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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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stets pünktlich zahlten.
    Als Liet und Warrick eine geschützte Stelle im Lavariff gefunden hatten, wo sie ihr Destillzelt aufbauen konnten, packte Liet die Honig-Gewürzkuchen aus, die seine Mutter gebacken hatte. Die zwei jungen Männer machten es sich bequem und unterhielten sich über die jungen Frauen in den Sietches, die sie besucht hatten.
    Im Laufe ihrer langjährigen Freundschaft hatten die Blutsbrüder gemeinsam viele mutige Taten unternommen – aber auch viel Unsinn angestellt. Manchmal war es beinahe zu einer Katastrophe gekommen, manchmal waren sie gerade noch rechtzeitig entronnen, aber Liet und Warrick hatten alle Widrigkeiten überlebt. Beide hatten zahlreiche Harkonnens erlegt und sich ihre Narben redlich verdient.
    Bis spät in die Nacht lachten sie über ihre Sabotageaktionen gegen Harkonnen-Thopter, wie sie in das Lagerhaus eines reichen Händlers eingebrochen waren, um kostbare Delikatessen zu stehlen (die widerlich geschmeckt hatten), wie sie in einer weiten Senke eine Fata Morgana gejagt hatten, auf der Suche nach einem flüchtigen weißen Salzstrand, damit sie einen Wunsch frei hatten.
    Als sie endlich genug hatten, legten sie sich gemeinsam unter dem Licht zweier Monde schlafen, um kurz vor der Dämmerung wieder auf den Beinen zu sein. Ihre Reise würde noch einige Tage dauern.
     
    * * *
     
    Jenseits der südlichen Wurmlinie, über die sich die Sandwürmer wegen der Feuchtigkeit und Felsen im Boden nicht hinaus bewegen konnten, gingen Liet-Kynes und Warrick zu Fuß weiter. Sie folgten ihrem instinktiven Richtungssinn und durchwanderten Schluchten und kühle Ebenen. In felsigen Tälern mit steilen Wänden aus Konglomeratgesteinen erkannten sie uralte, ausgetrocknete Flussbetten. Ihre empfindlichen Fremen-Nasen spürten den erhöhten Feuchtigkeitsgehalt der kühlen Luft.
    Die beiden jungen Männer verbrachten die Nacht im Zehn-Stämme-Sietch, wo Solarspiegel den Dauerfrostboden auftauten und genügend Wasser freisetzten, um sorgsam umhegte Pflanzen anbauen zu können. Man hatte sogar Obstgärten und einige Zwergpalmen angepflanzt.
    Warrick hatte ein breites Grinsen auf dem Gesicht, als er sich die Stopfen des Destillanzugs aus der Nase zog und die ungefilterte Luft einatmete. »Riechst du die Pflanzen, Liet? Hier lebt sogar die Luft.« Er senkte die Stimme und blickte seinen Freund mit feierlichem Ausdruck an. »Dein Vater ist ein großer Mann.«
    Die Gärtner machten einen rastlosen Eindruck, aber gleichzeitig schienen sie von einer religiösen Leidenschaft erfüllt zu sein, wenn sie sahen, wie ihre Bemühungen Früchte trugen. Für sie war Umma Kynes' Traum nicht nur eine abstrakte Konzeption, sondern eine Zukunft, die sie bereits jetzt mit eigenen Augen sahen.
    Die hier lebenden Fremen verehrten den Sohn des Planetologen. Einige traten vor und berührten seinen Arm und seinen Destillanzug, weil sie das Gefühl hatten, auf diese Weise ihrem Propheten näher zu kommen. »Und die Wüste soll jauchzen und wie die Rose erblühen«, rief ein alter Mann ein Zitat aus der Weisheit der Zensunni-Wanderer.
    Die anderen stimmten einen rituellen Gesang an. »Was ist kostbarer als der Same?«
    »Das Wasser, das den Samen keimen lässt.«
    »Was ist kostbarer als der Fels?«
    »Der fruchtbare Boden, der ihn bedeckt.«
    Die Litanei wurde in ähnlicher Weise fortgesetzt, doch Liet war es unangenehm, im Zentrum ihrer Bewunderung zu stehen. Warrick und er beschlossen, wieder aufzubrechen, sobald den Geboten der Gastfreundschaft Genüge getan war, nachdem sie zusammen mit dem Naib Kaffee getrunken und in der kühlen Nacht geschlafen hatten.
    Die Menschen des Zehn-Stämme-Sietches gaben ihnen warme Kleidung, die sie bis jetzt nicht benötigt hatten. Dann brachen Liet und Warrick mit ihrer kostbaren Last aus konzentrierter Gewürz-Essenz auf und setzten ihren Weg fort.
     
    * * *
     
    Als die beiden jungen Männer die sagenumwobene Festung des Wasserhändlers Rondo Tuek erreichten, wirkte das Gebäude auf sie eher wie eine dreckige Fabrikhalle als ein Märchenpalast inmitten glitzernder Berge aus weißem Eis. Es war ein rechteckiger Kasten, von dem viele Rohrleitungen und Kanäle ausgingen. Maschinen hatten sich in den eisenharten Boden gefressen, um jeden Brocken Eis herauszuholen, und hässliche Schutthaufen hinterlassen.
    Der Schnee war seit Urzeiten unter dicken Staubschichten begraben und hatte sich mit Sand und Steinen zu einem festen Zement verbunden. Die Gewinnung der Feuchtigkeit war ein einfacher

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