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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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ihres Lebens konnte auch er nichts ändern.
    Doch die Freude, die sein Sohn ihm bereitete, wog alle anderen Probleme auf. Er liebte den Jungen mit einer Intensität, die ihn selbst überraschte. Er wollte nur das Beste für Victor, dass er zu einem guten und ehrenhaften Mann in der Tradition der Atreides heranwuchs. Auch wenn er das Kind nicht offiziell zu seinem Erben ernennen konnte, wollte Leto ihm den besten Start ins Leben ermöglichen. Eines Tages würde Victor all das verstehen, was seine Mutter nicht verstehen wollte.
     
    * * *
     
    Der Junge saß an einer Lernmaschine und beschäftigte sich mit Spielen, bei denen es um die Zuordnung von Formen und Farben ging. Währenddessen unterhielten sich Kailea und Chiara leise. Victor drückte Knöpfe in schneller Reihenfolge und erzielte für sein Alter bemerkenswert hohe Punktzahlen.
    »Mylady, wir müssen etwas gegen die Pläne des Herzogs unternehmen. Er ist ein sehr störrischer Mann und beabsichtigt, eine Heiratsallianz mit einer mächtigen Familie zu schließen. Der Erzherzog Ecaz hat es auf ihn abgesehen, wie ich höre, und will ihm eine seiner Töchter anbieten. Ich vermute, Letos angebliche diplomatische Vermittlung im Moritani-Ecaz-Konflikt ist nur Rauch, der seine wahren Absichten verhüllen soll.«
    Kailea kniff die Augenlider zu schmalen Schlitzen zusammen, als sie darüber nachdachte. »Leto reist nächste Woche nach Grumman, um mit dem Grafen Moritani zu reden. Er hat keine Töchter im heiratsfähigen Alter.«
    »Er sagt, dass er dorthin reist, mein Kind. Aber der Weltraum ist weit, und wenn Leto einen kleinen Abstecher macht, werden Sie nie davon erfahren. Nach all den Jahren am Hof des Imperators verstehe ich solche Dinge viel zu gut. Wenn Leto einen offiziellen Erben zeugt, wird er Victor fallen lassen. Dann ist der Junge für ihn nur noch ein Bastard ... und Ihre Stellung auf Caladan ist ruiniert.«
    Kailea ließ den Kopf hängen. »Ich habe alles gesagt, wozu du mir geraten hast, Chiara, aber ich weiß nicht, ob ich ihn vielleicht zu sehr unter Druck setze ...« Hier, wo Leto sie nicht sehen konnte, gab sie sich keine Mühe mehr, ihre Unsicherheit und Angst zu verbergen. »Ich bin so verzweifelt. Es scheint, dass ich überhaupt nichts tun kann. Wir beide waren uns einmal so nahe, aber jetzt ist so vieles schief gelaufen. Ich hatte gehofft, unser Sohn würde uns wieder zusammenbringen.«
    Chiara schürzte die runzligen Lippen. »Ach, meine Liebe, in alten Zeiten wurden solche Kinder, die den Zusammenhalt einer Familie garantieren sollten, als ›menschlicher Kitt‹ bezeichnet.«
    Kailea schüttelte den Kopf. »Stattdessen hat Victor das Problem für jeden deutlich sichtbar gemacht. Manchmal glaube ich sogar, dass Leto mich hasst.«
    »Es ist noch nicht alles verloren, wenn Sie mir vertrauen, Mylady.« Chiara legte der jungen Frau beruhigend eine Hand auf die Schulter. »Als Erstes sollten Sie mit Ihrem Bruder reden. Fragen Sie Rhombur, was er tun kann.« Ihre Stimme klang freundlich und vernünftig. »Der Herzog hört stets auf das, was er sagt.«
    Kaileas Miene hellte sich auf. »Das könnte funktionieren. Zumindest kann es nicht schaden, es zu versuchen.«
     
    * * *
     
    Sie sprach mit Rhombur in seiner Suite in der Burg. Er hantierte mit Tessia in der Küche und half ihr bei der Zubereitung eines Salats mit einheimischen Zutaten. Mit einem amüsierten Lächeln, das Kailea auf die Nerven ging, hörte Rhombur seiner Schwester aufmerksam zu, während er auf der Anrichte roten Seekohl zerschnitt.
    Er schien ihre Probleme gar nicht richtig zu begreifen. »Du hast kein Recht, dich über irgendetwas zu beschweren, Kailea. Leto hat uns fürstlich behandelt – äh ... insbesondere dich.«
    Sie stieß ein verärgertes Schnaufen aus. »Wie kannst du so etwas sagen? Für mich steht viel mehr auf dem Spiel, seit ich Victor habe.« Sie wusste nicht, ob sie als Nächstes wütend aufbrausen oder deprimiert zusammenbrechen sollte.
    Tessia blinzelte mit den sepiabraunen Augen. »Rhombur, für euch beide wäre es das Beste, wenn die Tleilaxu besiegt werden. Sobald ihr das Haus Vernius wieder in den früheren Stand versetzt habt, werden all eure anderen Probleme irrelevant.«
    Rhombur gab seiner Konkubine einen Kuss auf die Stirn. »Sicher, meine Liebe. Aber meinst du nicht, dass ich es bereits versuche? Seit Jahren schicken wir C'tair heimlich Geld, aber ich weiß immer noch nicht, wie es den Rebellen ergeht. Hawat hat einen neuen Spion nach Ix geschickt, aber

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