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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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lassen, damit es ihn stets daran erinnerte, wie leicht jede Schönheit durch eine kurze Unachtsamkeit zerstört werden konnte ...
     
    * * *
     
    In seiner schwarzen Uniform mit grünem Umhang und herzoglichen Insignien erhob sich Leto vom Schreibtisch aus Elacca-Holz. Er verbeugte sich, als fünf schwarz gewandete Schwestern eintraten, angeführt von einer grauhaarigen Frau mit ernstem Gesicht, eingefallenen Wangen und hellen Augen. Sein Blick wanderte nur kurz zu einer bronzehaarigen jungen Schönheit an ihrer Seite.
    »Ich bin die Ehrwürdige Mutter Gaius Helen Mohiam«, sagte die ältere Frau, deren Gesicht keine Spur von Feindseligkeit zeigte, sich aber auch nicht zu einem Lächeln entspannte. »Vielen Dank, dass Sie uns erlaubt haben, mit Ihnen zu sprechen, Herzog Leto Atreides.«
    »Normalerweise empfange ich keine Besucher, die sich so kurzfristig ankündigen«, sagte er mit einem kühlen Nicken. Hawat hatte ihm geraten, die Frauen nach Möglichkeit auf Distanz zu halten. »Doch da die Schwesternschaft nicht sehr häufig meine Geduld beansprucht, kann ich eine Ausnahme machen.« Leto gab seinem Kriegermentaten einen Wink, und ein Hausdiener schloss die Tür zu Letos privatem Arbeitszimmer. »Ehrwürdige Mutter, darf ich Ihnen Thufir Hawat vorstellen, meinen Sicherheitsbeauftragten ...«
    »Ah, der berühmte Meister der Assassinen«, sagte sie und sah ihn an.
    »Das ist kein offizieller Titel.« Hawat, misstrauisch und wachsam wie immer, verbeugte sich leicht. Die Atmosphäre war extrem angespannt, und Leto wusste nicht, was er dagegen tun konnte.
    Als die Frauen in den weich gepolsterten Sesseln Platz nahmen, wurde Letos Blick wieder vom Mädchen mit dem bronzefarbenen Haar angezogen, das stehen blieb. Die junge Frau war vielleicht siebzehn Jahre alt und hatte ein ovales Gesicht mit intelligenten grünen Augen, eine leichte Stupsnase und volle Lippen. Ihre Haltung war elegant und würdevoll. Hatte er sie schon einmal gesehen? Er war sich nicht sicher.
    Mohiam sah sich zu dem Mädchen um und bedachte sie mit einem strengen Blick, als gäbe es zwischen ihnen eine Unstimmigkeit. »Das ist Schwester Jessica, eine sehr talentierte Schülerin, die auf vielen Gebieten ausgebildet wurde. Wir möchten sie für Ihren Haushalt empfehlen.«
    »Sie empfehlen? «, fragte Hawat mit scharfem Unterton. »Als Dienerin oder als Ihre Spionin?«
    Das Mädchen warf ihm einen entrüsteten Blick zu, hatte sich aber sofort wieder in der Gewalt.
    »Als Gemahlin oder auch nur als Beraterin. Das muss der Herzog entscheiden.« Mohiam ging überhaupt nicht auf Hawats Unterstellungen ein. »Die Schwestern haben in vielen Häusern ihren Wert als Ratgeberinnen bewiesen, einschließlich des Hauses Corrino.« Ihr Blick war auf Leto konzentriert, obwohl es keinen Zweifel gab, dass sie jede Bewegung Hawats verfolgte. »Eine Schwester mag aus Beobachtungen ihre Schlussfolgerungen ziehen ... aber das macht sie noch nicht zu einer Spionin. Viele Aristokraten halten unsere Frauen für gute Gefährtinnen, hübsch, bewandert in den Künsten der ...«
    Leto unterbrach sie. »Ich habe bereits eine Konkubine, die die Mutter meines Sohnes ist.« Er sah sich zu Hawat um, der damit beschäftigt war, alle neuen Daten zu analysieren.
    Mohiam antwortete mit einem wissenden Lächeln. »Ein bedeutender Mann wie Sie kann mehr als nur eine Frau haben, Herzog Atreides. Sie haben sich noch keine Ehegattin erwählt.«
    »Im Gegensatz zum Imperator unterhalte ich keinen Harem.«
    Die anderen Schwestern schienen ungeduldig zu werden, und die Ehrwürdige Mutter stieß einen langen Seufzer aus. »Die ursprünglich Bedeutung des Wortes ›Harem‹, Herzog Atreides, schloss sämtliche Frauen ein, für die ein Mann verantwortlich war, neben Ehefrauen und Konkubinen auch seine Mutter und seine Schwestern. Ein sexuelles Verhältnis war nicht impliziert.«
    »Wortspiele«, brummte Leto.
    »Möchten Sie mit Worten spielen, Herzog Leto, oder ein gutes Geschäft abschließen?« Die Ehrwürdige Mutter blickte zu Hawat, als müsste sie überlegen, wie viel sie vor dem Mentaten sagen durfte. »Wir sind auf eine Angelegenheit aufmerksam geworden, die direkt das Haus Atreides betrifft. Es geht um eine gewisse Intrige, die vor Jahren gegen Sie in die Wege geleitet wurde.«
    Hawat reagierte mit einem kaum merklichen Zucken, während Leto sich interessiert vorbeugte. »Was für eine Intrige, Ehrwürdige Mutter?«
    »Bevor wir Ihnen diese brisante Information offenbaren, müssen wir zu

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