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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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es vertraglich mit dem Haus Rabban vereinbart. Sie haben immer pünktlich gezahlt. Sie kennen die Bedingungen. Und jetzt wollen sie sich wegen ein bisschen ...« – der Baron schnaufte – » Schnee vor ihren Abgaben drücken? Wie kann Abulurd einfach so mir nichts, dir nichts seine Untertanen von ihren steuerlichen Verpflichtungen befreien? Wo bleibt sein Verantwortungsgefühl als planetarischer Gouverneur?«
    »Wir können jederzeit verfügen, dass die anderen Städte mehr zu zahlen haben«, schlug Piter de Vries vor. Er zuckte nervös, als ihm zusätzliche Möglichkeiten durch den Kopf gingen. Er stand von seinem Sessel auf und ging durch den Raum auf den Baron zu. Sein loses Gewand rauschte, als er mit der Anmut und Lautlosigkeit eines rachsüchtigen Geistes dahinglitt.
    »Ich bin überhaupt nicht damit einverstanden, einen derartigen Präzedenzfall zu schaffen«, sagte der Baron. »Mir ist es lieber, wenn unsere Finanzen ordentlich geregelt sind – und bislang hat es nie Probleme mit Lankiveil gegeben.« Er begab sich zu einem kleinen Tisch und goss sich ein Glas Kirana-Brandy ein. Er nippte daran und hoffte, dass das rauchig schmeckende Getränk die Schmerzen aus seinen Gelenken vertrieb. Seit er mit dem Schwebemechanismus ausgestattet war, hatte der Baron sogar noch mehr zugenommen, weil er sich kaum noch bewegte. Sein Körper fühlte sich wie ein belastender Klotz an, der an seinen Knochen hing.
    Die Haut des Barons verströmte den Duft von Eukalyptus- und Nelkenöl, die seinem täglichen Bad beigemischt wurden. Die Massagejungen hatten ihm Salben tief in die Haut eingerieben, doch sein dahinsiechender Körper verspürte kaum Linderung.
    »Wenn wir mit einer Stadt Nachsicht üben, wird das zu einer Epidemie inszenierter Katastrophen führen.« Er verzog die vollen Lippen zu einem Schmollmund, und seine pechschwarzen Augen suchten nach Rabban.
    »Ich verstehe gut, warum du unzufrieden bist, Onkel. Mein Vater ist ein Idiot.«
    De Vries hob einen langen, knochigen Finger. »Ich möchte auf etwas anderes hinweisen, mein Baron. Lankiveil wirft durch den Walpelzhandel hohe Gewinne ab. Praktisch unsere gesamten Einnahmen kommen aus diesem Gewerbezweig. Die Erlöse des Kunsthandwerks in den Klöstern sind nicht zu verachten, ja ... aber insgesamt ist es nur ein unbedeutender Anteil. Generell ist es natürlich wichtig, dass alle bezahlen, aber wir brauchen dieses Geld nicht.« Der Mentat machte eine Pause.
    »Worauf willst du hinaus?«
    Er hob die buschigen Augenbrauen. »Ich will damit sagen, Baron, dass wir es uns in diesem speziellen Fall leisten können – wie soll ich sagen? –, ein Exempel zu statuieren.«
    Rabban lachte laut und schallend, ganz ähnlich wie sein Onkel. Sein Exil auf Lankiveil war für ihn immer noch ein wunder Punkt.
    »Das Haus Harkonnen herrscht über das Lehen von Rabban-Lankiveil«, sagte der Baron. »Angesichts der Schwankungen auf dem Gewürzmarkt müssen wir jedes gewinnbringende Unternehmen unter Kontrolle halten. Vielleicht haben wir die Aktivitäten meines Halbbruders etwas zu nachlässig beobachtet. Vielleicht glaubt er jetzt, dass er nach Belieben Milde walten lassen kann, ohne dass wir eingreifen. Solche Ideen dürfen wir nicht tolerieren.«
    »Was willst du tun, Onkel?« Rabban beugte sich vor und kniff die dicken Augenlider zusammen.
    »Die Frage ist, was du tun wirst. Ich brauche jemanden, der mit Lankiveil vertraut ist und weiß, wie man Machtansprüche durchsetzt.«
    Rabban schluckte nervös, weil er ahnte, was kommen würde.
    »Du wirst nach Lankiveil zurückkehren«, befahl der Baron. »Aber diesmal nicht in Ungnade. Diesmal hast du dort eine Aufgabe zu erledigen.«

48
     
    Die Bene Gesserit erzählen keine bequemen Lügen. Die Wahrheit ist uns nützlicher.
    Bene-Gesserit-Codex
     
     
    An einem bewölkten Morgen saß Herzog Leto allein im Hof von Burg Caladan und starrte auf das unberührte Frühstück aus Eiern und geräuchertem Fisch. Ein Magnetbrett mit metallimprägnierten Papierdokumenten lag neben seiner rechten Hand. Kailea schien sich immer seltener um alltägliche Geschäftsangelegenheiten zu kümmern. Es gab so viele Dinge zu tun, von denen nur wenige interessant waren.
    Auf dem Tisch standen noch die Überreste von Thufir Hawats Mahlzeit. Der Mentat hatte eilig gefrühstückt und war bald aufgebrochen, weil er sich um die Sicherheitsvorkehrungen des anstehenden Tages kümmern musste. Letos Gedanken kehrten immer wieder zum Heighliner zurück, der sich seit

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