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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Idaho stand nun mit Hiih Resser und zwei weiteren keuchenden und schwitzenden Finalisten im Zentrum des Trainingssaals und wartete darauf, einen neuen Gegner zugewiesen zu bekommen. Sie verfluchten ihre unbequemen, extravaganten Kostüme, doch die verbliebenen Kämpfer hatten den Wettbewerb ohne Kratzer oder Beschädigungen an den schweren Textilien überstanden.
    »Idaho und Resser hier! Eddin und Al-Kaba da drüben!«, rief Schwertmeister Bludd und deutete auf die entsprechenden Kampfplätze.
    Gehorsam gingen die Schüler in Stellung. Resser musterte Duncan – aber nicht als Freund, sondern als Kontrahent. Duncan ging in die Hocke, streckte die Knie und balancierte seinen Körper auf den Fußballen. Dann beugte er sich mit leicht angewinkeltem Arm vor und richtete seinen Degen auf Resser, um ihn zum knappen Gruß zurückzuziehen. Mit zuversichtlicher Miene tat der rothaarige Grummaner es ihm nach. Nachdem sie sich schon viele Male duelliert hatten, wenn auch in vollständiger Schutzkleidung und mit anderen Waffen, wussten sie, dass sie gleich stark waren. Duncans Geschwindigkeit wurde für gewöhnlich durch Ressers Körpergröße und bessere Reichweite ausgeglichen. Doch nun mussten sie sich an Bludds Fechtregeln halten. Es durfte keine Verletzungen geben, und auch die kostbare, anachronistische Kleidung musste unversehrt bleiben.
    Duncan hüpfte von einem Fuß auf den anderen, um sich zu lockern, und sagte kein Wort. Stattdessen würde sein biegsamer Degen für ihn sprechen. Schweiß lief juckend durch sein schwarzes Haar unter dem Filzhut mit der irritierenden Pfauenfeder. Er starrte seinen sommersprossigen Gegner an.
    »En garde«, sagte Bludd. Seine blauen Augen blitzten, als er seine Klinge hob.
    Nach diesem Signal griff Resser sofort an. Duncan parierte und wehrte die Klinge seines Kontrahenten mit glockenhellen Schlägen ab, dann trat er einen halben Schritt nach rechts und brachte eine präzise Riposte, die der hochgewachsene Grummaner geschickt abfing. Klingen schlugen gegeneinander, Stahl glitt über Stahl, als die zwei sich gegenseitig auf den Zahn fühlten.
    Beide schwitzten und keuchten. Ihre Augen starrten nur noch ausdruckslos, als sie sich kreuz und quer über das rechteckige Feld auf dem Parkettboden bewegten. Bislang hatte Resser noch nichts Unerwartetes ausprobiert – wie immer. Duncan hoffte, er konnte diese Angewohnheit seines Gegners nutzen, um ihn zu übertrumpfen.
    Als hätte er gespürt, in welche Richtung die Gedanken seines Freundes gingen, kämpfte der Grummaner plötzlich wie ein von Furien gehetzter Krieger. Er landete zwei Treffer hintereinander, wobei er darauf achtete, seinem Gegner keinen Schaden zuzufügen. Gleichzeitig verließ er sich darauf, dass Duncan seine Verteidigung keinen Augenblick vernachlässigte.
    Duncan hatte seinen Freund noch nie mit solcher Energie kämpfen sehen, und er musste sich anstrengen, um eine Serie gefährlicher Stöße abzufangen. Er wich zurück und wartete darauf, dass der Ansturm abebbte. Schweiß lief ihm über die Wangen.
    Immer noch gab Resser ein rasantes Tempo vor, als hätte man ihm ein Aufputschmittel verabreicht. Ihre Degen schlugen laut gegeneinander. Duncan durfte keinen Moment in seiner Aufmerksamkeit nachlassen, um einen Blick auf den Fortgang des anderen Kampfes zu werfen. Er hörte nur Rufe und ein letztes Aneinanderschlagen der Klingen – das Zeichen, dass dieses Gefecht beendet war.
    Schwertmeister Bludds prüfende Blicke galten jetzt nur noch dem Kampf zwischen Duncan und Resser.
    Die Klinge des rothaarigen jungen Mannes berührte sein Hemd und wenige Sekunden später seine Stirn. Resser machte Punkte, ohne ihn zu verletzen, ganz wie es die Regeln vorschrieben. Er hatte schon vier Punkte – mit fünf hätte er das Gefecht gewonnen. Wenn es hier um Leben und Tod ginge, wäre ich bereits tot.
    Wie ein Aasvogel, der auf sein Festmahl wartete, verfolgte Bludd jede Bewegung.
    Duncans Muskeln schienen unter Ressers Attacken immer langsamer zu werden, sodass er gar nicht die Gelegenheit erhielt, sein gewohntes Geschick einzusetzen. Er blickte auf den Degen in seiner rechten Hand und rief seine letzten Kraftreserven auf. Er sammelte alles, was er in den sieben Jahren auf Ginaz gelernt hatte. Ich kämpfe für das Haus Atreides. Ich kann siegen.
    Resser tanzte flink mit seinem Degen um ihn herum und ließ Duncan wie einen Tölpel erscheinen. Duncans Atem und sein Herzschlag wurden langsamer. Maximiere dein Chi, dachte er und stellte sich

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