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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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etwas einwenden, aber Leto hob die Hand. »Sie hat Recht, Thufir. Diese Antworten besitzen für mich einen großen Wert.« Sein Blick wanderte zum bronzehaarigen Mädchen. »Jessica darf hierbleiben.«

49
     
    Wer sich der Adrenalinsucht hingibt, wendet sich gegen die gesamte Menschheit. Und er wendet sich gegen sich selbst. Er flieht vor den durchführbaren Lebensaufgaben und gesteht eine Niederlage ein, die er selbst durch seine eigenen gewalttätigen Aktionen bewirkt hat.
    Cammar Pilru, Ixianischer Botschafter im Exil,
    Über den Sturz ungerechter Regime
     
     
    Die geheime Sprengstofflieferung traf unversehrt ein, nachdem sie von bestochenen Schiffsbesatzungen übernommen, zwischen Kisten versteckt und an einer ganz bestimmten Laderampe in den Höhlen der Raumhafenschlucht deponiert worden war.
    C'tair, der dafür gesorgt hatte, dass er den Frachtarbeitern zugeteilt war, entdeckte die winzigen Markierungen und leitete den unscheinbaren Container um, wie er es schon viele Male zuvor getan hatte. Doch als er die Sprengsätze auspackte, staunte er. Es mussten Tausende sein! Abgesehen von einer Gebrauchsanweisung gab es keine weitere Botschaft, nicht einmal einen codierten Hinweis auf die Herkunft, aber C'tair wusste auch so, wer der Absender war. So viel Material hatte Prinz Rhombur ihm noch nie geschickt. C'tair fasste neue Hoffnung und spürte die Last einer enormen Verantwortung.
    Nur noch wenige äußerst vorsichtige Rebellen arbeiteten im Untergrund. Sie blieben für sich und trauten niemandem. C'tair verhielt sich genauso. Mit Ausnahme von Miral Alechem setzte er seinen Kampf ganz allein fort, auch wenn Rhombur – genauso wie die Tleilaxu – offenbar glaubte, dass es einen viel größeren und organisierteren Widerstand gab.
    Mit diesem Sprengstoff ließen sich einige Schwächen ausgleichen.
    Als Jugendlicher war Prinz Rhombur recht pummelig gewesen. C'tair kannte ihn als gutmütigen Trottel, der viel mehr Zeit darauf verwendet hatte, geologische Proben zu sammeln, als sich mit der Staatskunst oder der ixianischen Industrieproduktion vertraut zu machen. Solche Dinge hatte er problemlos auf später verschieben können.
    Doch dann hatte sich alles verändert, als die Tleilaxu kamen. Alles.
    Selbst im Exil besaß Rhombur immer noch Passwörter und Beziehungen zur Transportverwaltung, die für die Versorgung der Fabrikstadt mit Rohstoffen verantwortlich war. Es war ihm gelungen, lebenswichtige Ausrüstung einzuschmuggeln – und nun diese Sprengsätze. C'tair schwor sich, jeden einzelnen sinnvoll einzusetzen. Seine größte Sorge bestand nun darin, das explosive Material gut zu verstecken, damit kein dumpfer Suboide zufällig auf den wahren Inhalt des Behälters stieß.
    In der gestohlenen Uniform eines höherrangigen Arbeiters brachte er die Sprengstofflieferung zusammen mit anderen unauffälligen Paketen auf einem Suspensorwagen in die Stalaktit-Stadt. Er legte keine Eile an den Tag, während er zu seinem Versteck unterwegs war. Sein Gesichtsausdruck blieb leer und nichtssagend, meistens schwieg er, und er reagierte kaum auf Bemerkungen oder Beleidigungen der Tleilaxu-Meister.
    Als er schließlich das richtige Stockwerk erreicht hatte, schob er sich geduckt durch den getarnten Eingang in den abgeschirmten Raum. Nachdem er die schwarzen Plaz-Waffeln auf einen Haufen geschichtet hatte, legte er sich schwer atmend auf seine Pritsche.
    Jetzt konnte er den ersten größeren Schlag seit Jahren planen.
    Er schloss die Augen. Wenig später hörte er ein Klicken an der Tür, dann Schritte und ein Rascheln. Er blickte überhaupt nicht auf, weil die Geräusche vertraut klangen. Für ihn waren sie ein kleiner Trost in einer ansonsten trostlosen Welt. Er nahm ihren schwachen, süßen Geruch wahr.
    Seit Monaten lebte er nun schon mit Miral Alechem zusammen. Sie hatten sich aneinander geklammert, seit sie sich zum ersten Mal in einem dunklen Tunnel geliebt hatten, leise und nervös, stets auf der Hut vor Sardaukar-Patrouillen. Während seiner Jahre als ixianischer Patriot hatte C'tair dem Drang nach einer persönlicheren Beziehung widerstanden und jeden engen Kontakt zu anderen Menschen vermieden. Es war einfach zu gefährlich und würde ihn von seinem Ziel ablenken. Miral jedoch hatte dieselbe Vision wie er, dasselbe brennende Verlangen. Und sie war so wunderschön ...
    Jetzt hörte er, wie sie etwas auf dem Boden abstellte. Sie küsste ihn auf die Wange. »Ich habe ein paar Sachen besorgt, Hochenergiedrähte, eine

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