Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
auch dieser Mann ist spurlos verschwunden. Wer Ix erobern will, hat eine harte Nuss zu knacken. Wir selbst haben dafür gesorgt, dass es so ist.«
    Tessia und Kailea überraschten sich gegenseitig, als sie gleichzeitig erwiderten: »Dann musst du dir noch mehr Mühe geben!«

37
     
    Das Universum funktioniert nach einem ökonomischen Grundprinzip: Alles hat seinen Preis. Wir zahlen für die Erschaffung unserer Zukunft, wir zahlen für die Fehler der Vergangenheit. Wir zahlen für jede Veränderung, die wir auslösen ... und wir zahlen einen genauso hohen Preis, wenn wir uns weigern, uns zu verändern.
    Annalen der Gildebank, Philosophisches Register
     
     
    Unter den Fremen hieß es, dass man Shai-Hulud mit Ehrerbietung und Furcht begegnen musste. Doch schon bevor er sein sechzehntes Lebensjahr vollendet hatte, war Liet-Kynes viele Male auf Würmern geritten.
    Auf ihrer ersten Reise in die Südpolarregion hatten er und sein Blutsbruder Warrick einen Wurm nach dem anderen gerufen und sie bis zur Erschöpfung geritten. Sie hatten einen Klopfer aufgestellt, ihre Bringerhaken bereitgehalten und auf den nächsten gewartet. Alle Fremen verließen sich auf die Dienste der Würmer.
    Seit endlosen Stunden hockten die zwei jungen Männer in Destillanzügen und weiten Gewändern da und erduldeten die Hitze des Tages unter einem staubblauen Himmel. Der Sand rauschte, während sich der Wurm durch die Wüste bewegte.
    Sie wagten sich weit über den sechzigsten Breitengrad hinaus, der die bewohnten Gebiete begrenzte. Sie durchquerten die Große Ebene und die offenen Ergs, zogen durch unberührte Sandmeere, erreichten den Äquator und wanderten weiter nach Süden zu den verbotenen Palmengärten nahe der feuchten antarktischen Polarkappe. Diese Pflanzungen waren von Pardot Kynes angelegt und gepflegt worden, als Teil seines großen Traums, Dune wieder zum Leben zu erwecken.
    Liets Blick streifte durch die unermessliche Weite. Nach den Winden des Winters war die Große Ebene glatt wie eine Tischdecke. Hier liegt der Horizont der Ewigkeit. Er musterte die kargen Formen des Landes, die subtilen Abstufungen und die Felserhebungen. Sein Vater hatte ihm Vorträge über die Wüste gehalten, seit er Sprache verstehen konnte. Der Planetologe hatte sie als Landschaft ohne Gnade, ohne jede Nachsicht bezeichnet.
    Als es am sechsten Tag ihrer Reise dunkel wurde, zeigte ihr Wurm immer deutlichere Anzeichen der Unruhe und Erschöpfung und stand kurz davor, in den Sand zu tauchen, obwohl seine empfindlichen Segmente durch Haken offen gehalten wurden. Liet gab Warrick einen Wink und deutete auf eine niedrige Felsenkette mit schützenden Schluchten und Spalten. »Dort können wir die Nacht verbringen.«
    Mit den Führungsstangen dirigierte Warrick den Wurm näher heran, dann lösten sie die Haken und bereiteten sich auf den Abstieg vor. Da Liet dieses spezielle Tier gerufen hatte, überließ er seinem Freund den Vortritt. »Wer als Erster aufsteigt, steigt als Letzter ab«, sagte Liet.
    Warrick lief ein Stück den segmentierten Schwanz hinunter. Er löste die Frachtkisten mit roher Melange-Essenz, deren Gewicht durch Leichtgastanks reduziert wurde, und brachte sie außer Reichweite des Monsters. Dann sprang er in den Sand und kletterte eine Düne hinauf. Dort blieb er regungslos stehen, still wie der Sand und die Wüste.
    Liet gestattete dem Wurm, sich in den Boden zu graben und sprang im letzten Moment ab. Er stapfte durch den Sand, der weich wie Morast war. Sein Vater erzählte gerne von anstrengenden Märschen über Bela Tegeuse oder Salusa Secundus, doch Liet bezweifelte, dass diese Welten es auch nur ansatzweise mit dem Charme von Arrakis aufnehmen konnten ...
    Als Sohn des Umma Kynes profitierte Liet von gewissen Vorteilen und Gelegenheiten. Er genoss diese bedeutende Reise in den tiefsten Süden, aber er wusste auch, dass sich seine Abstammung in keiner Weise positiv auf seine Erfolgschancen auswirkte. Alle jungen Fremen hatten solche verantwortungsvollen Aufgaben zu übernehmen.
    Die Raumgilde musste mit regelmäßigen Zahlungen in Form von Gewürz bestochen werden.
    Für dieses fürstliche Schweigegeld waren die Satelliten der Gilde auf einem Auge blind, was die Bewegungen der Fremen und insbesondere ihre geheimen Terraformungs-Aktivitäten betraf. Die Harkonnens verstanden nicht, warum es so schwierig war, genaue meteorologische und kartografische Daten zu erhalten, aber die Gilde hatte immer irgendwelche Ausreden parat ... weil die Fremen

Weitere Kostenlose Bücher