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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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wegen seines Versagens an.
    Ich muss den Raum falten!
    Für D'murr war es die ultimative Sinneserfahrung, die Verschmelzung seines Geistes und seines Körpers mit den übergeordneten Dimensionen, die ihm zugänglich waren. Er hatte sich mit Leib und Seele der Gilde verschrieben, ähnlich wie primitive Priester oder Nonnen sich einst verpflichtet hatten, ihrem Gott zu dienen und sich sexueller Beziehungen zu enthalten.
    Schließlich verließ er die winzige Kapsel menschlicher Erinnerungen und erweiterte sein Bewusstsein, bis es die Sterne und den Raum darüber hinaus erfasste. Als D'murr den Heighliner durch den Faltraum navigierte, wurde die Galaxis zu seiner Frau ... und zu seiner intimen Geliebten.

64
     
    Der permanente Kriegszustand lässt typische soziale Verhältnisse entstehen, die sich in allen Zeitaltern ähneln. Dazu gehört die ständige Wachsamkeit, um Angriffe abwehren zu können. Aber auch die Herrschaft des Autokraten.
    Cammar Pilru, Ixianischer Botschafter im Exil,
    Über den Sturz ungerechter Regime
     
     
    Für C'tair waren die Freuden des Zusammenlebens mit Miral Alechem nur von kurzer Dauer. Nach der Holoprojektion von Rhomburs Ansprache hatten sie sich aus Sicherheitsgründen getrennt und in unterschiedliche Schlupflöcher zurückgezogen. Sie hofften, auf diese Weise die Wahrscheinlichkeit vergrößern zu können, dass wenigstens einer von ihnen überlebte, um ihre wichtige Arbeit fortzusetzen. Sie hatten lediglich vereinbart, sich regelmäßig in der Caféteria, in der Miral arbeitete, zu treffen, damit sie flüchtige Blicke und gedämpfte Worte austauschen konnten.
    Doch als er wieder einmal zum verabredeten Zeitpunkt eintraf, stand eine andere Frau mit stumpfem Blick auf Mirals Posten an der Essensausgabe. Er nahm seinen Teller mit zerkleinertem Gemüse entgegen und setzte sich an ihren gewohnten Tisch.
    C'tair behielt die Schlange im Auge, aber Miral war nirgendwo zu sehen. Er aß in stummer Besorgnis und blickte sich immer wieder unauffällig um. Als er schließlich seinen leeren Teller zurückbrachte, wandte er sich an eine der Küchenhilfen, die das Geschirr für die nächste Ausgabe reinigten. »Wo ist die Frau, die noch vor drei Tagen hier gearbeitet hat?«
    »Nicht mehr da«, lautete die schroffe Antwort. Die ältere Frau mit dem kantigen Gesicht runzelte die Stirn. »Was geht Sie das an?«
    »Nichts für ungut.« Er verbeugte sich und trat einen Schritt zurück. Ein Tleilaxu-Wachmann sah herüber und kniff die ohnehin kleinen Augen noch weiter zusammen. C'tair zwang sich zu langsamen Bewegungen und einer unauffälligen Haltung, um keine weitere Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    Irgendetwas war mit Miral geschehen, aber er wagte es nicht, die Sache weiter zu verfolgen. Es gab niemanden, den er fragen konnte.
    Als der Wachmann herüberkam und mit der Küchenhilfe sprach, beschleunigte C'tair seine Schritte, damit er rechtzeitig in der Menge verschwand. Er huschte in einen Seitengang, tauchte in die Suboiden-Tunnel ab und machte sich unsichtbar. Er konnte buchstäblich spüren, wie sich ein Unheil zusammenbraute.
    Etwas Schlimmes war geschehen. Man hatte Miral geschnappt, und nun war C'tair wieder auf sich allein gestellt. Ohne organisierten Widerstand, ohne jemanden, der ihn deckte und ihn bei seiner Rebellion unterstützte. Welche Chancen hatte er noch, wenn er von allem abgeschnitten war? Hatte er sich all die Jahre nur etwas vorgemacht?
    Er hatte schon früher allein gearbeitet und seine Gefühle verdrängt, doch nun war sein Herz voller Sehnsucht nach ihr. Manchmal wünschte er sich, er hätte sich nie auf Miral eingelassen, weil er sich jetzt ständig Sorgen um sie machte. Doch wenn er in stillen Stunden allein im Bett lag, war er dankbar für die Augenblicke der Liebe, die sie miteinander gehabt hatten.
    Er würde sie nie mehr lebend wiedersehen.
     
    * * *
     
    Wie wütende Wespen, die ihr Nest verteidigten, griffen die Tleilaxu nun noch härter durch als jemals zuvor. Sie exekutierten Tausende von Arbeitern auf bloßen Verdacht hin, um ihre Schreckensherrschaft zu bestätigen. Bald wurde klar, dass es den Eroberern völlig gleichgültig war, ob sie die gesamte Bevölkerung der Ixianer ausrotteten. Wenn sie reinen Tisch machten, konnten sie ihre Gholas, Gestaltwandler oder sonstwen auf dem Planeten ansiedeln.
    Bald war der Geist der ixianischen Rebellion wieder am Boden zerstört. C'tair hatte seit sechs Monaten nichts mehr unternommen. Einmal war es äußerst knapp geworden,

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