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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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konnte nichts sagen. Und Gurney war ebenfalls nicht in der Lage, sie anzusprechen oder auch nur einen Finger zu heben.
    »Deine Schwester kennt ihren Platz«, sagte Rabban. »Sie hat uns sogar recht gute Dienste geleistet. Ich habe die Unterlagen durchgesehen, um eine genaue Zahl zu ermitteln. Dieses Mädchen hat 4620 Mitgliedern unserer Truppe Freude bereitet.« Rabban klopfte Bheth auf die Schulter. Als sie mit den Zähnen nach seinen Fingern schnappen wollte, packte er den Stoff ihres Kleides und riss es herunter.
    Die Wachen zwangen sie, nackt auf das Podium zu treten – und Gurney konnte sich immer noch nicht rühren. Er wollte die Augen schließen, aber die Lähmung verhinderte es. Obwohl er verstand, wozu sie man sie in den vergangenen sechs Jahren gezwungen hatte, war der erneute Anblick ihrer Nacktheit schrecklich. Ihr Körper war völlig zerschunden, ihre Haut ein Flickenteppich aus dunklen Flecken und hellen Narben.
    »Nicht viele Frauen in unseren Freudenhäusern halten so lange durch wie sie«, sagte Rabban. »Sie hat einen starken Überlebenswillen, aber jetzt geht ihre Zeit zu Ende. Wenn sie sprechen könnte, würde sie uns versichern, wie glücklich sie ist, dem Haus Harkonnen diesen letzten Dienst erweisen zu können – nämlich dir eine Lektion zu erteilen.«
    Gurney strengte sich mit aller Kraft an und zwang seine Muskeln, endlich zu reagieren. Sein Herz pochte rasend, und Hitze strömte durch seinen Körper. Aber er war immer noch nicht zur winzigsten Bewegung imstande.
    Der Fabrikverwalter kam als Erster. Er öffnete sein Gewand, und Gurney musste mit ansehen, wie der widerliche Mann Bheth auf der Bühne vergewaltigte. Dann waren fünf der Wachmänner an der Reihe, die auf Rabbans Befehl agierten. Der breitschultrige Unhold beobachtete gleichzeitig das Spektakel auf der Bühne und die Reaktionen des Gefangenen. Gurneys hilfloser Zorn wuchs ins Unermessliche, dann wünschte er sich innig, er könnte seinen Geist ausschalten, einfach in einen tiefen Schlaf fallen. Aber er hatte keine solche Fluchtmöglichkeit.
    Rabban selbst kam als Letzter und kostete die Situation bis zum Äußersten aus. Er war rücksichtslos und brutal, obwohl Bheth inzwischen vor Schmerzen fast bewusstlos war. Als er fertig war, legte Rabban die Hände um Bheths Hals mit der weißen Narbe. Sie wehrte sich nur noch schwach. Rabban drehte ihren Kopf herum und zwang sie, ihren Bruder anzusehen, während seine Finger ihre Kehle umklammerten. Er stieß noch einmal in sie, dann spannten sich seine Armmuskeln an. Er drückte immer fester zu, bis Bheths Augen hervorquollen.
    Gurney musste hilflos zusehen, wie sie starb ...
    In doppelter Hinsicht befriedigt stand Rabban auf, trat zurück und knöpfte seine Uniform zu. Er blickte lächelnd auf die beiden Opfer. »Lassen Sie ihre Leiche hier liegen«, sagte er. »Wie lange hält die Lähmung ihres Bruders an?«
    Der Arzt eilte dienstbeflissen herbei, als wäre nichts weiter vorgefallen. »Bei dieser kleinen Dosis noch ein oder zwei Stunden. Eine größere Menge Kirar hätte ihn in Tiefschlaftrance versetzt, aber das wollten Sie ja nicht.«
    Rabban schüttelte den Kopf. »Er soll hierbleiben und sie anstarren, bis er sich wieder bewegen kann. Ich will, dass er endlich seine Fehler einsieht.«
    Lachend ging Rabban davon, gefolgt von seinen Wachen. Gurney blieb allein auf dem Stuhl zurück. Er trug keine Ketten oder Fesseln, konnte sich aber trotzdem nicht rühren. Er musste unentwegt auf Bheths reglose Gestalt auf dem Podium starren. Blut tropfte aus ihrem Mund.
    Doch selbst die Lähmung durch die Droge konnte nicht verhindern, dass Gurney Tränen über das Gesicht liefen.

58
     
    Das Geheimnis des Lebens ist kein Problem, das gelöst werden muss, sondern eine Realität, die erfahren werden muss.
    Meditationen aus Bifrost Eyrie,
    Texte des Buddhislam
     
     
    Anderthalb Jahre lang war Abulurd Harkonnen ein gebrochener Mann. Er verbarg sein Gesicht aus Scham vor den schrecklichen Dingen, die sein Sohn getan hatte. Er nahm die Schuld auf sich, aber er konnte die gequälten Blicke der guten Menschen von Lankiveil nicht mehr ertragen.
    Wie er befürchtet hatte, gingen die Erträge nach Rabbans Gemetzel an den Bjondax-Walen im Tula-Fjord zurück. Dörfer wurden aufgegeben, als die Fischer und Walpelzjäger fortzogen. Die Holzhäuser der Ansiedlungen standen leer und verfielen. Eine ganze Kette von Geisterstädten zog sich die felsige Küste entlang.
    Abulurd hatte seine Diener entlassen und

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