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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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unternommen hatte. Die Grummaner hielten sich nicht an dieselben Spielregeln.
    Dinaris Gesicht wurde dunkelrot. »Ein Sieg ohne Ehre ist kein Sieg.«
    Kronos schüttelte den Kopf. »Erzählen Sie das den toten Soldaten auf der Verliererseite.« Seine Freunde murmelten anerkennend ihren Glückwunsch zu seiner schlagfertigen Erwiderung. Obwohl die kleine Gruppe klitschnass war, gelang es ihr irgendwie, ihren hochmütigen Stolz zu wahren.
    Dinaris Stimme wurde schärfer. »Willst du alle menschliche Kultur aufgeben? Willst du lieber zu einem wilden Tier werden?« Der große Mann trat näher an Kronos heran, der zunächst zögerte und dann zurückwich, wobei er in eine Pfütze trat. »Die Krieger der Ginaz-Schule werden im gesamten Imperium geachtet. Wir bringen die besten Kämpfer und die größten Taktiker hervor, die sogar noch besser als die Sardaukar des Imperators sind. Brauchen wir etwa eine Militärflotte im Orbit über unserem Planeten? Brauchen wir eine stehende Armee, um Invasoren abzuschrecken? Brauchen wir ein großes Waffenarsenal, damit wir nachts besser schlafen können? Nein! Weil wir uns an einen Ehrencodex halten und überall respektiert werden.«
    Entweder bemerkte Kronos es nicht, oder er ignorierte es bewusst, dass ein tödliches Funkeln in die Augen des Schwertmeisters getreten war. »Dann haben Sie einen blinden Fleck: Ihr übermäßiges Selbstvertrauen.«
    Eine ganze Weile herrschte Stille, die nur vom beständigen Prasseln des Regens gebrochen wurde. Dinari legte ein erdrückendes Gewicht in seine nächsten Worte. »Aber wir haben unsere Ehre. Lerne sie zu würdigen!«
     
    * * *
     
    Wieder regnete es, genauso wie schon seit Monaten. Rivvy Dinari schlenderte zwischen den Reihen der Schüler hin und her. Trotz seiner Körpermasse bewegte sich der Schwertmeister wie eine Brise über den schlammigen Boden. »Wenn ihr das Verlangen nach einem Kampf verspürt, müsst ihr euch vom Verlangen befreien. Wenn ihr Wut auf einen Gegner empfindet, müsst ihr euch von der Wut befreien. Tiere kämpfen wie Tiere. Menschen kämpfen mit ihrer Klugheit.« Sein durchdringender Blick richtete sich auf Duncan. »Klärt euren Geist!«
    Duncan hörte auf zu atmen und zu blinzeln. Jede Zelle seines Körpers war erstarrt, alle Nervenfasern schwiegen. Eine feuchte Bö peitschte sein Gesicht, aber er beachtete sie nicht. Der ständige Regen durchnässte seine Kleidung, seine Haut, seine Knochen – doch er stellte sich vor, dass die Feuchtigkeit einfach durch ihn hindurchfloss.
    »Stellt jede Bewegung ein. Kein Lidschlag, kein Heben oder Senken des Brustkorbs, nicht das winzigste Zucken eines einzigen Muskels. Seid wie ein Stein! Löst euch vom bewussten Universum! «
    Nach monatelanger strenger Unterweisung durch Dinari wusste Duncan, wie er seinen Metabolismus verlangsamte, bis er einen todesähnlichen Zustand erreichte, der als funestus bezeichnet wurde. Die Schwertmeister sprachen von einem Reinigungsprozess, durch den sie ihren Geist und Körper auf die Einführung in eine neue Kampftechnik vorbereiteten. Im Zustand des funestus empfand Duncan ein unvergleichliches Gefühl des Friedens. Es erinnerte ihn an die Arme seiner Mutter und ihre süße, flüsternde Stimme.
    Von der Trance umhüllt konzentrierte Duncan seine Gedanken, seine Vorstellungskraft, seine Energie. Eine intensive Helligkeit erfüllte seine Augen, aber er behielt die Ruhe und weigerte sich zu blinzeln.
    Dann spürte er einen plötzlichen Stich im Nacken, wie von einer Nadel. »Aha! Du blutest immer noch«, rief Dinari, als wäre es seine Aufgabe, so viele Kandidaten wie möglich zu vernichten. »Also wirst du auch im Kampf bluten. Du befindest dich nicht im vollkommenen Zustand des funestus, Duncan Idaho.«
    Er bemühte sich um ein meditatives Stadium, in dem sein Geist die völlige Herrschaft über die Chi -Energie hatte, während er völlig ruhig blieb, aber gleichzeitig für den Kampf bereit war. Er strebte nach dem höchsten Konzentrationsniveau, auf dem er sich nicht mehr von überflüssigen und verwirrenden Gedanken ablenken ließ. Er spürte, wie seine Trance immer tiefer wurde, und nahm trotzdem Rivvy Dinaris fortgesetzte verbale Attacken wahr.
    »Du trägst das Schwert des Herzogs Paulus Atreides, eine der besten Klingen des Imperiums.« Dinari ragte vor dem Schüler auf, der bemüht war, seine Konzentration und Ausgeglichenheit zu wahren. »Aber du musst dir erst noch das Recht erwerben, es im Kampf benutzen zu dürfen. Du hast kämpferische

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