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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Hör endlich auf, anderen die Schuld zu geben, Kailea. Du bist selbst für dein Glück verantwortlich.«
    »Ich habe zu viel verloren, um je wieder glücklich sein zu können«, erwiderte sie und reckte das Kinn.
    Jetzt schien Rhombur tatsächlich wütend zu werden. »Bist du wirklich so egozentrisch, dass du nicht mehr siehst, dass ich genauso viel verloren habe wie du? Es ist nur so, dass ich mir dadurch nicht jeden Tag vergällen lasse.«
    »Aber wir mussten es nicht verlieren. Du könntest viel mehr für das Haus Vernius tun.« Sie schämte sich für seine Tatenlosigkeit. »Ich bin froh, dass unsere Eltern es nicht mehr mit ansehen müssen. Als Prinz bist du alles andere als eine Zierde deines Geschlechts, Bruder.«
    »Jetzt redest du beinahe wie Tessia, auch wenn sie es nicht so bissig formuliert.«
    Kailea verstummte, als Jessica aus einem Seitengang trat und sich dem Spielzimmer zuwandte. Die Ixianerin warf der anderen Konkubine einen hasserfüllten Blick zu, doch Jessica nickte ihr freundlich lächelnd zu. Sie betrat das Spielzimmer, um sich zu Leto und Victor zu gesellen, und schloss die Tür hinter sich.
    Kailea sah wieder Rhombur an und giftete: »Mein Sohn Victor ist die Hoffnung auf den künftigen Fortbestand des Hauses Atreides, aber du willst diese simple Tatsache einfach nicht verstehen!«
    Der ixianische Prinz schüttelte nur tieftraurig den Kopf.
     
    * * *
     
    »Ich versuche nett zu ihr zu sein, aber es nützt nichts«, sagte Jessica im Spielzimmer. »Sie spricht kaum ein Wort mit mir, und wie sie mich jedes Mal ansieht, wenn ...«
    »Nicht schon wieder!« Leto stieß einen schweren Seufzer aus. »Ich weiß, dass Kailea meiner Familie großen Schaden zufügt, aber ich bringe es einfach nicht übers Herz, sie fortzuschicken.« Er setzte sich auf den Boden, wo sich sein Sohn mit Spielzeugornithoptern beschäftigte. »Wenn Victor nicht wäre ...«
    »Diese Chiara flüstert ihr ständig etwas ein. Das Resultat ist offensichtlich. Kailea ist ein Pulverfass, das jederzeit explodieren kann.«
    Herzog Leto nahm ein Thoptermodell in die Hand und blickte hilflos zu Jessica auf. »Jetzt wirst auch du gehässig, Jessica. Du enttäuschst mich.« Sein Gesichtsausdruck wurde hart. »Dieses Haus wird nicht von Konkubinen regiert.«
    Da er wusste, dass Jessica ein jahrelanges Bene-Gesserit-Training hinter sich hatte, überraschte es ihn, dass plötzlich sämtliche Farbe aus ihrem Gesicht verschwand. »Mylord, ich ... so hatte ich es nicht gemeint. Es tut mir so Leid.« Sie verbeugte sich und verließ rückwärts gehend den Raum.
    Leto starrte mit leerem Blick auf das Spielzeug und dann auf Victor. Er war völlig verwirrt.
    Kurze Zeit später beobachtete Jessica, die unsichtbar wie ein Schatten war, wie Kailea sich im Foyer der Burg flüsternd mit Swain Goire unterhielt, dem Wachmann, der sich die meiste Zeit um Victor kümmerte. An Goires Loyalität zum Herzog hatte nie ein Zweifel bestanden, und Jessica hatte selbst gesehen, wie sehr er seinen jungen Schützling liebte.
    Goire war es sichtlich unangenehm, der herzoglichen Konkubine so nahe zu sein. Er wich vor ihr zurück, als Kaileas Brüste wie zufällig seinen Arm streiften.
    Da Jessica bei den Bene Gesserit alles über die verschlungenen Wege menschlicher Beziehungen gelernt hatte, war sie nur leicht überrascht, dass Kailea so lange gebraucht hatte, um ihre eitle Rache an Leto in die Wege zu leiten.
     
    * * *
     
    Nicht einmal Thufir Hawat bemerkte etwas, als Kailea zwei Nächte später heimlich in Goires Schlafzimmer schlüpfte.

67
     
    Wir erschaffen unsere Zukunft durch unseren Glauben, der unsere Handlungen beherrscht. Ein ausreichend starkes Glaubenssystem, eine ausreichend mächtige Überzeugung kann alles geschehen lassen. Auf diese Weise erschaffen wir unsere Konsensrealität, einschließlich unserer Götter.
    Ehrwürdige Mutter Ramallo,
    Sayyadina der Fremen
     
     
    Der Übungssaal der Schwertmeister auf der neuen Ginaz-Insel war so opulent, dass er ohne weiteres in ein Fürstenhaus des Landsraads oder sogar in den Palast des Imperators auf Kaitain gepasst hätte.
    Als Duncan Idaho auf den spiegelblanken Hartholzboden trat, der aus hellen und dunklen Streifen bestand und von Hand poliert war, blickte er sich voller Erstaunen um. Ein Dutzend Ebenbilder erwiderten seinen Blick aus Spiegeln mit schräg geschliffenen Kanten, die vom Fußboden bis zur Decke reichten und in kunstvoll geschmiedete Goldrahmen eingefasst waren. Es war inzwischen sieben

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