Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Vorgang: Man grub große Mengen Erde aus und kochte das eingeschlossene Wasser heraus.
    Liet brach einen Brocken aus dem gefrorenen Boden und leckte daran. Er schmeckte nach Salz, Eis und Sand. Er wusste, dass es hier Wasser gab, aber es erschien ihm genauso unerreichbar, als würde es sich auf einem fernen Planeten befinden. Sie näherten sich der großen Fabrik mit den schwebenden Frachtkisten voller Gewürz.
    Das Gebäude bestand aus Pseudobetonblöcken, die aus dem Abraum des Eisgewinnungsvorgangs geformt wurden. Die festungsartigen Wände waren glatt und unverziert bis auf ein paar Fenster und Spiegel, die das Licht der tief stehenden Sonne einfingen. Die Tauöfen stießen braune Wolken aus und ließen verbrannten Staub auf die Umgebung herabregnen.
    Rondo Tuek hatte ein ausgedehntes Anwesen in Carthag, aber es hieß, dass der Wasserhändler sich nur selten in seiner spektakulären Stadtwohnung aufhielt. Tuek hatte ein ansehnliches Vermögen gemacht, indem er das Wasser am Südpol abbaute und es in den nördlichen Städten und den Dörfern der Senken verkaufte.
    Doch das furchtbare Wetter der südlichen Hemisphäre, insbesondere die unberechenbaren Sandstürme, vernichteten jede vierte Lieferung, sodass Tuek ständig neue Maschinen kaufen und neue Arbeiter anheuern musste. Zum Glück erzielte eine Lieferung antarktischen Wassers genügend Gewinn, um die Verluste auszugleichen. Nur wenige Unternehmer waren bereit, solche Risiken einzugehen, aber Tuek hatte heimliche Beziehungen zu den Schmugglern, der Gilde und den Fremen. Es ging sogar das Gerücht, dass die Wassergewinnung nur der offizielle Deckmantel war, unter dem die Geschäfte abgewickelt wurden, die wirklich lukrativ waren, dass er in erster Linie der Zwischenhändler der Schmuggler war.
    Seite an Seite marschierten Warrick und Liet an den lauten Maschinen und emsigen Arbeitern von fremden Welten vorbei zum Eingangstor. Tuek setzte hauptsächlich Montagearbeiter ein, die sich niemals in den Norden und die trockene Realität des Wüstenplaneten wagten. So war es dem Wasserhändler lieber, da solche Männer besser in der Lage waren, Geheimnisse zu bewahren.
    Obwohl Liet kleiner als Warrick war, richtete er sich zu voller Größe auf und übernahm die Führung. Ein Mann in Overall und Schutzhandschuhen stapfte an ihnen vorbei und warf ihnen lediglich einen Seitenblick zu.
    Liet hielt ihn auf. »Wir sind eine Delegation der Fremen und wollen zu Rondo Tuek. Ich bin Liet-Kynes, der Sohn von Pardot Kynes, und das ist Warrick ...«
    Der Arbeiter zeigte ungeduldig nach hinten. »Er ist irgendwo da drin. Sucht ihn selber.« Dann lief er zu einer lärmenden Maschine, die sich ins dreckige Eisgestein grub.
    Liet blickte seinen Freund verdutzt an. Warrick grinste nur und klopfte ihm auf den Rücken. »Wir haben sowieso keine Zeit für Höflichkeitsfloskeln. Lass uns Tuek suchen.«
    Sie wagten sich in das riesige Gebäude und versuchten den Eindruck zu erwecken, dass sie hierher gehörten. Die Luft war kühl, obwohl an den Wänden und in den Ecken Heizgloben summten. Liet ließ sich vage Richtungsanweisungen von anderen Arbeitern geben, die immer auf die nächste Halle zeigten, bis sich die beiden hoffnungslos in einem Labyrinth aus Büros, Kontrollzentralen und Lagerräumen verlaufen hatten.
    Dann kam ein kleiner, breitschultriger Mann mit schwingenden Armen auf sie zu marschiert. »Es ist fast unmöglich, hier drinnen zwei Fremen zu übersehen«, sagte er. »Ich bin Rondo Tuek. Kommt mit in mein privates Büro.« Der untersetzte Mann blickte über die Schulter zurück. »Und bringt eure Lieferung mit. Lasst sie nicht unbeaufsichtigt rumliegen.«
    Liet hatte den Mann bislang nur einmal kurz gesehen, auf Fenrings Bankett in der Residenz von Arrakeen. Tuek hatte graue Augen, flache Wangen und fast kein Kinn, wodurch sein Gesicht eine nahezu quadratische Form erhielt. Auf dem Schädel wurde sein rostrotes Haar bereits dünner, doch an den Schläfen stand es in dichten Büscheln ab. Mit seinem verschrobenen Aussehen und dem unbeholfenen Gang war er die Antithese zur natürlichen Anmut der Fremen.
    Tuek lief trippelnd voraus. Liet und Warrick bemühten sich, ihm mit den Gewürzbehältern zu folgen. In diesen Räumen wirkte alles trist und schlicht, was Liet enttäuschte. Selbst den ärmlichsten Sietch hatten die Fremen mit bunten Teppichen und Wandbehängen geschmückt oder mit Skulpturen aus Sandstein gestaltet. Die Decken waren mit geometrischen Mustern und manchmal

Weitere Kostenlose Bücher