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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Tür. »Mit bewaffneten Soldaten, die mitten in der Nacht einfallen?«
    »Ich habe von meinem Onkel gelernt, wie man einen würdigen Auftritt inszeniert.«
    Die Männer in den blauen Harkonnen-Uniformen hatten Stellung bezogen und hielten ihre Waffen deutlich sichtbar bereit. Abulurd wusste nicht, was er tun sollte. Er blickte sich zu seiner Frau um, die neben dem prasselnden Kamin saß und das Baby an sich drückte. Am verzweifelten Ausdruck ihrer Augen erkannte er, dass sie sich wünschte, sie hätte das Kind irgendwo im Blockhaus versteckt.
    »Ist das mein kleiner Bruder Feyd-Rautha? Der Name klingt ziemlich albern ...« Rabban zuckte die Achseln. »Aber wenn er von meinem eigenen Fleisch und Blut ist ... dann muss ich ihn wohl lieb haben.«
    Emmi hielt das Kind noch fester und warf ihr glattes Haar zurück, das trotz ihres fortgeschrittenen Alters immer noch schwarz war. Verbittert erwiderte sie Rabbans Blick. Sie war hin und her gerissen zwischen ihrem Hass und den wenigen Resten der Zuneigung, die sie noch für ihren Sohn empfand. »Wir wollen hoffen, dass euer Blut das Einzige ist, was ihr gemeinsam habt. Du wurdest nicht dazu erzogen, Gewalt in diesem Haus zu verbreiten, Glossu. Das hast du weder von mir noch von deinem Vater gelernt. Wir haben dich immer geliebt, auch nachdem du uns solches Leid zugefügt hast.« Zur Überraschung aller Anwesenden stand sie auf und ging einen Schritt auf ihn zu. Rabban errötete, wütend auf sich selbst, als er unwillkürlich vor ihr zurückwich. »Wie konntest du nur so werden, wie du bist?«
    Er starrte sie finster an.
    Emmi senkte die Stimme. »Wir sind so sehr von dir enttäuscht. Was haben wir falsch gemacht? Ich verstehe es nicht.« Es klang, als würde sie sich selbst und nicht ihm diese Frage stellen.
    Ihr großes Gesicht besänftigte sich mit dem Ausdruck der Liebe und des Mitleids, doch es wurde wieder kalt, als Rabban ein grausames Gelächter ausstieß, mit dem er sein Unbehagen zu überspielen versuchte. »Nun, auch ich bin von euch beiden sehr enttäuscht. Meine eigenen Eltern haben mich nicht einmal zur Taufe meines kleinen Bruders eingeladen!« Er trat wieder vor. »Ich möchte den Balg in den Armen halten.«
    Emmi zog sich zurück, um ihren guten Sohn vor dem schlechten zu beschützen. Rabban zog eine Miene der Enttäuschung, dann folgte er ihr. Die Harkonnen-Truppen hoben die Waffen und rückten vor.
    »Lass deine Mutter in Frieden!«, sagte Abulurd. Ein Soldat hinderte ihn mit vorgehaltener Waffe daran, seiner Frau zu Hilfe zu kommen.
    Rabban drehte sich zu ihm um. »Ich kann nicht tatenlos zusehen, wie mein eigener Bruder von einem schändlichen Schwächling wie dir verdorben wird. Baron Wladimir Harkonnen, dein Halbbruder und das Oberhaupt unseres Großen Hauses, hat bereits die nötigen Anträge eingereicht und die Zustimmung des Landsraads erhalten, damit er Feyd-Rautha in seinem Haushalt auf Giedi Primus großziehen kann.« Einer der Wachmänner holte eine verzierte Rolle aus bedrucktem Saarti-Pergament hervor und warf sie Abulurd vor die Füße. Dieser konnte sie nur anstarren. »Er hat den Jungen rechtskräftig als seinen Ziehsohn adoptiert.«
    Rabban lächelte über die entsetzten Gesichter seiner Eltern. »Auf dieselbe Weise hat er auch mich adoptiert. Ich bin sein designierter Erbe, der na-Baron. Ich bin ein genauso astreiner Harkonnen wie der Baron selbst.« Er streckte seine dicken Arme aus. Die Truppen hielten die Waffen bereit, aber Emmi wich trotzdem weiter zum Feuer zurück. »Seht ihr? Es ist alles in bester Ordnung. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen.«
    Rabbans Kopf ruckte zur Seite, und er gab zwei seiner Männer ein Signal, worauf diese das Feuer auf die Fischköchin eröffneten, die immer noch das kleine Messer in der Hand hielt. Während Rabbans Zwangsaufenthalt im Blockhaus hatte die stämmige Frau ihm viele Mahlzeiten gekocht. Doch nun wurde sie von Lasgun-Strahlen zerschnitten, bevor sie auch nur schreien konnte. Das Messer fiel ihr aus der Hand, dann kippte sie vorwärts in das Becken. Das streng riechende Wasser mit den Muscheln ergoß sich über den Holzboden.
    »Willst du mich wirklich zwingen, noch mehr Menschen zu töten, Mutter?«, fragte er in beinahe flehendem Tonfall, während er die dicken Finger in ihre Richtung ausgestreckt hielt. »Du weißt, dass ich es tun werde. Also gib mir meinen Bruder.«
    Emmis Blick wechselte hektisch von Rabban zu den erschrockenen Hausdienern, dem kleinen Baby und schließlich zu

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