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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Verlängerung der Hand.«
     
    * * *
     
    Eine Woche später zogen sich die erschöpften Schüler in ihre Feldbetten in den Zelten an der zerklüfteten Nordküste zurück. Regen prasselte auf ihre Unterkünfte, und Passatwinde wehten die ganze Nacht. Entkräftet von den harten Kämpfen legte sich Duncan schlafen. Die Zeltseile schwirrten, und die Metallösen schlugen im gleichmäßigen Rhythmus gegen die Planen. Die Geräusche lullten ihn ein. Manchmal glaubte er, dass er nie wieder völlig trocken sein würde.
    Eine laute Stimme schreckte ihn auf. »Alle aufstehen!« Es war eindeutig Dinaris Stimme, aber im Tonfall des großen Mannes lag noch etwas anderes, etwas Bedrohliches. Eine weitere überraschend angesetzte Übung?
    Die Schüler krochen aus den Zelten und stellten sich eilig in ihrer gewohnten Formation auf. Einige trugen Unterwäsche, andere gar nichts. Mittlerweile nahmen sie den Regen kaum noch wahr. Leuchtgloben schwankten im Wind und zerrten an ihren Suspensorseilen.
    Schwertmeister Dinari, der immer noch seine Khakihosen trug, ging nervös wie ein Raubtier vor der Klasse auf und ab. Mit jedem Schritt stampfte er schwer und wütend auf. Es war ihm gleichgültig, dass dabei der Schlamm der Pfützen hochspritzte. Hinter ihm heulten die Maschinen eines gelandeten Ornithopters, dessen gegliederte Flügel träge flatterten.
    Ein rotes Blinklicht auf dem Dach des Flugzeugs beleuchtete die Gestalt der schlanken, kahlköpfigen Karsty Toper, die Duncan bei seiner Ankunft auf Ginaz in Empfang genommen hatte. Sie trug ihren gewohnten schwarzen Kampfanzug, der jetzt klitschnass war, und hielt eine diplomatische Tafel in der Hand, die gegen Feuchtigkeit geschützt war. Ihr Gesichtsausdruck war hart und besorgt, als wäre sie kaum in der Lage, ihre Wut oder Abscheu im Zaum zu halten.
    »Vor vier Jahren wurde ein Ecazi-Diplomat von einem Grumman-Botschafter ermordet, nachdem man dem Haus Moritani vorgeworfen hatte, die Nebelholzwälder von Ecaz sabotiert zu haben. Darauf überzogen Truppen von Grumman den Planeten Ecaz auf verbrecherische Weise mit einem Bombenteppich. Diese abscheulichen und illegalen Aggressionen waren eine direkte Verletzung der Großen Konvention. Der Imperator stationierte eine Sardaukar-Legion auf Grumman, um weitere Gewaltaktionen zu unterbinden.« Toper machte eine kurze Pause, damit jeder sich der Konsequenzen bewusst werden konnte.
    »Die Formen müssen gewahrt bleiben!«, rief Dinari voller Entrüstung.
    Karsty Toper trat vor und hielt das Kristalldokument wie eine Keule in der Hand. Regen strömte über ihre Kopfhaut und ihre Schläfen. »Bevor er seine Sardaukar von Grumman abzog, nahm der Imperator beiden Seiten das Versprechen ab, keine weiteren Angriffe zu unternehmen.«
    Duncan hatte keine Ahnung, was diese Ereignisse mit den Anwesenden zu tun hatten, und sah sich zu den anderen Schülern um. Doch niemand schien zu wissen, wovon die Frau sprach oder warum der Schwertmeister so aufgebracht wirkte.
    »Nun hat das Haus Moritani erneut zugeschlagen«, sagte Toper. »Der Graf hat die Vereinbarungen aufgekündigt, und Grumman ...«
    »Sie haben ihr Wort gebrochen!«, fuhr Schwertmeister Dinari dazwischen.
    »Und Grumman hat Agenten geschickt, die den Bruder und die älteste Tochter von Erzherzog Armand Ecaz entführten und öffentlich hinrichteten.«
    Ein bestürztes Raunen ging durch die versammelten Schüler. Duncan ahnte jedoch, dass dies viel mehr als nur ein schulischer Vortrag über die politischen Beziehungen zwischen den Großen Häusern war. Er machte sich Sorgen, was noch kommen würde.
    Hiih Resser, der rechts von Duncan stand, scharrte unruhig mit den Füßen. Er trug weder Shorts noch Hemd. Zwei Reihen hinter ihnen stand Trin Kronos und schien sich über das, was sein Haus getan hatte, ins Fäustchen zu lachen.
    »Sieben Mitglieder dieser Klasse stammen von Grumman, drei von Ecaz. Obwohl diese Häuser eingeschworene Feinde sind, haben Sie keine Feindseligkeiten zugelassen, die den Schulbetrieb gestört hätten. Das gereicht Ihnen allen zur Ehre.« Toper steckte die diplomatische Tafel in eine Tasche.
    Der Wind ließ die Enden von Dinaris Tuch um seinen Kopf flattern, doch er stand so unerschütterlich wie eine uralte Eiche da. »Obwohl wir keinen Anteil an diesem Konflikt haben und uns grundsätzlich aus der imperialen Politik heraushalten, kann die Schule von Ginaz eine solche Ehrlosigkeit nicht tolerieren. Ich möchte den Namen Ihres Hauses nicht einmal ausspucken. Alle

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