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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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mehr zur Verfügung. Infolgedessen wurde die Gefahr für ihn von Tag zu Tag größer.
    Garon und seine Sardaukar suchten nach ihm und anderen Rebellen. Sie kamen immer näher und schränkten seine Möglichkeiten ständig weiter ein.
    C'tair befestigte die Empfänger an seiner Kopfhaut, die er mit Gel eingerieben hatte, um den Kontakt zu verbessern. Dann versuchte er, eine geistige Verbindung zu D'murr herzustellen, indem er sich an die Gedankenmuster erinnerte, in denen sie sich so ähnlich gewesen waren. Obwohl sie einen gemeinsamen Ursprung hatten, hatte sich D'murr extrem verändert, und zwar in einem solchen Ausmaß, dass die Zwillinge nun quasi unterschiedlichen Spezies angehörten.
    Sein Bewusstsein nahm ein leichtes Kribbeln wahr, dann ein träges, überraschtes Wiedererkennen.
    »D'murr, du musst mir zuhören. Merk dir ganz genau, was ich dir sage.«
    Er spürte eine Aufnahmebereitschaft, dann sah er in seinem Geist das Gesicht seines Bruders – mit dunklen Haaren, großen Augen, einer Stupsnase und freundlichem Lächeln. Genauso wie C'tair sich aus ihrer Zeit im Großen Palais an ihn erinnerte, als sie gemeinsam an diplomatischen Empfängen teilgenommen und mit Kailea Vernius geflirtet hatten.
    Doch hinter dem vertrauten Bild erkannte C'tair eine seltsame, missgebildete Gestalt, einen plumpen, erschreckenden Schatten mit grotesk vergrößertem Schädel und zurückgebildeten Gliedmaßen, der in einem Tank voll konzentriertem Melangegas schwebte.
    C'tair drängte das Bild zurück und konzentrierte sich wieder auf das menschliche Antlitz seines Bruders, ob es nun der Wirklichkeit entsprach oder nicht.
    »D'murr, dies ist vielleicht unser letzter Kontakt.« Er wollte seinen Bruder nach Neuigkeiten aus dem Imperium fragen. Wie es ihrem Vater, dem Botschafter Pilru, im Exil auf Kaitain erging. Falls er noch lebte, würde er bestimmt versuchen, Unterstützung zu gewinnen, doch nach so vielen Jahren wäre es gewiss kaum mehr als ein hoffnungsloses Unterfangen.
    Doch C'tair hatte keine Zeit für Plaudereien. Er musste deutlich machen, in welcher schwierigen und verzweifelten Lage sich das ixianische Volk befand. Alle anderen Kommunikationskanäle waren unterbrochen worden; nur über D'murr und seine Verbindungen zur Gilde gab es einen Ausgang, einen dünnen Faden quer durch den Kosmos.
    Irgendjemand muss begreifen, wie schlimm es um uns steht!
    Hektisch erstattete C'tair ausführlich Bericht, schilderte alles, was die Tleilaxu getan hatten, welche Schrecken auf das Konto der Sardaukar-Wachen gingen und was die gefangenen Ixianer erdulden mussten.
    »Du musst mir helfen, D'murr. Suche jemanden, der unsere Sache im Imperium vertritt.« Rhombur Vernius war bereits mit der Situation vertraut, und obwohl der Prinz mit heimlicher Unterstützung der Atreides getan hatte, was er konnte, war es einfach nicht genug gewesen. »Suche Dominic Vernius – er könnte unsere letzte Chance sein. Wenn du dich an mich erinnerst, wenn du dich an deine menschliche Familie und deine Freunde erinnerst ... an dein Volk ... dann hilf uns bitte! Du bist die einzige Hoffnung, die wir noch haben.«
    Während sein Geist in den Fernen des Faltraums bei seinem Bruder weilte, nahm er nur vage das Bild wahr, wie Rauch vom Rogo-Sender aufstieg. Die Stäbe aus Silikatkristall vibrierten gefährlich. »Bitte, D'murr!«
    Sekunden später zersplitterten die Stäbe. Funken sprühten aus dem Sender, und C'tair riss sich die Empfänger von den Schläfen.
    Er hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht vor Schmerzen aufzuschreien. Tränen traten ihm in die Augen, als würden sie durch den Druck in seinem Schädel nach draußen getrieben. Dann bemerkte er, dass ihm Blut aus der Nase und den Ohren lief, wo feine Äderchen geplatzt waren. Er schluchzte und biss die Zähne fest zusammen, doch es dauerte eine ganze Weile, bis die Schmerzen nachließen.
    Nach Stunden benommener Qual blickte er schließlich auf die verkohlten Kristalle in seinem Sender und wischte sich das Blut aus dem Gesicht. Er setzte sich auf und wartete, dass die letzten Schmerzwellen verebbten, bis er trotz seines Zustands und des zerstörten Rogos lächelte.
    Er war überzeugt, dass er diesmal zu seinem Bruder durchgekommen war. Die Zukunft von Ix hing davon ab, was D'murr mit diesen Informationen anfangen konnte.

65
     
    Unter der Oberfläche einer Welt – in den Felsen, im Humus und den Sedimentschichten – findet man das Gedächtnis des Planeten, das vollständige Geschichtsbuch seiner

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