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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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einer Übereinkunft gelangen.« Diese Bedingung überraschte Leto nicht im Geringsten. »Ist es wirklich zu viel verlangt, was wir als Gegenleistung erwarten?« Da die Sache von großer Bedeutung war, zog Mohiam in Erwägung, die Stimme einzusetzen, doch der Mentat würde es zweifellos bemerken. Jessica stand immer noch etwas abseits, wie ein Ausstellungsstück. »Jeder Mann von Adel wäre froh, dieses hübsche Kind in sein Gefolge aufzunehmen ... ganz gleich, in welcher Stellung.«
    Letos Gedanken rasten. Offensichtlich wollen sie auf Caladan jemanden in gehobener Position unterbringen. Aber zu welchem Zweck? Nur um Einfluss zu gewinnen? Wozu die Mühe? Tessia ist doch bereits hier, falls sie so dringend eine Spionin brauchen. Das Haus Atreides hat einen gewissen Respekt und Einfluss, aber im Landsraad ist es nicht besonders mächtig.
    Warum bin ich für sie so interessant?
    Und warum wollen sie mir dieses spezielle Mädchen aufzwingen?
    Leto kam hinter seinem Schreibtisch hervor und winkte Jessica. »Komm bitte zu mir!« Die junge Frau glitt durch das Zimmer. Sie war einen Kopf kleiner als der Herzog und eine makellose Schönheit. Sie sah ihn lange mit unerschütterlichem Blick an.
    »Ich habe gehört, alle Bene Gesserit seien Hexen«, sagte er, während er mit einem Finger durch ihr seidiges Haar strich.
    »Aber wir haben Herzen und Körper«, sagte sie mit sanfter Stimme, ohne den Blick abzuwenden. Ihre Lippen waren sinnlich und einladend.
    »Und wozu wurde dein Herz und dein Körper ausgebildet?«
    Sie antwortete mit leiser, aber fester Stimme. »Loyal zu sein, liebenden Trost zu spenden ... Kinder zu bekommen.«
    Leto sah sich zu Thufir Hawat um. Der wettergegerbte Krieger hatte die Mentatentrance verlassen und nickte zum Zeichen, dass er keine Einwände gegen dieses Geschäft hatte. Zuvor hatten die beiden vereinbart, der Delegation nicht zu freundlich zu begegnen, um zu sehen, wie die Bene Gesserit unter Druck reagierten. Sie wollten sie aus dem Gleichgewicht bringen, damit der Mentat sie gründlich beobachten konnte. Dies schien die Gelegenheit zu sein, über die sie gesprochen hatten.
    »Ich glaube nicht, dass die Bene Gesserit je etwas geben, ohne gleichzeitig zu nehmen«, erwiderte Leto in plötzlichem Zorn.
    »Aber, Mylord ...« Jessica konnte den Satz nicht vollenden, weil Leto ohne Vorwarnung ein Messer mit juwelenbesetztem Griff aus einer Scheide an seiner Hüfte gezogen hatte. Er packte sie wie eine Geisel und hielt ihr die Klinge an die Kehle.
    Ihre Begleiterinnen rührten sich nicht. Sie blickten Leto mit zermürbender Unerschütterlichkeit an, als wären sie davon überzeugt, dass Jessica sich jederzeit mit tödlichen Mitteln aus dieser Lage befreien konnte. Mohiam sah ihn mit undurchdringlicher Miene an.
    Jessica legte den Kopf zurück, um die glatte, weiche Haut ihrer Kehle völlig zu entblößen. Genauso taten es D-Wölfe, wie sie in der Mütterschule gelernt hatte. Wenn man sich völlig in die Gewalt des Angreifers begab, würde er den Angriff einstellen.
    Die Spitze von Letos Messer drückte leicht gegen ihre Haut, ohne sie zu verletzen. »Ich traue Ihrem Angebot nicht.«
    Jessica erinnerte sich an die Worte, die Mohiam ihr zugeflüstert hatte, bevor sie auf dem Raumhafen von Cala City aus dem Shuttle gestiegen waren. »Die Kette darf nicht zerreißen«, hatte ihre Mentorin ernst befohlen. »Du musst uns das weibliche Kind gebären, das wir benötigen.«
    Jessica hatte nicht erfahren, welche Rolle sie im Zuchtprogramm der Schwesternschaft spielte, und es stand ihr auch nicht zu, danach zu fragen. Viele junge Mädchen wurden als Konkubinen an Große Häuser vermittelt, und Jessica hatte keinen Grund zur Annahme, dass sie sich in irgendeiner Weise von allen anderen unterschied. Sie achtete ihre Vorgesetzten und bemühte sich, ihren Erwartungen gerecht zu werden, doch manchmal rieb sie sich an Mohiams Unnachgiebigkeit. Sie hatten sich während der Reise nach Caladan gestritten, und die Unstimmigkeit war noch nicht ganz verflogen.
    »Ich könnte dich auf der Stelle töten«, flüsterte Leto ihr ins Ohr. Doch weder ihr noch den anderen Schwestern konnte verborgen bleiben, dass sein Zorn nur gespielt war. Vor Jahren hatte sie diesen dunkelhaarigen Mann auf Wallach IX beobachtet und studiert, während sie sich im Schatten eine Galerie verborgen hatte.
    Sie drückte leicht den Hals gegen die Schneide. »Sie sind kein kaltblütiger Mörder, Leto Atreides.«
    Er zog die Klinge zurück, ohne den Griff

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