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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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standen.
    Um die aufgeregte Wartezeit zu verkürzen, betrachtete Kailea das große Raumhafengebäude, an dem ihr nun viele Details auffielen, die ihr bisher entgangen waren. Die ursprüngliche Kuppelform war durch modernere Einbauten, Fenster und Verzierungen erweitert worden. Aber grundsätzlich sah das Gebäude immer noch alt und schlicht aus, ganz im Gegensatz zur phantastischen Architektur Kaitains.
    Sie hörte einen dumpfen Knall, spürte die Erschütterung sogar im Boden. Ein Strahl aus orange-blauem Licht brach durch die Wolkendecke, als der geschossförmige Leichter im Überschallflug zur Landung ansetzte. Das kleine Schiff bremste abrupt mit Hochleistungssuspensoren ab und setzte dann sanft auf dem Landefeld auf. Die Schilde pulsierten und erloschen flackernd.
    »Eine pünktliche Landung«, bemerkte Swain Goire. Der gut aussehende Hauptmann stand in tadelloser Haltung wie ein Held aus einem Filmbuch da. »Die Gilde legt großen Wert auf die Einhaltung ihrer Flugpläne.«
    »Meinetwegen hätte es schneller gehen können.« Kailea lief los, den aussteigenden Passagieren entgegen.
    Chiara hatte beschlossen, nicht in der Aufmachung einer Dienerin zu reisen. Über ihrer rundlichen Figur trug sie einen Reiseanzug aus bequemem Zeetwill, und das eisengraue Haar hatte sie zu einem eleganten Wirbel frisiert, auf dem sie ein juwelenbesetztes Käppchen trug. Ihre roten Wangen glühten.
    »Welche Freude, Sie wiederzusehen, meine Liebe«, schnurrte Chiara. Sie atmete tief die feuchte, salzhaltige Luft ein. Hinter ihr schwebten acht Suspensorkoffer, die die Verschlüsse zu sprengen drohten.
    Nach einem Blick auf Kaileas nur leicht gerundeten Bauch und in ihre grünen Augen stellte sie fest: »Bis jetzt scheint die Schwangerschaft routinemäßig zu verlaufen. Sie sehen gut aus, mein Kind. Vielleicht etwas verhärmt, aber das bekommen wir auch noch in den Griff.«
    Kailea strahlte. Endlich hatte sie eine Frau in ihrer Nähe, die intelligent war, die sich in höfischen Angelegenheiten auskannte und die ihr bei schwierigen Aufgaben helfen konnte – in Haushaltsdingen wie geschäftlichen Entscheidungen, die ihr anspruchsvoller, aber auch liebevoller Herzog von ihr erwartete.
    Als sie an der Seite der alten Hofdame ging, stellte Kailea die Frage, die ihr in diesem Augenblick am wichtigsten war: »Was gibt es Neues am Hof des Imperators?«
    »Ach, meine Liebe! Ich habe Ihnen so viel zu erzählen!«

34
     
    Es ist wahr, dass man durch böse Taten reich werden kann, aber die Macht der Wahrheit und Gerechtigkeit liegt in ihrer Dauerhaftigkeit ... und der Tatsache, dass man sagen kann: »Sie sind das Erbe meines Vaters.«
    Kalender der Fünften Dynastie (Alt-Terra),
    Die Weisheit Ptahhoteps
     
     
    Was Rabban betraf, hätte sich sein Onkel keine grausamere Strafe für das Debakel mit dem Nicht-Schiff ausdenken können. Auf Arrakis war es zumindest warm, und es gab einen klaren Himmel, während Giedi Primus sämtlichen Luxus der Zivilisation zu bieten hatte.
    Lankiveil hingegen war einfach nur ... trostlos.
    Die Zeit verging so quälend langsam, dass Rabban plötzlich die geriatrische Wirkung der Melange zu schätzen lernte. Er musste einfach länger leben, um irgendwann diese unglaubliche Verschwendung seiner Lebenszeit wieder ausgleichen zu können ...
    Er hatte nicht das geringste Interesse an den isolierten Klosterfestungen tief in den Bergen. Genauso weigerte er sich, die Dörfer entlang der gewundenen Fjordküsten zu besuchen. Dort gab es nur stinkende Fischer, einheimische Jäger und ein paar Ackerbauern, die in winzigen Ritzen mit fruchtbarer Erde zwischen den steilen schwarzen Bergen ihr Gemüse anbauten.
    Rabban verbrachte die meiste Zeit auf der größten Insel im Norden, in der Nähe der Eisgletscher und weit von den Routen der Bjondax-Pelzwale entfernt. Man konnte zwar kaum von einer hoch entwickelten Zivilisation sprechen, aber hier gab es wenigstens Fabriken und einen Raumhafen, von dem aus die Walpelze in den Orbit geschickt wurden. Dort konnte er mit Leuten Zusammensein, die verstanden, dass Rohstoffe dazu da waren, um den Reichtum des Hauses, das die Anrechte darauf besaß, zu mehren.
    Er lebte in den Unterkünften der MAFEA-Gesellschaft und hatte mehrere große Räume für seine Zwecke mit Beschlag belegt. Obwohl er sich gelegentlich mit anderen Vertragsarbeitern zum Glücksspiel traf, wurde der größte Teil seiner Zeit durch Nachdenken über Möglichkeiten beansprucht, wie er sein Leben ändern könnte, sobald

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