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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Gefangenen beginnt ein grausames Spiel. Der Imperator verfolgt, wer sich hier am besten durchschlägt, wer am längsten überlebt. Im Palast schließen die Mitglieder des imperialen Hofs Wetten auf berühmte Häftlinge ab, ob sie überleben oder nicht.«
    »Das hat mein Vater mir nicht erzählt«, sagte Liet. »Er lebte hier vor vielen Jahren, als er noch jünger war.«
    Dominic lächelte matt, doch seine Augen behielten den düsteren und besorgten Blick bei. »Wer immer dein Vater ist, Junge, er muss nicht alles wissen.« Der abgekämpfte Flüchtling lenkte die Fregatte über die Trümmer des Stadtrandes zu einem eingestürzten Hangar, dessen Dach nur noch aus einem Spinnennetz von verrosteten Trägern bestand. »Als Graf von Ix ziehe ich es vor, unterirdisch zu leben. Zumindest müssen wir uns dort unten keine Sorgen wegen der Aurorastürme machen.«
    »Von diesen Stürmen hat mein Vater mir erzählt.«
    Die Fregatte versank im dunklen Loch des Hangars und tauchte tiefer in die gewaltigen Frachthallen ein. »Das hier war einmal ein imperiales Lagerhaus, das besonders dauerhaft angelegt wurde.« Dominic schaltete die Scheinwerfer des Schiffes an, und gelbe Strahlen stachen durch die Dunkelheit. Eine Staubwolke senkte sich wie grauer Regen herab.
    Die zwei Leichter unterschiedlicher Bauweise schoben sich an der Fregatte vorbei und landeten zuerst. Andere Schmuggler kamen aus der versteckten Basis, um die Schiffe im Empfang zu nehmen. Sie entluden Fracht, Werkzeuge und Vorräte. Die Piloten der kleineren Schiffe eilten zur großen Rampe hinüber und warteten darauf, dass Dominic ausstieg.
    Als Liet dem kahlköpfigen Anführer nach draußen folgte, schnupperte er. Ohne Destillanzug und Nasenfilter kam er sich nackt vor. Die Luft roch trocken und verbrannt, nach Lösungsmitteln und Ozon. Liet sehnte sich nach der warmen Härte natürlichen Gesteins, nach der Gemütlichkeit eines Sietches. Hier waren zu viele Wände künstlich mit Metall oder Plastein verkleidet, hinter denen sich weitere Räume verbargen.
    Über eine Rampe, die rings um den Landebereich herumführte, näherte sich ihnen ein muskulöser Mann. Er kam mit anmutiger Wildheit eine Treppe heruntergeeilt, obwohl sein Körper plump und unbeholfen wirkte. Eine grellrote Inkvine-Narbe verunzierte sein kantiges Gesicht, und sein strähniges blondes Haar hing ihm in einem seltsamen Winkel über das linke Auge. Er machte den Eindruck eines Mannes, der schwere Schäden erlitten hatte und dann schlampig wieder zusammengeflickt worden war.
    »Gurney Halleck!«, schallte Dominics Stimme durch den großen Hangar. »Komm her und schau dir unseren neuen Kameraden an. Er ist auf Arrakis geboren und als Fremen aufgewachsen.«
    Der Mann grinste breit und näherte sich mit verblüffender Schnelligkeit. Er streckte eine große Pranke aus und packte Liets Hand, als wollte er versuchen, sie zu zerquetschen. Er zitierte eine Passage, die Liet aus der Orange-Katholischen Bibel bekannt war: »Begrüße alle, die du dir zum Freund wünschst, und heiße sie mit der Hand und dem Herzen willkommen.«
    Liet erwiderte die Geste und antwortete mit einem traditionellen Fremen-Spruch in der uralten Chakobsa-Sprache.
    »Gurney ist von Giedi Primus zu uns gekommen«, sagte Dominic. »Er hat sich in einem Frachtcontainer versteckt, der für meinen alten Freund Herzog Leto Atreides bestimmt war. Dann wechselte er auf Hagal das Schiff und gelangte über verschiedene Transporter und Raumhäfen zu uns, wo er genau die richtigen Kameraden fand.«
    Gurney zuckte verlegen die Achseln. Nach einem harten Schwertkampftraining war er verschwitzt und seine Kleidung unordentlich. »Zur Hölle, ich habe mich immer tiefer nach unten gegraben und mich ein halbes Jahr lang an immer schlimmeren Orten versteckt, bis ich schließlich auf diesen wilden Haufen stieß ... und zwar ganz unten.«
    Liet kniff misstrauisch die Augen zusammen und ging nicht auf das gutmütige Geplauder ein. »Sie kommen von Giedi Primus? Der Harkonnen-Welt?« Er legte eine Hand an den Gürtel, wo sein Crysmesser in der Scheide steckte. »Ich habe hundert Harkonnen-Hunde getötet.«
    Gurney bemerkte die Bewegung, doch er blickte dem bärtigen jungen Fremen fest in die Augen. »Dann werden wir beide dicke Freunde sein.«
     
    * * *
     
    Als Liet später mit den Schmugglern im Gemeinschaftsraum der unterirdischen Basis zusammensaß, lauschte er den Diskussionen, dem Gelächter, den angeberischen Geschichten und den offensichtlichen

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