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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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dass sie es jemals lernen werden, Liet«, flüsterte er ihm zu. »Ganz gleich, wie lange sie hier leben, sie werden immer Außenweltler bleiben.«
    Auf dem Weg durch die Haupttunnel erzählte Warrick ihm alle Neuigkeiten. Zweimal hintereinander hatte er das Bestechungsgeld in Form von Gewürz zu Rondo Tuek gebracht und herauszufinden versucht, wann sein Freund zurückkehren würde. Es schien sehr viel Zeit vergangen zu sein. »Was hat dich überhaupt dazu getrieben, einen Ort wie Salusa Secundus aufzusuchen?«
    »Ich musste diese Reise machen«, erwiderte Liet. »Dort ist mein Vater aufgewachsen, und er hat sehr oft davon gesprochen. Aber jetzt bin ich wieder da und habe vor, auch hier zu bleiben. Dune ist meine Heimat. Salusa war lediglich ... eine interessante Abwechslung.«
    Warrick hielt inne, um sich das lange Haar zu glätten. Nach vielen Stunden unter der Kapuze eines Destillanzugs war es verfilzt und gewellt. Zweifellos bewahrte Faroula seine Wasserringe für ihn auf, wie es eine Ehefrau tun sollte. Liet fragte sich, wie die elfenhafte junge Frau jetzt aussehen mochte. »Und? Wirst du in den Rotwall-Sietch zurückkehren, Liet? Wo du hingehörst? Faroula und ich vermissen dich. Es macht uns traurig, dass du das Bedürfnis verspürst, dich von uns fernzuhalten.«
    Liet schluckte schwer. »Ich war dumm«, gestand er ein. »Ich brauchte etwas Zeit, um über meine Zukunft nachzudenken. So viel hat sich verändert, und ich habe so viel gelernt.« Er zwang sich zu einem Lächeln. »Ich glaube, dass ich meinen Vater jetzt viel besser verstehe.«
    Warricks völlig blaue Augen weiteten sich. »Wer würde am Umma Kynes zweifeln? Wir tun einfach, was er von uns verlangt.«
    »Sicher, aber er ist mein Vater! Und ich wollte ihn besser verstehen.«
    Von einem hohen Aussichtspunkt innerhalb der gefrorenen Felsen blickten sie auf die geschichteten Terrassen der schmutzigen Eiskappe hinaus. »Wenn du bereit bist, mein Freund, können wir einen Wurm rufen und zum Sietch zurückkehren.« Warrick schürzte die Lippen, um einen amüsierten Gesichtsausdruck zu verbergen. »Falls du dich noch erinnerst, wie man einen Destillanzug anlegt.«
    Liet schnaufte und ging zum Spind, in dem er seine Ausrüstung für die Wüste untergebracht hatte. »Es mag sein, dass du mich im Wettlauf zur Höhle der Vögel geschlagen hast« – er warf seinem Freund einen Seitenblick zu –, »aber ich kann immer noch einen größeren Wurm rufen als du.«
    Sie verabschiedeten sich von den Schmugglern. Obwohl die vom Leben abgehärteten alten Männer fast ein Jahr lang Liets Gefährten gewesen waren, fühlte er sich ihnen nicht besonders nahe. Es waren Soldaten, die ihrem Kommandanten gehorchten und regelmäßiges Training gewohnt waren. Sie sprachen ununterbrochen von vergangenen Zeiten, von Schlachten auf fernen Welten und von Siegen an der Seite des Grafen Vernius zum Ruhm des Imperiums. Aber ihre Leidenschaft war abgekühlt; jetzt taten sie nur noch, was sie konnten, um Shaddam zu ärgern ...
    Liet und Warrick wanderten durch die antarktische Einöde. Um den Staub und Abraum der Fabriken des Wasserhändlers machten sie einen großen Bogen. Warrick blickte sich zum Abhang um, der nicht erkennen ließ, dass sich darunter eine Schmugglerstation befand. »Wie ich sehe, hast du ihnen einiges beigebracht. Selbst die Spuren, die wir ihnen beim ersten Mal nicht gezeigt haben, sind verschwunden. Ihre Festung ist jetzt viel besser gegen eine Entdeckung gesichert.«
    »Dir ist es also aufgefallen«, sagte Liet zufrieden. »Mit einem guten Fremen-Lehrer können sogar diese Leute die einfachsten Regeln lernen.«
    Endlich hatten sie die Grenze der Wüste erreicht und stellten einen Klopfer auf. Bald waren sie auf dem Rücken eines Wurms in nördlicher Richtung unterwegs und durchquerten die wilden Sandebenen, in die die Harkonnen-Patrouillen nur selten vordrangen, weil sie immer wieder an Staubstürmen und anderen Launen des Wetters scheiterten.
    Während ihr Reittier durch den Sand pflügte und sie der Äquatorialregion näher brachte, erzählte Warrick von allen Neuigkeiten. Er schien glücklicher als je zuvor, und die Geschichten und humorvollen Anekdoten schienen kein Ende nehmen zu wollen.
    Liet verspürte nach wie vor einen dumpfen Schmerz in seinem Herzen, als sein Freund von Faroula und ihrem Sohn berichtete – von ihrem Familienleben, von einer Reise, die sie zum Sietch Tabr unternommen hatten, von einem Tag in Arrakeen, von ihren Plänen, eines Tages das

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