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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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als er einer Sardaukar-Truppe nur dadurch entkommen war, dass er überraschend eine Nadelpistole in der Hand hielt. Seitdem hatte er in ständiger Furcht vor einer Verhaftung gelebt, falls die Tleilaxu ihn durch Fingerabdrücke oder Genmuster identifizieren konnten.
    Es gab kein Anzeichen der Besserung.
    Nachdem er Prinz Rhomburs Botschaft eingeschmuggelt und projiziert hatte, wurde die Kommunikation mit der Außenwelt noch drastischer als zuvor blockiert. Kein Besucher wurde mehr hereingelassen. Alle unabhängigen Schiffscaptains und Transportarbeiter wurden abgewiesen. Es war ihm nicht mehr möglich, auch nur die winzigste Nachricht zu Rhombur nach Caladan zu schicken. Ix wurde praktisch zu einer Blackbox, die Technik für die Kunden der MAFEA produzierte. Unter der Leitung der Tleilaxu ließ die Qualität der Arbeit nach, und etliche Verträge waren bereits gekündigt worden, was sich negativ auf die finanzielle Lage der Tleilaxu auswirkte. Für C'tair jedoch war es nur ein schwacher Trost.
    Nachdem er wieder isoliert war, fand er keine neuen Verbündeten und konnte nicht mehr die Ausrüstung stehlen, die er benötigte. In seinem neuen Versteck hatte er nur noch wenige Komponenten übrig, mit denen er seinen Rogo-Sender vielleicht noch ein- oder zweimal einsetzen konnte. Er musste einen letzten verzweifelten Hilferuf an seinen in höhere Sphären entrückten Bruder schicken.
    C'tair schwor sich, dass er zumindest dafür sorgen musste, dass irgendjemand erfuhr, was hier geschah. Miral Alechem war sein einziger Hoffnungsschimmer der Freude und der emotionalen Wärme gewesen, und nun war sie aus seinem Leben verschwunden. Was ihr Schicksal betraf, befürchtete er das Schlimmste ...
    Er musste eine Botschaft abschicken, er musste einen Zuhörer finden. Bei all seinem Enthusiasmus hatte Rhombur nicht genug erreicht. Vielleicht konnte D'murr mit seinen Fähigkeiten als Gilde-Navigator den verlorenen Grafen von Ix, Dominic Vernius, ausfindig machen ...
    C'tairs verschmutzte Kleidung roch nach Schweiß und Schmiere. Sein Körper hatte schon zu lange ohne Ruhe oder ausreichende Nahrung auskommen müssen. Hungrig kauerte er sich an der Rückwand eines gepanzerten Lagercontainers zusammen, in dem sich versiegelte Pakete voller reklamierter Chronometer befanden. Die ixianischen Zeitmesser ließen sich auf die Zeit und den Kalender jedes Planeten programmieren. Man hatte sie zur Rekalibrierung eingelagert, worauf sie im Laufe der Jahre Staub angesetzt hatten. Die Tleilaxu hatten keinen Sinn für derartige technische Spielereien.
    Im schwachen Licht eines nahezu erschöpften Handleuchtglobus baute C'tair die sorgsam aufbewahrten Teile seines Rogo-Senders zusammen. Er spürte eisige Furcht durch seine Adern fließen, nicht weil er sich Sorgen machte, er könnte von den Schnüfflern der Tleilaxu aufgestöbert werden, sondern dass der Rogo vielleicht gar nicht funktionierte. Es war ein Jahr her, seit er das Kommunikationsgerät zum letzten Mal benutzt hatte, in das er nun seine letzten unversehrten Silikatkristallstäbe einsetzte.
    Er wischte sich einen Schweißtropfen von der Stirn und schloss die Stäbe an. Den ramponierten Sender hatte er schon viele Male repariert. Mit jeder Benutzung wurde das behelfsmäßig konstruierte System – und sein Gehirn – bis zum Äußersten beansprucht.
    In ihrer Jugend hatte eine enge geistige Verbindung zwischen ihm und seinem Zwillingsbruder bestanden. Die Übereinstimmung führte soweit, dass der eine den Satz des anderen vervollständigt hatte, dass sie sich nur ansehen mussten, um zu wissen, was der andere gerade dachte. Manchmal konnte er seine Sehnsucht nach dieser Empathie kaum noch ertragen.
    Seit D'murr zum Navigator geworden war, hatten sich die Brüder immer weiter voneinander entfernt. C'tair hatte sich nach Kräften bemüht, die zerbrechliche Verbindung aufrechtzuerhalten, und über den Rogo-Sender war es den beiden möglich, eine gemeinsame Grundlage wiederzufinden. Doch im Laufe der Jahre hatte der Rogo immer unzuverlässiger funktioniert, und nun stand die Maschine kurz davor, endgültig zu versagen ... genauso wie C'tair.
    Er setzte den letzten Kristall ein, biss entschlossen die Zähne zusammen und aktivierte die Energiequelle. Er hoffte, dass die gepanzerten Wände des Frachtcontainers jede Streustrahlung verschluckten, die von den Tleilaxu aufgefangen werden konnte. Nachdem er vor zwei Jahren den Sprengstoff gezündet hatte, stand ihm seine gut abgeschirmte Kammer nicht

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