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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Gemeinschaftsraum neben der großen Küche aus. Man hatte fast das gesamte ursprüngliche Personal ausfindig machen und wieder einstellen können. Endlich konnte Abulurd wieder optimistisch in die Zukunft schauen.
    An diesem Morgen waren in der Mündung des Fjords zwei Bjondax-Wale gesichtet worden, die das Gewässer geprüft hatten. Die Fischer berichteten, dass ihr Fang viel besser als im vergangenen Jahr war. Das normalerweise triste Wetter hatte sich geändert, und es war plötzlich kalt geworden. Auf den Felsen lag eine frische Schneedecke, die der Dunkelheit trotz des bewölkten Nachthimmels einen perlweißen Schimmer verlieh.
    Das Baby Feyd-Rautha saß neben Emmi auf einem handgewebten Teppich. Der Junge war stets gut gelaunt, lachte gerne und erprobte sämtliche Möglichkeiten seiner Mimik. Er hielt sich an den Fingern seiner Mutter fest, als er die ersten wackligen Schritte ins Leben unternahm und seinen Gleichgewichtssinn testete. Das kluge Kind verfügte bereits über einen kleinen Wortschatz, den es häufig einsetzte.
    Abulurd überlegte, ob er zur Feier des Tages ein paar alte Instrumente hervorholen und Volksmusik spielen lassen sollte. Doch bevor er sein Vorhaben in die Tat umsetzen konnte, hörte er von draußen ein knirschendes Geräusch und dann das Summen von Motoren. »Sind Boote eingetroffen?« Als die Diener verstummten, konnte er in der Tat die typischen Geräusche von Wassermotoren ausmachen.
    Die Fischköchin hatte ein großes Becken in eine Sitzecke des Gemeinschaftsraumes geschafft, wo sie mit einem flachen Messer Steinmuscheln öffnete und das Fleisch in einen Topf mit gesalzener Brühe warf. Als sie den Lärm hörte, wischte sie sich die Hände an einem Tuch ab und blickte durch die Plazscheibe nach draußen. »Lichter. Boote, die sich durch den Fjord nähern. Viel zu schnell, wenn Sie mich fragen. Es ist ziemlich dunkel; sie könnten leicht etwas rammen.«
    »Die Leuchtgloben des Hauses sollen eingeschaltet werden«, befahl Abulurd. »Wir wollen unsere Besucher begrüßen.« Eine Aura aus Licht erstrahlte rings um das Holzgebäude und tauchte den Hafen in einen warmen Schein.
    Drei Fahrzeuge rasten an der felsigen Küste entlang und hielten genau auf das Blockhaus zu. Emmi nahm ihr Baby in die Arme. Auf ihrem großen, meist entspannten Gesicht bildeten sich Sorgenfältchen, und sie sah ihren Mann an. Abulurd machte eine beschwichtigende Geste, um ihre Befürchtungen zu zerstreuen, während er gleichzeitig einen ängstlichen Knoten in seinen Eingeweiden spürte.
    Er öffnete die großen Holztüren im gleichen Augenblick, als die gepanzerten Boote am Kai anlegten. Soldaten in Harkonnen-Uniform sprangen an Land. Ihre schweren Schritte klangen wie Kanonensalven. Abulurd wich zurück. Die Truppen kamen über die Stufen genau in seine Richtung marschiert. Sie hatten die Waffen geschultert, schien jedoch bereit, sie jederzeit einzusetzen.
    Abulurd hatte das deutliche Gefühl, dass die friedliche Stimmung demnächst enden würde.
    Glossu Rabban ging an Land. Mit schnellen, stampfenden Schritten folgte er der Vorhut aus bewaffneten Männern.
    »Emmi ... er ist es.« Abulurd konnte den Namen seines Sohnes nicht aussprechen. Über vierzig Jahre trennten Glossu von seinem jüngeren Bruder, in den die Eltern nun ihre ganze Hoffnung gesetzt hatten. Das Baby schien plötzlich äußerst verletzlich, zumal Abulurds Haushalt ohne jede Verteidigung war.
    In einer dummen, impulsiven Reaktion schloss Abulurd die schwere Tür und verriegelte sie. Doch dadurch fühlten sich die anrückenden Soldaten nur umso mehr provoziert. Sie eröffneten das Feuer und zerschossen die jahrhundertealte Pforte. Abulurd hastete stolpernd zurück, um Frau und Kind zu beschützen. Das dunkle Holz verkohlte und zersplitterte, dann fiel die Tür mit einem Donnerschlag nach innen.
    »So willst du mich willkommen heißen, Vater?« Rabban lachte rau, als er durch den Rauch und über die Trümmer ins Haus eindrang.
    Die Diener gerieten in Aufruhr. Hinter dem Topf mit der Brühe hatte die Fischköchin ihr kleines Muschelmesser erhoben, als könnte sie sich damit wirksam verteidigen. Zwei Diener kamen mit Speeren und Fischmessern aus den hinteren Zimmern, doch Abulurd hob die Hände, um sie zu beruhigen. Die Harkonnens würden sie alle genauso wie die Menschen von Bifrost Eyrie niedermachen, wenn er die Lage nicht in den Griff bekam.
    »So willst du erreichen, dass man dich willkommen heißt, Sohn?« Abulurd deutete auf die zertrümmerte

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