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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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schnippte eine Staubflocke von seinem Rüschenhemd. »Nachdem nur noch ein Ausbildungsjahr vor Ihnen liegt, sollte man erwarten, dass Sie in der Lage sind, über tierhaft brutale Attacken und primitives Hauen und Stechen hinauszuwachsen! Hier geben wir uns nicht der Barbarei hin!«
    Die Vormittagssonne drang durch ein hohes, schmales Fenster ein und spiegelte sich glitzernd auf Duncans Knöpfen. In seinem Aufzug kam er sich ziemlich albern vor, aber dann nahm er seinen üblichen Platz in der Formation ein.
    Als sich alle Schüler aufgestellt hatten, inspizierte Schwertmeister Bludd ihre Uniformen unter zahlreichen Seufzern und sonstigen missbilligenden Lauten. Er glättete Falten und tadelte die jungen Männer mit verblüffender Ernsthaftigkeit, weil sie die Manschetten nicht korrekt verschlossen hatten oder wegen anderer kleiner Vergehen.
    »Die Fechtkunst terranischer Musketiere ist die fünfzehnte Kampfdisziplin, in der Sie ausgebildet werden. Doch wenn Sie die Bewegungen kennen, heißt das noch lange nicht, dass Sie auch den Stil beherrschen. Heute werden Sie miteinander Wettstreiten, und zwar mit aller Anmut und Ritterlichkeit, die die Fechtkunst verlangt. Ihre Degen sind nicht stumpf, und Sie werden auch keine schützenden Masken tragen.«
    Er deutete auf die Regale mit den Waffen, die sich zwischen den Spiegelreihen befanden, worauf die Schüler vortraten, um sich zu bewaffnen. Sämtliche Klingen waren identisch – neunzig Zentimeter lang, biegsam und scharf. Die Schüler probierten sie spielerisch aus. Duncan wünschte sich, er könnte das Schwert des alten Herzogs führen, aber diese hervorragend gearbeitete Waffe war für eine andere Art von Kampf gedacht. Auf keinen Fall zum Fechten.
    Bludd schniefte, dann ließ er seinen dünnen Degen durch die Luft pfeifen, um wieder die Aufmerksamkeit der Schüler auf sich zu ziehen. »Beim Kampf müssen Sie all Ihre Fähigkeiten einsetzen – aber ich bestehe darauf, dass Sie keinem Ihrer Gegner auch nur die geringste Verletzung zufügen! Nicht einmal einen Kratzer. Dem erteilte ich eine entschiedene Absage! Auch die Beschädigung der Kleidung ist zu vermeiden. Lernen Sie den perfekten Angriff und die perfekte Verteidigung. Ausfall, parieren, Riposte. Üben Sie die totale Selbstbeherrschung. Sie tragen die Verantwortung für jeden Ihrer Mitschüler.« Sein eisblauer Blick strich über die jungen Männer, und das Muttermal auf seiner Stirn wurde dunkler. »Jeder, der versagt, der eine Verletzung verursacht oder sich verletzen lässt, wird von der nächsten Runde des Wettkampfs disqualifiziert.«
    Duncan atmete tief durch, um sich zu beruhigen und sich auf die Herausforderung zu konzentrieren.
    »Hier geht es um eine Prüfung Ihrer Kunstfertigkeit, Messieurs«, sagte Bludd und schritt mit seinen schwarzen Stiefeln auf dem polierten Hartholz-Fußboden auf und ab. »Um den exquisiten Tanz des persönlichen Kampfes. Das Ziel besteht darin, Ihren Gegner zu touchieren, ohne ihn zu verletzen.«
    Der tadellos saubere Schwertmeister nahm seinen Federhut und setzte ihn sich fest auf den Kopf. Er deutete auf die rechteckigen Kampfplätze, die durch hübsche Einlegearbeiten im Parkettboden markiert waren. »Machen Sie sich bereit für den Kampf!«
     
    * * *
     
    Duncan brauchte nicht lange, um drei vergleichsweise einfache Gegner zu besiegen, doch sein vierter Kontrahent, Iss Opru, ein hervorragender Stilist von Al-Dhanab, machte es ihm nicht leicht. Allerdings war das offensive Geschick des dunkelhäutigen Opru im Gegensatz zu seinen defensiven Fähigkeiten nicht so gut entwickelt, sodass Duncan ihn schließlich um einen einzigen Punkt übertraf.
    Auf einer benachbarten Kampffläche war ein Schüler in die Knie gegangen. Er blutete aus einer Wunde in der Brust. Die Assistenten eilten herbei, luden ihn auf eine Trage und brachten ihn weg. Sein Gegner, ein Terrazi mit schulterlangem Haar, betrachtete mit finsterer Miene seine blutbesudelte Klinge und wartete auf seine Bestrafung. Whitmore Bludd nahm den Degen des Schülers an sich und versohlte ihm damit wütend den Hintern. »Sie beide haben Schande über sich und Ihre Ausbildung gebracht – er, weil er sich verletzen ließ, und Sie, weil Sie sich nicht zurückhalten konnten.« Ohne Protest wankte der Terrazi zur Bank der Verlierer.
    Dann kamen zwei livrierte Diener – die ersten, die Duncan in diesem Gebäude sah –, um das Blut aufzuwischen und das Parkett nachzupolieren. Anschließend begann der nächste Kampf.
    Duncan

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