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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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sofortige Verhängung des Kriegsrechts und hartes Durchgreifen an. Die Rationen sollten auf die Hälfte gekürzt und das Arbeitspensum erhöht werden. Solche Maßnahmen hatten die Tleilaxu schon viele Male ergriffen.
    C'tair folgte Miral und den vielen anderen, die vom Heighliner-Gerüst zum sicheren Höhlenboden hinunterkletterten. Je mehr Druck die Eroberer ausübten, desto größer würde der Zorn der Ixianer werden, bis er sich schließlich in einer Explosion entlud.
    Cando Garon, der Anführer der imperialen Truppen auf Ix, rief Befehle in Kriegssprache durch einen Stimmprojektor. Die Sarkaudar schossen in die Luft, um die Arbeiter einzuschüchtern. C'tair folgte seiner Kolonne, die sich gehorsam in einen abgesperrten Bereich treiben ließ. Man würde wahllos einige von ihnen festhalten und befragen – aber niemand konnte ihm oder Miral das Geringste nachweisen. Selbst wenn sie beide hingerichtet wurden, hätte es sich gelohnt, weil sie Großes bewirkt hatten.
    C'tair und Miral, die weit voneinander entfernt in der Menge standen, machten alles mit, was von ihnen verlangt wurde, was die wütenden Sardaukar-Wachen ihnen befahlen. Als C'tair hörte, wie die Arbeiter miteinander flüsterten und die Worte des Prinzen Rhombur Vernius wiederholten, erreichte seine Freude und Hoffnung ungeahnte Höhen.
    Eines Tages ... in nicht allzu ferner Zukunft ... würde Ix wieder den Ixianern gehören.

57
     
    Feinde stärken dich, Verbündete schwächen dich.
    Imperator Elrood IX.,
    Erkenntnisse auf dem Totenbett
     
     
    Nachdem er sich von den Schlägen der Inkvinepeitsche erholt hatte, arbeitete Gurney Halleck zwei Monate lang im Zustand ängstlicher Lähmung, der schlimmer war als alles, was er in den Sklavengruben erlebt hatte. Eine hässliche Narbe zeichnete seinen Kiefer, ein blutroter Striemen, der ständig pulsierend schmerzte. Obwohl die eigentliche Wunde verheilt war, brannten die Rückstände des Gifts nach wie vor in seinen Nervenzellen. Es war, als hätte sich ein erstarrter Blitz unter der Haut seines Unterkiefers und seiner Wange eingenistet.
    Aber es waren nur Schmerzen. Das konnte Gurney aushalten. Körperliche Verletzungen bedeuteten ihm nicht mehr viel; sie waren zu einem dauerhaften Bestandteil seiner Existenz geworden.
    Viel größere Angst bereitete ihm die Tatsache, dass er nur geringfügig bestraft worden war, nachdem er Glossu Rabban angegriffen hatte. Der stämmige Harkonnen hatte ihn ausgepeitscht, und die Wachen hatten ihn anschließend kräftig verprügelt, sodass er drei Tage im Lazarett verbringen musste. Er hatte schon viel schlimmere Vergeltungsmaßnahmen wegen weitaus banalerer Vergehen erlebt. Was hatten sie wirklich mit ihm vor?
    Er erinnerte sich an das stumpfe Schimmern der kalkulierten Grausamkeit in Rabbans Augen. »Finden Sie heraus, woher er stammt. Und stellen fest, ob noch irgendjemand aus seiner Familie lebt.« Gurney befürchtete das Schlimmste.
    Zusammen mit den anderen Sklaven erfüllte er mechanisch seine tägliche Arbeit, während die wachsende Besorgnis in seiner Magengrube ihn immer schwerer zu Boden drückte. Er schuftete abwechselnd an den Hängen von Mount Ebony und in den Obsidian-Fabriken. Frachtschiffe landeten in der Nähe der Garnison und der Sklavenbergwerke und schafften die Container voller glühendem, scharfkantigem Vulkanglas fort, damit es vom Haus Hagal weiterverkauft werden konnte.
    Eines Tages holten ihn zwei Wachen formlos aus den Laugenbecken. Gurney war halbnackt und tropfnass von der öligen Emulsion, die auf die uniformierten Wachen spritzte, als er auf den offenen Platz hinausstolperte, wo Glossu Rabban die Häftlinge inspiziert hatte.
    Jetzt sah er dort ein niedriges Podium und davor einen einzelnen Stuhl. Keine Ketten, keine Shigadraht-Fesseln ... nur ein Stuhl. Der Anblick bereitete ihm tiefstes Entsetzen. Er hatte keine Ahnung, was ihn erwartete.
    Die Wachen stießen ihn auf den Stuhl und traten dann zurück. Ein Arzt aus dem Gefangenenlazarett hielt sich in der Nähe bereit, und ein Trupp Harkonnen-Soldaten marschierte auf den Platz. Die anderen Sklaven setzten ihre Arbeit in den Gruben und Becken fort. Gurney wusste also, dass das bevorstehende Ereignis privater Natur war ... ein Spektakel, das nur ihm zu Ehren veranstaltet wurde.
    Das machte es noch viel schlimmer.
    Je deutlicher Gurney seine Unruhe zeigte, desto mehr Spaß machte es den Wachen, ihm Antworten zu verweigern. Also verstummte er, während die zähe Flüssigkeit zu einem knisternden

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