dunklem Bier auf dem Tisch zwischen den zwei Männern abstellte. Sie reagierten mit leichter Überraschung, dass sie sich in ihr Gespräch einmischte. »Ich habe dir bereits meine Hilfe versprochen, Rhombur. Hör endlich auf, dich weitere zehn Jahre lang über die Ungerechtigkeit zu beklagen, die deinem Haus widerfahren ist. Unternimm endlich etwas dagegen!« Tessia hob hochmütig den Kopf und drehte sich um. »Ansonsten will ich kein Wort mehr darüber hören.«
    Leto sah, wie ihre weit auseinander stehenden Augen aufblitzten. Erstaunt verfolgte er, wie sie nahezu lautlos den Raum verließ. »Nun, Rhombur, ich hatte gedacht, eine Bene Gesserit würde sich etwas ... besonnener verhalten. Ist sie immer so direkt?«
    Rhombur wirkte wie vor den Kopf geschlagen. Er hob seinen Bierkrug und genehmigte sich einen Schluck. »Wie hat Tessia innerhalb weniger Wochen erkannt, dass ich dringend einen Tritt in den Hintern brauche?« Ein Feuer brannte in seinen Augen, als wäre die Konkubine lediglich der Funke für den Zunder gewesen, den er in all den Jahren angehäuft hatte. »Vielleicht bist du die ganze Zeit viel zu freundlich zu mir gewesen, Leto. Du hast dafür gesorgt, dass es mir viel zu gut geht, während mein Vater immer noch untergetaucht ist und mein Volk immer noch versklavt wird.« Er blinzelte. »Es ist nicht so, dass irgendwann alles von selbst wieder gut werden wird, stimmt's?«
    Leto starrte ihn eine Weile schweigend an. »Nein, mein Freund. Das wird es nicht.«
    Rhombur konnte Leto nicht bitten, in seinem Namen eine Streitmacht in Marsch zu setzen, weil dadurch ein offener Krieg

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