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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Fertigkeiten erlernt, aber du hast noch nicht bewiesen, dass du deine eigenen Gedanken beherrschst. Die ausufernde Benutzung des Intellekts verlangsamt die Reaktionen eines Kriegers und trübt seine Instinkte. Körper und Geist sind eins – und du musst beides im Kampf einsetzen.«
    Der korpulente Schwertmeister schlich langsam im Kreis um ihn herum. Duncan hielt den Blick geradeaus gerichtet.
    »Ich sehe jedes noch so winzige Loch, dessen du dir gar nicht bewusst bist. Wenn ein Schwertmeister versagt, blamiert er nicht nur sich selbst, sondern er bringt seine Kameraden in Gefahr und entehrt sein Haus.«
    Duncan spürte einen weiteren Nadelstich im Genick und hörte nun ein zufriedenes Brummen. »Schon besser.« Dinaris Stimme wurde leiser, als er weiterging, um der Reihe nach die anderen zu inspizieren ...
    Duncan wahrte den funestus, während der erbarmungslose Regen auf ihn niederprasselte. Die Welt ringsum wurde still – wie die Stille vor einem Sturm. Die Zeit verlor jede Bedeutung für ihn.
    »Aiieeh ... huh!«
    Auf Dinaris Ruf hin setzte sich Duncans Bewusstsein in Bewegung, es trieb wie ein Boot auf einem schnell fließenden Strom dahin. Er tauchte unter und schwamm durch das metaphorische Wasser auf ein Ziel zu, das sich weit jenseits seines Geistes befand. Er hatte sich schon mehrere Male in diesem mentalen Strom befunden ... die Reise des partus, der zweiten Stufe in der Meditationsfolge. Er schwemmte alles Alte fort, damit er wie ein Kind ganz von vorn beginnen konnte. Das Wasser war frisch, sauber und warm; es umgab ihn wie ein Mutterleib.
    Duncan raste immer schneller durch den Strom, und das Boot war seine gekenterte Seele. Die Dunkelheit wich, als er ein Leuchten über sich sah, das immer heller wurde. Das funkelnde Licht wurde zu einer kristallklaren Helligkeit. Er sah sich selbst als winziges Staubkorn, das nach oben schwamm.
    »Aiieeh ... huh!«
    Auf Dinaris zweiten Ruf hin tauchte Duncan aus dem metaphorischen Fluss auf und befand sich wieder im tropischen Regen und der süßlichen Luft. Er rang hustend nach Atem, genauso wie die anderen Schüler – bis er feststellte, dass er völlig trocken war. Aus seiner Kleidung, aus seinem Haar und von seiner Haut war jede Feuchtigkeit verschwunden. Bevor er seiner Verblüffung Ausdruck verleihen konnte, drang der Regen erneut in seine Kleidung, um sie in kürzester Zeit völlig zu durchnässen.
    Mit gefalteten Händen blickte der fettleibige Schwertmeister in den grauen Himmel und ließ die Regentropfen wie eine reinigende Taufe über sein Gesicht fließen. Dann senkte er den Kopf und sah mit dem Ausdruck höchster Freude in die Gesichter seiner Schüler. Sie hatten den Zustand des novellus erreicht, das letzte Stadium der organischen Wiedergeburt, dessen Erreichen notwendig war, um mit einem komplexen neuen Lehrstoff beginnen zu können.
    »Um eine Kampfmethode zu meistern, müsst ihr zulassen, dass sie euch meistert. Ihr müsst euch völlig von ihr erobern lassen.« Die losen, feuchten Enden des roten Tuchs, das sich Schwertmeister Dinari um den Kopf gebunden hatte, hingen ihm ins Genick. »Euer Geist muss wie weicher Ton sein, der jeden Eindruck aufnimmt.«
    »Wir werden lernen, Meister«, riefen die Schüler im Chor.
    »Bushido«, sagte der Schwertmeister feierlich. »Wo beginnt die Ehre? Die alten Samurai-Meister hängten Spiegel in ihren Shinto-Tempeln auf und forderten ihre Anhänger auf, tief in sich selbst hineinzuschauen, damit sie ihre eigenen Herzen sehen, die vielfältigen Reflexionen ihres Gottes. Das Herz ist der Ort, an dem die Ehre wächst und gedeiht.«
    Mit einem bedeutungsvollen Blick zu Trin Kronos und den anderen Schülern von Grumman fuhr er fort: »Denkt stets daran, dass die Unehre wie die Wunde in einer Baumrinde ist. Mit der Zeit verschwindet sie nicht, sondern sie wird immer größer.«
    Die Klasse musste seine Worte dreimal wiederholen, bevor er fortfuhr. »Für einen Samurai war der Ehrencodex viel wertvoller als jeder Schatz. Sein Wort – das bushi no ichi-gon – wurde niemals bezweifelt. Das Gleiche gilt für das Wort jedes Schwertmeisters von Ginaz.«
    Endlich lächelte Dinari und zeigte ihnen, wie stolz er auf sie war. »Meine jungen Samurai, zuerst werdet ihr die grundlegenden Bewegungen mit leeren Händen lernen. Wenn ihr diese Technik perfektioniert habt, folgt die Übung an der Waffe.« Mit seinen fast pechschwarzen Augen blickte er alle Schüler der Reihe nach an, um ihnen Angst zu machen.
    »Die Waffe ist eine

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