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Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen

Titel: Dune - Frühe Chroniken 02 - Das Haus Harkonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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verstärkte sich und machte ihm zu schaffen. Er bekam bohrende Kopfschmerzen, die erst aufhören würden, wenn er sich gut im Sand geerdet hatte. Was hier draußen natürlich unmöglich war.
    Als sie sich der winzigen Felsgruppe näherten, verlor Liet den Mut. Jetzt konnte er sehen, dass es lediglich ein Buckel aus erhärteter Lava war, den der Wind freigelegt hatte. Kaum größer als ein Destillzelt, mit scharfen Kanten, Rissen und Spalten. Auf keinen Fall groß genug, um ihnen beiden Schutz zu bieten.
    »Warrick, es hat keinen Sinn! Wir müssen uns etwas anderes suchen.«
    Sein Gefährte drehte sich zu ihm um. »Es gibt keine andere Möglichkeit.«
    Der Sandwurm bockte und wand sich. Ihm gefiel die Richtung nicht, in die Warrick ihn drängen wollte. Als sie sich der zweifelhaften Zuflucht näherten, erhob sich der Sturm wie eine gewaltige braune Wand genau vor ihnen in den Himmel. Warrick ließ die Haken los. »Jetzt, Liet! Wir müssen unseren Füßen und unserem Geschick vertrauen ... und Shai-Hulud!«
    Liet löste seine Bringerhaken und sprang. Der Wurm verlor keine Sekunde und tauchte sofort ab. Liet rannte, um der Flutwelle aus weichem Sand zu entkommen.
    Mit einem trockenen Zischen raste der Coriolissturm wie ein gereiztes Raubtier auf sie zu. Liet konnte nicht mehr unterscheiden, wo die Wüste aufhörte und der Himmel begann.
    Sie stemmten sich gegen den Wind und kletterten auf die Felsen. Nur ein Spalt war tief genug, dass sich ein Mensch hineinkauern konnte, in der Hoffnung, ausreichend vor dem Sandstrahlgebläse des Sturms geschützt zu sein.
    Warrick musterte das Loch, dann hob er den Kopf. »Dieser Unterschlupf ist für dich, mein Freund.«
    Liet weigerte sich. »Unmöglich. Du bist mein Blutsbruder. Du hast Frau und Kind. Sie brauchen dich.«
    Warrick starrte ihn mit kaltem Blick an. »Und du bist der Sohn von Umma Kynes. Dein Leben ist mehr wert als meins. Kriech in den Spalt, bevor der Sturm uns beide tötet.«
    »Ich lasse nicht zu, dass du dein Leben für mich opferst.«
    »Aber ich lasse dir keine andere Wahl.« Warrick wollte vom Felsen steigen, doch Liet packte seinen Arm und riss ihn zurück.
    »Nein! Wie entscheiden sich Fremen in einer solchen Situation? Wie können wir das Wasser unseres Stammes am besten bewahren? Ich sage, dein Leben ist wertvoller, weil du eine Familie hast. Du sagst, meins sei mehr wert, weil mein Vater eine wichtige Persönlichkeit ist. Wir werden dieses Dilemma nicht so rasch lösen können.«
    »Dann muss Gott entscheiden«, sagte Warrick.
    »Also gut.« Liet zog einen Spielstab aus einer Gürteltasche. »Und du musst dich an die Entscheidung halten.« Als Warrick die Stirn runzelte, schluckte Liet und fügte hinzu: »Genauso wie ich.«
    Sie suchten eine Stelle mit weichem Sand, die einigermaßen vor dem wütenden Wind abgeschirmt war. Die Bestie des Sturms kam immer näher, ein brodelndes Universum aus ewiger Finsternis. Warrick warf als Erster. Sein Knochenstab grub sich in den Sand. Sieben.
    Als Liet seinen Stab warf, dachte er daran, dass sein Freund sterben würde, wenn er gewann. Und wenn er verlor, würde er selbst sterben. Aber ihm fiel keine andere Lösung ein.
    Warrick kniete sich neben die Stäbe. Liet beeilte sich, ihm zu folgen. Er glaubte nicht, dass sein Freund ihn betrügen würde, was für einen Fremen undenkbar war. Aber er traute Warricks Augen nicht, die im wehenden Sand tränten. Sein Kerbholz steckte schräg im Sand bis zur Markierung der Neun.
    »Du hast gewonnen«, sagte Warrick und wandte sich ihm zu. »Du musst in den Spalt kriechen, mein Freund. Wir dürfen keine Zeit mit weiteren Diskussionen verlieren.«
    Liet blinzelte, um seinen getrübten Blick zu klären, und erschauderte. Seine Knie wurden weich, er drohte vor Verzweiflung zusammenzubrechen. »Das kann nicht sein. Ich weigere mich, es zu akzeptieren.«
    »Du hast keine andere Wahl.« Warrick versetzte ihm einen Stoß, der ihn näher an den Felsspalt brachte. »So sind die Launen der Natur. Du hast deinen Vater oft genug darüber reden gehört. In der Umwelt lauern ständig Gefahren, und wir beide ... hatten heute eben Pech.«
    »Ich kann es einfach nicht tun!« Liet stöhnte und sträubte sich, doch Warrick versetzte ihm einen so heftigen Stoß, dass er mit dem Rücken auf dem Felsbuckel landete.
    »Los! Ich will nicht umsonst sterben!«
    Zitternd und benommen kroch Liet auf den Spalt zu. »Komm mit! Wir können uns nebeneinander in den schützenden Spalt zwängen. Wir werden schon

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