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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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das große Blockhaus geschlossen, das nun wie ein Grabmal an ihr einstmals idyllisches Leben erinnerte. Er und seine Frau gaben das altehrwürdige Gebäude in der Hoffnung auf, dass die guten Zeiten irgendwann zurückkehrten. Vorerst lebten sie in ihrer kleinen Datscha auf einer abgelegenen Landzunge, die sich in das blutbesudelte Wasser des Fjords erstreckte.
    Emmi, die stets rüstig und gesund gewirkt hatte, die stets ein kluges Lächeln in den Augen gehabt hatte, schien auf einmal alt und müde geworden zu sein, als hätte das Wissen um die Boshaftigkeit ihres Sohnes ihr die letzte Kraft geraubt. Sie hatte stets mit beiden Beinen auf der Erde gestanden, doch nun war ihr Stand schwer erschüttert worden.
    Glossu Rabban war einundvierzig Jahre alt und ein erwachsener Mann, der selbst für seine schrecklichen Taten verantwortlich war. Dennoch machten sich Abulurd und Emmi Vorwürfe, dass sie etwas falsch gemacht hatten, dass sie ihm nicht vermittelt hatten, welchen Wert die Ehre und die Liebe zum Volk hatten ...
    Rabban hatte persönlich den Angriff angeführt, der Bifrost Eyrie ausgelöscht hatte. Abulurd hatte zusehen müssen, wie der Mann nichts unternommen hatte, als die Wachen seinen eigenen Großvater in den Abgrund gestoßen hatten. Durch das Abschlachten der Wale im Tula-Fjord hatte er im Handstreich die wirtschaftliche Grundlage der gesamten Küste zerstört. Von einem Vertreter der MAFEA hatten sie erfahren, wie sehr Rabban es genoss, unschuldige Opfer in den grausamen Sklavengruben auf Giedi Primus zu foltern und zu töten.
    Wie kann dieser Mann mein Nachkomme sein?
    Während sie in ihrer einsamen Datscha wohnten, versuchten Emmi und Abulurd, einen weiteren Sohn zu zeugen. Es war eine schwere Entscheidung gewesen, aber sie waren schließlich zur Erkenntnis gelangt, dass Glossu Rabban nicht mehr ihr Kind war. Er hatte ihre Liebe auf immer verwirkt. Es war in erster Linie Emmis Wunsch gewesen, den Abulurd ihr nicht abschlagen konnte.
    Auch wenn es unmöglich war, den von Rabban angerichteten Schaden ungeschehen zu machen, konnten sie vielleicht einen weiteren Sohn haben, um ihn richtig zu erziehen. Emmi war zwar gesund und kräftig, hatte ihre besten Jahre aber schon hinter sich, und die Harkonnens waren nie sehr fruchtbar gewesen.
    Victoria – die erste Frau von Dmitri Harkonnen – hatte ihm nur einen einzigen Sohn geschenkt, Wladimir. Nach einer erbitterten Scheidung hatte Dmitri die junge und schöne Daphne geheiratet, doch ihr erstes Kind Marotin war schwer behindert gewesen, eine peinliche Schande für die Familie, und mit achtundzwanzig Jahren gestorben. Daphnes zweiter Sohn Abulurd war ein kluger Junge und der erklärte Liebling seines Vaters. Sie hatten zusammen gelacht, gelesen und gespielt. Dmitri hatte Abulurd in der Staatskunst unterrichtet und ihm aus den historischen Abhandlungen des Kronprinzen Raphael Corrino vorgelesen.
    Dmitri hatte nicht viel Zeit mit seinem ältesten Kind verbracht, dafür hatte Wladimir viel von seiner verbitterten Mutter Victoria gelernt. Obwohl sie denselben Vater hatten, hätten Wladimir und Abulurd kaum unterschiedlicher ausfallen können. Leider war Rabban mehr nach dem Baron als nach seinen eigenen Eltern geraten ...
    Nach Monaten der selbst auferlegten Abgeschiedenheit fuhren Abulurd und Emmi mit ihrem Boot an der zerfurchten Küste entlang zum nächsten Dorf, wo sie frischen Fisch, Gemüse und andere Vorräte einkaufen wollten, die in der Datscha fehlten. Sie trugen selbst gestrickte Schals und dick gepolsterte Jacken ohne schmückende Abzeichen ihres Rangs.
    Als Abulurd und seine Frau über den Markt liefen, hoffte er, dass sie wie gewöhnliche Bürger behandelt wurden und inkognito blieben. Aber die Menschen von Lankiveil kannten ihr Oberhaupt viel zu gut. Sie hießen ihn mit schmerzhaft freundlichen Grüßen willkommen.
    Als er bemerkte, wie verständnisvoll ihn die Dorfbewohner ansahen, erkannte Abulurd, dass es falsch gewesen war, sich zu isolieren. Die Bewohner dieses Planeten brauchten ihn genauso sehr, wie er die Gesellschaft seiner Bürger brauchte. Was sich in Bifrost Eyrie zugetragen hatte, war eine der größten Tragödien in der Geschichte von Lankiveil, aber Abulurd Harkonnen durfte deswegen nicht jede Hoffnung aufgeben. In den Herzen dieser Menschen brannte immer noch eine helle Flamme. Ihre Begrüßung füllte einen großen Teil der Leere in ihm wieder auf ...
    In den folgenden Monaten sprach Emmi mit den Frauen der Dörfer, sodass sie vom

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